Und so lassen wir es jetzt erstmal ruhig angehen, grillen abends, baden tags, und schlafen mal richtig schön mittags im Schatten. Am zweiten Abend gehen wir ins Surfer-Örtchen, essen Pizza, laufen ein bisschen die Hauptstraße hoch und runter, fahren Karussell (also die Jungs) und beobachten das bunte Treiben. Alles super relaxed hier, erinnert mit der chilligen Surfer-Stimmung tatsächlich an Portugal. Aber nach 2 Nächten zieht es uns weiter. Die Tour Planung ist etwas spontan, Bordeaux ja oder nein entscheiden wir eigentlich erst am Morgen von der Abfahrt. Für Bordeaux spricht, dass die Altstadt sehr schön sein soll (und dass es eben Bordeaux ist), dagegen spricht, dass wir ca 1,5 Std in die falsche Richtung (nach Süden) fahren, die wir dann ja nochmal wieder nach Norden müssen. Wir entscheiden, dass wir einfach nochmal kommen, lassen Bordeaux im Süden liegen und nehmen die Fähre nach Royan und fahren auf die Ile d'Oleron nach St. Denis d'Oleron. Die Camperseite zeigt alle Plätze als voll an, daher landen wir auf dem lokalen Campingplatz. Der ist putzig, schön hinter einer Düne gelegen, wir haben vielleicht 1oom zum Meer. Da wir auf der dem Festland zugewandten Seite der Insel sind, haben wir fast keine Gezeiten, dafür aber etwas Grünzeug im Wasser wenn Flut ist. Stört aber nicht, wir baden erstmal ausgiebig.
Der nächste Tag erwartet uns mit Vogelsch*** überall (Merke: nicht nur alles Gute kommt von oben, wenn man unter Bäumen parkt), und nach einer gewittrigen Nacht mit eher bewölktem Wetter. Das nehmen wir mal als Möglichkeit, laden die Räder ab und erkunden das Örtchen. Sehr putzig, und im kleinen Hafen jede Menge Betrieb bei der lokalen Surf-/Segel-/...schule. Als die Sonne herauskommt, gehen wir wieder Richtung Womo und verbringen den restlichen Tag am Strand. Durch die Wolken haben wir mal den Wetterbericht konsultiert und festgestellt - wenn der Wetterochs bei uns ein Tief ankündigt, das von England rüberkommt, kommt dieses Tief erstmal hier bei uns im Urlaub vorbei. Hm, das war ja jetzt nicht direkt eingeplant... aber wir haben ja ein Womo und die richtigen Klamotten, und das Tief ist sowieso so breit, auch wenn wir jetzt umdrehen und nach Süden fahren entkommen wir ihm nicht.
Und der Tag der Abfahrt startet auch echt stürmisch! Also fahren wir erstmal weiter nördlich nach La Rochelle und schauen uns das an. Eine superschöne Hafenstadt, wobei es schon gut Mittag ist, bis wir es endlich von der Ile d'Oleron runter und auf einen freien Parkplatz ohne Höhenbeschränkung geschafft haben. Wir gehen zum alten Markt, der ist zwar rum, aber wir bekommen in einer Crêperie direkt dran noch lecker Essen und 2 Spritz. Frisch gestärkt schlendern wir dann durch den alten Hafen, und entgegen der Ansage ist es nochmal RICHTIG heiß. Am Ende des Hafens wollen wir ins Aquarium und versprechen Henry schon, dass er endlich echte Haie sehen wird - da machen uns leider die französischen Touris einen Strich durch die Rechnung - wir hätten die Tickets entweder vorher online kaufen müssen oder stehen jetzt mind. 1 Std in der Schlange. Wohlgemerkt bei 35°, es ist mittlerweile halb4 und wir wollen noch 2 Std fahren. Also sagen wir die Haie schweren Herzens ab und gehen dafür nochmal zurück auf den Spielplatz am Hafen, der mit einem klassischen Karussell und einer Wassernebel-Anlage auch einiges zu bieten hat. Der Rückweg zum Womo wird nochmal etwas abenteuerlicher als geplant, ich habe Roman zwar zu einem Parkplatz gelotst, aber wir haben nicht genau dort geparkt.
Und ich hab mir natürlich dann erst die übernächste Straße und ein paar entscheidende Wegpunkte nach dem Parkplatz gemerkt... Aber zurückfinden ohne dass einen die Google-Tante leitet, das ist heutzutage etwas ungewohnt...Aber hier zeigt sich, auch Google ultimativ eben doch auch eine Karte ist, mit dem was ich mir gemerkt habe, finde das Womo eigentlich problemlos wieder, auch wenn Roman uns glaube ich schon im Hafen hat schlafen sehen... Wieder einmal geht's jetzt weiter auf einen Stellplatz an einem See. Und zwar in die Nähe von Portier. Wer sich jetzt fragt: was gibt's denn bitte da?!, dem sei gesagt: wieder eine Erinnerung an die Kindheit, da gibt es einen ZIEMLICH genialen Freizeitpark, das Futuroscope. Und da der Wetterbericht immer noch steil nach unten zeigt, fahren wir da hin. Abends ist es so heiß, dass ich mir das schlechte Wetter zwar so gar nicht vorstellen kann, die Jungs spielen noch bis 10 (=bis es stockfinster ist) mit einem kleinen spanischen Mädchen. Beide üben hier das Kommunizieren in fremden Sprachen, was speziell bei Rufus wirklich lustig ist, er kann schon Merci und Au Revoir sagen, und nachdem hier auch einige Engländer sind auch noch Hi/Bye und SIT!! (die meisten haben Hunde). Henry stellt sich und seinen Bruder schon erfolgreich auf Englisch vor, kleine Weltenbummler...