Wir haben natürlich nicht nur ein bisschen eingekauft, sondern gleich für die nächsten 4 Tage. Nach Recherche unserer Reisebroschüre gibt es in den nächsten 3 Unterkünften zwar keine Küche, dafür aber einen Grill - schade aber auch, dann müssen wir wohl mindestens 3 Mal grillen ;-) (nicht dass uns das vor einen größeren Gewissenskonflikt stellen würde). Aber mit der fehlenden Küche kommen natürlich noch andere fehlenden Utensilien zu Vorschein. Es gibt weder Messer, noch Teller und eine Zange zum Steak wenden wohl auch nicht. Also rasch alles nachgekauft - inklusive Schneidbrettchen für den Salat und abends nach einem wunderbaren Sonnenuntergang in Alice Springs gab es die ersten gerillten Steaks inklusive Salat und einem leckeren Wein. Am nächsten Morgen nach einem kurzen Zwischenstopp im Supermarkt (Spülmittel, Lappen und Butter sind in normalen Hotellzimmern nämlich auch nicht vorhanden), ging es endlich auf die Piste ins rote Zentrum - das Herz Australiens.
Die Route ist relativ einfach - es gibt hier nur zwei Straßen. Raus aus Alice Springs in Richtung westliche Mac Donnal Ranges. Die Sehenswürdigkeiten sind hier direkt nacheinander gereiht und von der Haupstraße auf mehr oder weniger guten Zufahrtsstraßen erreichbar. Den Anfang machte Simpsons Gap, eine Schlucht die von roten Felsen umrahmt wird. Weiter ging es zummStandley Chasm, einer engen Felsspalte über Ellery Creek Big Hole - einem bis zu 18m tiefen und anscheinend mit sehr kaltem Wasser gefüllten Badegumpen zur Serpentine Gorge. Hier kommt unser Mitsubishi Pajero zum ersten Mal zu einem echten Allrad-Einsatz. Mit normalem Auto nicht machbar durchqueren wir einen 50cm tiefen Wassergraben, steigen knapp 1 Stunde über unzählige Stufen zum Aussichtspunkt, den wir dafür komplett alleine genießen dürfen. Has sich definitiv gelohnt - für mich das Highlight des Tages. Rufus hat den halben Aufstieg und den kompletten Abstieg in der Trage verschlafen. Bei einsetzender Dunkelheit erreichen wir unser Nachtlager an der Glen Hellen Gorge. Einfach und nett - direkt an der Abbruchkante des Canyon gelegen, sehr freundliches Personal, Grillplatz vorhanden. Also das nächste Steak auf den Grill. Gottseidank scheinen unsere Einkäufe in der Kühltasche halbwegs zu halten. Der Sternenhimmel ist wieder Mal unbeschreiblich - mal schauen, ob eins der Fotos was geworden ist. Nachts regnet es tatsächlich - dabei sind wir doch in der Wüste, wo es eigentlich nie regnet..
In dieser Unterkunft war das Frühstück ausnahmsweise inklusive, also gönnen wir uns mal Ei mit Speck, bevor wir bei bedecktem Himmel die hauseigene Schlucht besuchen. Danach noch ein Abstecher zur Ormiston Schlucht, die wir gestern nicht mehr geschafft haben(ist auch nur mäßig spektakulär), und schon sind wir auf dem längeren Weg Richtung Kings Canyon, auf dem unser Geländewagen endlich richtig gefordert werden soll. OK - fast die Hälfte der Strecke ist eine sog. "Gravel road" - eine Art Schotterpiste mit Hubbeln in regelmäßigen Abständen. Ist mit unserem 4 Rad Antrieb natürlich super bequem und wir können mit 80km/h über die Piste donnern. Aber so richtig spektakulär ist das nicht, und ehrlicherweise hätte die Strecke unser Offroad-Polo aus Südafrika auch locker geschafft. Falls sich hier jemand fragt, wie denn Rufus mit solchen Geländeeinsätzen zurechkommt - der schläft meist tief und seelig (hab ich als Beweis auf Video). Somit kommen wir ziemlich zeitig im KingsCanyon Ressort an. Das Angebot der Dame an der Rezeption, unser Budget-Zimmer für 60$ auf ein Einzelzimmer umzubuchen, lehnen wir dankend ab. Gemeinscchaftsdusche ist für eine Nacht auch völlig OK. Wir schaffen es diesmal sgar zum Pool, der allerdings höchsten 20 Grad hat. Hier ist auch Rufus nur mäßig begeistert - geht aber trotzdem bis zur Brust ins Wasser - harter Kerl. Die versprochene Gemeinschaftsküche hat diesmal leider gar kein Geschirr, also müssen wir zum dritten Mal in Folge grillen (wir Opfer) - aber diesaml zur Abwechslung wenigstens Lamm und Rinderwürstchen.
Die Leute sind hier echt voll nett. Man kann davon ausgehen, wenn dich auf dem Weg einer nicht grüßt, ist es ein Deutscher - oder zumindest ein Europäer. Die ralier grüßen wirklich immer und sind auch stets zu einem Pläuschchen augelegt. Auf den Straßen ist man wirklich alleine. Höchstens alle 20 Minuten kommt mal ein Auto entgegen, aber im Rückspiegel habe ich bisher noch nie ein Auto gesehen. Lustigerweise sind hier Blinker und Scheibenwischer vertauscht, was zu erhöhtem und ungewollten Scheibenwischer-Einsatz führt. In Afrika ist das Lenkrad zwar auch rechts, aber Blinker und Scheibenwischer sind genauso wie bei uns. Von der Lodge geht es zur gleichnahmigen Schlucht. Wir wählen Rufus zuliebe den einfachen Weg unten im Canyon. Es hätte auch einen spektakulären Weg direkt an der Kante desCanyon gegeben, aber der hätte 3-4 Stunden gedauert. Das wollten wir unserem Wichtel in der Trage nicht zumuten. Was auch so schön, wir haben freie Wellensittiche gesehen und die Schlucht ist auch von unten wirklich beeindruckend. Dann ging es unspannend auf gut ausgebauter Straße kanpp 250 km weiter bis zum Uluru-Resort (bekannter unter Ayers-Rock, dem Wahrzeichen Australiens). Hier herrscht wirklich Massenbetrieb. Hunderte von Japanern, die stundenlang die Rezeption blockieren und in der Gemeinschaftsküche den Gasherd nicht ankriegen. Aber hier will einfach jeder Australien-Tourist hin. Daher ist das Gedränge nachvollziehbar. Der Berg ist auch sehr majestätisch, und der Sonnenuntergang, bei dem Die Felsfarbe von braun, über orange und rot nach violett wechselt einfach der Hammer. Muss man im Leben mal gesehen haben. Diesmal ist die Gemeinschaftsküche hervorragend ausgestattet, also gibt es zur Abwechslung mal Nudeln zum Merlot. Und morgen sind wir noch einen Tag hier und schauen uns die anderen Sehenswürdigkeiten mal an, und laufen natürlich einmal um den Uluru herum..