Ein Fazit, jetzt schon?? Das mag sich jetzt der ein oder andere geneigte Leser natürlich fragen. Ich bin zu dem Schluss gekommen: ja, genau jetzt. Quasi ein erstes Zwischenfazit. Unsere erste Station Darwin / Top End liegt hinter uns, und wenn wir wie sonst das Fazit erst am Ende des Urlaubs schreiben... sorry, wir sind ja auch keine 20 mehr, ne...

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Die Waterfront von Darwin- abends sehr gut besucht

Also, was gibt es zu resümieren...
Als erstes weil die größte Veränderung zu bisher: Reisen mit Kind, im Speziellen mit so einem kleinen und so weit weg. Hier stelle ich fest, dass sich unser Gesamteindruck vielleicht nicht immer in dem wiederspiegelt, was man so in den einzelnen Artikeln liest. Auch dort steht, dass Rufus mal gemotzt hat oder wir etwas umdisponieren mussten - das waren die absoluten Ausnahmen, unterm Strich macht er alles mit und lacht auch meißtens dabei (oder pennt). Den allergrößten Anfall von Protest hatten wir im Kakadu NP bei den Felsenmalereien, und da hatten wir sein Essen vergessen und er war bei 35° Tropenhitze in der Trage. Ich sach ma - da darf er protestieren. Ansonsten verliefen alle Flüge völlig unproblematisch, auch der heutige nach Alice Springs, wir bekamen immer noch einen freien Sitz neben uns (den wir nicht gebucht hatten), es wurde Essen erwärmt und ich weiß nicht was noch alles. Auch Gepäckvorgaben sind plötzlich ausgesprochen flexibel, wir reisen mittlerweile mit einer Kühltasche, die unser Essen enthält. Ja, auch das Babyessen, aber bestimmt nicht nur (ok, das erzählen wir denen natürlich nicht), aber eigentlich haben wir gemäß Regeln damit eine Tasche zu viel  und Essen/Getränke mitnehmen ist normal auch nicht gerade erwünscht. Interessiert bisher keinen, spätestens sobald Rufus auftaucht sagen alle das typisch australische "No worries, mate", keine Sorgen.
Etwas spannender gestaltet sich die Jagd nach Babynahrung. Hier muss man sich erstmal halt dann doch einfach mal locker machen, dann ist halt Salz im Mittagessen wenn wir nichts anderes finden, oder es gibt mal Vanillepudding vom Flug. Die Asiaten neben uns haben ein komplettes Eis an ihr Kind verfüttert (und das war nicht wesentlich älter, also das Kind, nicht das Eis). Das muss finde ich immer noch nicht sein. Aber auch wenn ich weiß was Gries auf Englisch heißt gibts den hier halt nicht zu kaufen, Australier kennen keinen Griesbrei - kriegt er halt was anderes zum Abendessen, kriegen wir schon hin. Dafür trinkt er jetzt Wasser aus der Flasche. War wohl doch ein Durstproblem, das die Temperaturen hier für uns gelöst haben.

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Ein beliebter Treffpunkt - auch für Einheimische. Essen und Trinken am Hafen

Thema Logistik allgemein - nachdem unser Reisebüro-der-Australienspezialist sich für lokale Besonderheiten als eher überschaubar kompetent herausgestellt hat, haben wir schon das schlimmste befürchtet. Läuft aber bisher problemlos. Das mit dem zu kleinen Mietwagen habe ich selbst verbockt (Sparen klappt halt nicht immer), der Jeep jetzt ist aber groß genug. Dass wir in Darwin keinen Jeep genommen haben wie empfohlen war gut, alles was wir damit mehr gesehen hätten war nicht erreichbar wegen zu viel Wasser. Das Fahren ist völlig easy, an den Linksverkehr haben wir uns mittlerweile ganz gut gewöhnt, nur beim Abbiegen muss man immer noch kucken, dass man nicht versehentlich zum Geisterfahrer wird. Die Unterkünfte sind einfach aber sauber und gut, und da es überall Grillstellen gibt, sparen wir uns das Geld für Frühstücken und  Abendessen gehen und tun, was wir eh am liebsten tun :-). Ist auch finanziell gut, Essen ist hier nämlich teuer. Wein auch, aber da wir den noch nicht selbst grillen können (wäre mal ne sinnvolle Sache...) kaufen wir ihn trotzdem, pfeif drauf :-D... Was nur so halb funktioniert hat ist unser eigenes Internet. Ich habe mich von daheim schon informiert gehabt, wo es das beste Netz zum besten Preis gibt - leider hat auch die australische Version von D1 dicke Löcher in der Abdeckung. Andererseits - gibt's halt mal ein paar Tage kein Netz, eigentlich sogar mal angenehm.

Thema Leute - ich fand die Australier schon immer spitze, und das bleibt auch so. So entspannt könnten sie bei uns auch mal werden... Und es läuft trotzdem, auch ganz ohne Sesselpupsen und Erbsenzählen!! Im Gegensatz zu den Amis sind die Höflichkeitsfloskeln (wie gehts etc.) weniger hingerotzt und wenn man sich zur Hälfte umgedreht hat ist das Lächeln wieder weg, die Australier sind erstmal ehrlich daran interessiert, dass es dem Gegenüber gut geht. Das erleichtert natürlich vieles, bzw. es macht den Tag an sich auch einfach netter.

Alles hilfreich hat sich bisher unser neues Equipment erwiesen, namentlich Rufus' Reisebett, und Thommis Rucksack, aber auch den Kinderwagen mitzunehmen war die richtige Entscheidung. Kann man eben doch mal a) das Kind und b) vieles andere mal drin ablegen... Und wenn der Kinderwagen mal nicht zum Einsatz kommen kann, geht auch die Trage gut, speziell wo jetzt die Temperaturen etwas angenehmer werden.

So, das war's jetzt erstmal bis hierhin. Den Mary River NP haben wir mittlerweile hinter uns gelassen und noch einen entspannten Tag in Darwin verbracht, am Pool und in der Innenstadt. Außerdem haben wir toll am Hafen gegessen, mit Blick aufs Meer - Herz, was willst Du mehr?! Mehr natürlich!! Also ging's heute früh ins Zentrum Australiens nach Alice Springs. Wie schon erwähnt haben wir hier einen Jeep mit 4-Rad-Antrieb übernommen (schaut heiß aus in Verbindund mit der Babyschale auf dem Rücksitz :-DD). Der Himmel ist strahlend blau und es scheint die Sonne bei 25°, also deutlich angenehmer als Darwin, aber nach wie vor nix zum Frieren. Gerade wird unsere erste Wäsche im Trockner fertig, eingekauft für die nächsten Tage haben wir auch schon, ab jetzt wird es etwas gemütlicher, wenn ich mir den Reiseplan so anschaue. Und morgen früh gehts los, Felsen kucken. Man, was sind wir Abenteurer...

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Sonnenuntergang in Darwin, gutes Essen und leckerer Wein auf dem Tisch, so lässt sich's leben

 

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