Pünktlichkeit gehört hier nicht zum Tagesgeschäft. Wir fuhren erst um 10:25 los. In der Zwischenzeit hatte sich der Bus gut gefüllt, so dass alle Sitzplätze voll waren. Trotzdem hielt der Bus an jedem Baum und akqurierte noch zusätzliche Fahrgäste - für die natürlich nur noch Stehplätze übrig waren. Ich will nicht quängeln - die Fahrt hat 1,80 € pro Person gekostet, und Chrissi konnte dem Kassierer sogar austreiben, die Rucksäcke gesondert zu berechnen. Der hatte wahscheinlich keinen Bock auf eine Diskussion in Englisch - denn zu unserer Überraschung sprechen hier nur wenige Leute wirklich gut Englisch. So herrschte bis nach Anuradhapura ein munteres Aus- und Einsteigen. Der Fahrer nahm auch nicht die direkte Route, sondern nutzte Seitenstraßen, so dass wir viel vom Land gesehen haben. Nachteilig war - für die 202km Strecke haben wir so 7 Stunden gebraucht und waren bei unserer Ankunft quasi auf Niedertemperatur gut durchgegart. Definitiv ein Erlebnis - aber für die nächsten Touren versuchen wir einen AC-Express-Bus zu bekommen. Interessant war auch, das in Sri Lanka den Älteren, oder Müttern mit Kind immer der Platz angeboten wird - ist bei uns in Europa leider aus der Mode gekommen..
Bei der Ankunft haben wir uns wieder mal leicht verarschen lassen (als ob wir es nicht besser wüssten) und wurden von einem findigen TuckTuck-Fahrer eine Station zu früh aus dem Bus geholt. So mussten wir kanpp 2 Kilometer bis zu unserer Unterkunft laufen. aber die ist dafür super schön. Für knapp 16 € die Nacht (für uns beide) haben wir ein schnuckliges Zimmer mit Moskitonetzen und WLAN gibt es hier auch. Das Abendessen haben wir in einer empfohlenen Location aus dem Lohse-Reiseführer eingenommen und die war definitiv ihr Geld wert. 7 verschiedene Currys, Salat und Nachtisch - echt lecker, diesmal auch richtig scharf, abgerundet mit einem Blick auf den See.
Heute waren die Sehenswürdigkeiten dran, für deren Erkundung wir uns eigens Fahrräder auusgeliehen haben. War nicht ganz unsere Größe und meine Bremsen funktionierten gar nicht. Dafür war meins schön lila und hatte einen praktischen Korb in dem ich unsere 5l Wasserflasche ablegen konnte. Es ging bei Linksverkehr in die "Heilige Stadt", wo wir für den Eintritt aller Sehenswürdigkeiten schon mal 40 € in Bar löhnen mussten. Die Stupas (oder auch Dagobas) - glockenähnliche Kuppeln - sind wirklich sehenswert. Von vielen Gebäuden sieht man allerdings nur noch die Überreste. Trotzdem unglaublich, wie fortgeschritten die Kultur bereits 500 v. Ch. war.
Den späten Nachmittag verbrachten wir am Pool eines fremden Hotels (gegen einen kleinen Obolus) und mussten zum Abendessen feststellen, dass die zweite Empfehlung aus dem Reiseführer kein Essen hatte und uns anstatt dessen zum nächsten Chinesen schickte. Dort haben wir dann zu Zweit gut gegessen und ekliges Ingwer-Bier getrunken (muss man alles mal probiert haben). Irgendwie ist das Nachtleben hier noch verbesserungsfähig. Hoffentlich wird das in den anderen Städten noch. Und morgen geht es weiter über Dambula nach Sygiria...