So, auf geht's zur ersten großen Fahrt mit unserem eigenen Womo. Urlaub haben wir einmal mehr alle dringend nötig, das letzte Jahr war - auch einmal mehr - irgendwie anstrengend... Geplante Abfahrt ist Donnerstag nach geleisteter Arbeit / Ferienbetreuung, es zeigt sich der erste Vorteil des eigenen Womos vor der Tür: das Packen hat schon am vergangenen Wochenende gestartet. Über die Tage danach haben wir "nur" noch zugeladen, Vorräte, Spiel-/Strandsachen, was man alles so braucht. Was wir definitiv brauchen ist noch eine bessere Lösung für die Liegen. Die Kids und ich legen uns gerne hin, aber nicht in den Sand. Aber die fetten Liegen von daheim machen, zusammen mit 2 Kinderrädern, Strandsachen, Stühlen, Tisch, Grill, anderem Zeug die Garage ganz schön voll.
Aber irgendwann ist alles geschafft, alle und alles drin, los geht's. Dieses Jahr Richtung Atlanktikküste, ich muss noch eine Kindheitserinnerung aufarbeiten. Wir waren da mal als ich ca. 10 war, leider mit ordentlich Pech in der Kombi Wetter/passende Kleidung. Meine Erinnerung: es gab viel zu sehen, man konnte irre viel machen, aber es war eben kalt. Jetzt hat der Sommer 2023 uns ja nun mal zur Abwechslung nicht mit durchgängiger Hitze seit April versorgt, aber die Temperaturen in Bordeaux sahen trotzdem konstant sommerlich aus, und wir wollen wie immer was sehen, was wir noch nicht kennen. Also diesmal mit richtigen Klamotten los.
Auf der A6 erwischt uns erstmal eine Sintflut. Das Womo ist glücklicherweise dicht, aber die Heimat säuft stellenweise ab (zum Glück nicht die Villa Wunderschön). Für die erste Nacht hat der Meister der Route uns einen kleinen Platz an einem See, direkt hinter der französischen Grenze herausgesucht. In Frankreich hat sich Park4Night noch nicht so durchgesetzt, dafür gibt es hier CampingCarPark, eine Seite, die Stellplätze für wenig Geld überall in Frankreich vermittelt. Unsere Karte bekommen wir mit telefonischer Unterstützung direkt am Stellplatz, sieht nach einem echt funktionierenden System aus! Die Jungs fahren noch ein bisschen mit ihren ferngesteuerten Autos, Essen gibt's auch noch, und dann ab ins Bett.
Tag 2 begrüßt uns mit Sonne, wir frühstücken, packen zusammen und werfen uns auf die Strada. In Frankreich ist das eine Mischung aus Autobahn und ähnlich gut ausgebauter Staatsstraße, teilweise mautpflichtig, es geht immer nach Westen durch sanfte grüne Landschaften. Für uns, die wir Italien, Griechenland und Portugal gewohnt sind, ist das etwas ungewohnt, aber wirklich sehr reizvoll!! Nach 4 Stunden verlassen wir die Strada und fahren noch ein Stündchen Landstraße (diesmal richtige, einspurig, mit Kurven und Bergen). Die Fahrt endet nach einer weiteren Stunde wieder an einem Stellplatz am See, diesmal mit relativ wenig Wasser drin. Wir sind so verschwitzt, dass uns das nicht stört, im Gegensatz zum Weg ins Wasser - QuaaatschQuaaatsh, bäääh... Aber das Wasser ist sauber, der Platz auch.
Und weiter geht's, heute noch ein letztes Mal an einen See, morgen am Sonntag wollen wir dann endlich das Meer erreichen. Durch die lange Tour gestern sind es heute "nur" ca. 4 Std. Der letzte See ist der Hammer - erstens liegt er in einem Naturschutzgebiet, heißt: wieder schööön durch die Landschaft cruizen. Und das geht mit unserem Womo wirklich super, dank der Pferde unter der Haube schön zügig, und wir sind auch die Dimensionen schon so gut gewohnt, dass es einfach Spaß macht! Der See selbst hat einen Sandstrand, ist wunderschön warm, und wir stehen oberhalb, heißt mit gutem Blick drauf. Hier hätten wir es noch eine weitere Nacht ausgehalten!
Aber wir haben die nächste Nacht schon reserviert, Wochenende, Ferien, nochmal 4 Std Fahrt vorher, war sicherer. Also, zurück Richtung Strada, weiter Richtung Bordeaux und dann oberhalb an den Strand. Das letzte Stückchen geht grade auf einer einfachen Landstraße durch die französische Provinz, in den Örtchen stehen oft am Anfang Verbotsschilder für Autos über 3,5t. Da man uns unsere Auflastung nicht ansieht, beschließen wir "Du sagst es keinem wenn ich es keinem sage" und fahren einfach weiter. Interessiert auch keinen, keine Ahnung was die Franzosen da wirklich erreichen wollen... Der Stellplatz ist erwartungsgemäß voll, aber wir finden ein Plätzchen mittendrin und mit netten Surfer Jungs als Nachbarn. Und da bleiben wir jetzt erstmal 2 Nächte! Das Meer ist super angenehm, und Henry darf endlich sein Surfboard ausprobieren. Findet er super, und macht er auch gleich richtig gut!! Rufus bleibt eher am Rand, da hat's Hunde, und Wellen.