Nach der Nachtshow in den Disney-Studios setzen wir uns noch "wildromantisch" mit unseren Campingstühlen auf dem asphaltierten Parkplatz vor unser Wohnmobil und trinken unseren obligatorischen Schlummer-Wein. Die Temperaturen sind dank vollkommener Verschattung ja auch nach 22 Uhr noch jenseits der 25 Grad. Dabei fällt uns ein Morello-Palace-Wohnmobil auf (für alle Nicht-Wohnmobilisten - der Morello ist ein Luxus-Liner, der bei einem Basispreis von 184.900 Euro beginnt und die Abmaße eines Reisebusses hat), das zwar ziemlich am Rand abgestellt wurde, aber dafür den Motor laufen lässt - und das ist ziemlich laut. Vermutlich hat der Besitzer nach ein paar Tagen ohne Strom und Solar Probleme mit seiner Aufbaubatterie und muss sie nun stundenlang mühsam über die Lichtmaschine nachladen. Bei dem Preis hätte ich mehr erwartet, denn unser Giotti hat dahingehend keine Probleme - und wir haben wirklich nur eine mickrige 100Ah AGM Batterie verbaut.
Ich stelle noch den Wecker aus - denn morgen ist mal Ausschlafen angesagt und wir fallen wieder müde und glücklich ins Bett. Die Nacht ist etwas ruhiger und auch kühler, als die zuvor - der zusätzlich eingebaute MaxxFan-Ventilator erweist sich als gute Investition. Aber es bleibt die schlechteste und teuerste Übernachtungsmöglichkeit während unseres gesamten Urlaubs.
Am nächsten Morgen machen wir ausgiebiges Frühstück, da die letzten beiden Tage etwas hektischer waren. Chrissi will noch mal in die Einkaufsmeile vor den Disney-Parks gehen, da unsere bisherige Ausbeute an coolen T-Shirts eher mager ist. Zwar sollten wir zwischen 8 und 10 Uhr das Park-Ticket für den aktuellen Tag lösen, aber nachdem wir gegen Mittag fahren wollen und nicht bereit sind erneut 40€ zu zahlen, lassen wir es darauf ankommen und ziehen ohne gültiges Parkticket los. Diesmal ohne Bollerwagen, denn die Jungs sollen sich noch ein bisschen bewegen, bevor wir die erste Hälfte der Heimreise antreten. An der Metalldetektor-Kontrolle werden wir dank Rufus (und Chrissis Fahrradaktion) auch ohne Bollerwagen erkannt und freundlich begrüßt. Unsere erste Station ist "World of Disney" wo man bereits Sachen für Weihnachten kaufen kann - im September wohlgemerkt. Rufus läuft zielstrebig auf eine mittelgroße Plüsch-Mickey Mouse zu, nimmt sie in die Hand und gibt sie nicht mehr ab. Die werden wir wohl mitnehmen müssen. Es gibt noch eine größere Plüschmaus - aber die passt ihm nicht, er will nur seine behalten. Bis auf die Maus finden wir leider wieder nichts. Also müssen wir zur Freude der Kids (wobei die Jungs wirklich super brav waren) noch in zwei weitere Läden, um zumindest ein Mitbringsel für Hannah und ein paar T-Shirts für uns zu ergattern. Chrissis T-Shirts schaffen es leider nicht mal zur Kasse - bekommt dafür ein Monster AG - Shirt aus meinem Fundus.
Gegen 14 Uhr sind wir wieder am WoMo und sehen dass die Parkplatzwächter gerade in der Reihe neben uns unterwegs sind. Wir halten uns nicht allzu lange auf - zusammengepackt hatten wir schon - und düsen schnell vom Platz. Wir müssen zunächst mal tanken und Lebensmittel für die nächsten Tage bzw. für Sonntags daheim einkaufen. Als Zwischenziel für unsere Heimreise habe ich einen Stellplatz in Amneville nahe der Grenze, aber noch in Frankreich ausgesucht, weil wir hier noch mal Wasser tanken und das Klo entleeren können (was ja bei Disney nicht möglich war). Außerdem wird Amneville als "Stadt des Vergnügens" bezeichnet, weil es dort einen Zoo, ein Aquarium und mehrere Schwimmbäder gibt. Das Aquarium ist deutlich kleiner als das in La Rochelle - aber auch hier soll es Haie zu besichtigen geben. Und vielleicht haben wir noch Zeit und können unser Versprechen gegenüber Henry doch noch einlösen. Die Fahrt nach Amneville ist weitestgehend über die Autobahn und damit ziemlich unspektakulär. Der Stellplatz selber ist sehr nett, viele Bäume und große Plätze. Wir verspeisen unser Brathähnchen, das ich im Supermarkt organisiert habe und dann spielen wir noch mit den Jungs Fußball und Tennis bzw. fahren mit den ferngesteuerten Autos. Abends ziehe ich mit Henry noch mal los um ein Eis zu finden - aber nichts zu machen - diesen Abend gehen wir leer aus.
Nach dem Frühstück haben wir noch ausreichend Zeit das fußläufig erreichbare Aquarium zu besuchen, bevor wir die letzten 430km der Strecke bis nach Hause antreten. Das Wetter ist hervorragend und das Aquarium ist in 10 Minuten erreicht. Zunächst sieht es gar nicht so aus, als ob man hier Haie zu sehen bekäme, aber das Aquarium ist lediglich in unterschiedliche "Zonen" eingeteilt. So schaffen wir es doch noch, dass Henry 4 waschechte Riff-Haie zu sehen bekommt. Zusätzlich gibt es noch Piranhas, Muränen, Seepferdchen, Oktopusse, Hechte und andere Fischarten zu bestaunen. In einem Bereich kann man sogar Rochen streicheln, die vorbei schwimmen. Rufus macht das auch sofort und freut sich, Henry hingegen ist eher skeptisch und beobachtet lieber aus der Ferne. Bevor wir auf die Autobahn fahren, machen wir noch halt an einem riesengroßen Auchan-Supermarkt, wo ich noch ein paar Sachen einkaufe, die ich beim gestrigen Einkauf vergessen habe. Außerdem nehmen wir noch frische Croissants und Eis für die Jungs mit. Damit geht es auf die Autobahn, wo wir nach wenigen Kilometern Deutschland erreichen. Das Fahren wird ab der Grenze sofort unentspannter, weil wieder viel schneller gefahren wird. Es gibt Lichthupe und Stinkefinger - habe ich Frankreich gar nicht erlebt - und irgendwie auch gar nicht vermisst. Wir gleiten störungsfrei auf unerwartet leeren Autobahnen bis nach Hause und parken um 18:45 wieder vor der Garage. Damit gehen spannende und wunderschöne 3,5 Wochen unseres Urlaubs in Frankreich zu Ende. Es wird noch ein Fazit zum Urlaub geben. Aber schon mal vorab - wird nicht unser letzter Besuch in Frankreich gewesen sein...