Der Wecker klingelt um 04:15 - was für ne unchristliche Zeit. Chrissi hat uns aber einen großzügigen Puffer vor der Zugabfahrt um 5:30 eingeplant. Unsere ursprüngliche Idee, mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof zu kommen, verwerfen wir, nachdem wir unsere großzügig beladenen Koffer anschauen. Ist doch etwas Anderes, als mit Rucksack nach Asien. Das Taxi ist super pünktlich, und es herrscht fast kein Verkehr am Samstag früh, so sind wir entsprechend zeitig am Bahnhof und können Nürnbergs Nachtschwärmer beobachten, die z.T. barfuß durch den Bahnhof watscheln. Was für ne Freak-Show - hier könnten wir es stundenlang aushalten.
Obwohl wir bereits eingecheckt, und unsere Bordkarten ausgedruckt haben, müssen wir uns in Frankfurt in eine längere Schlange zum Koffer abgeben einreihen. Ansscheinend wurde an den Check-In Schaltern heute Nacht eine neue Software-Version eingespielt, und die Mitarbeiter müssen untereinander klären, wie sie das System neu starten - das dauert. Nach den obligatorischen Fragen, ob wir unsere Koffer selber gepackt haben, und ob wir evtl. planen den Präsidenten umzubringen, können wir endlich zum Gate. Lustigerweise darf ich vom Gate ohne Pass und Bordkarte nicht mal mehr aufs Klo - die spinnen echt die Amis.
Der Flug ist unspektakulär, die robust freundlichen Stewardessen von Delta machen eine guten Job. Das Infotainment ist auch in Ordnung, wir schauen "Das geheime Leben des Walter Mitty" (ein super Film übrigens, auch wenn er in den Kritiken eher verrissen wurde), und natürlich "Frozen" - der bei uns unter "Die Eisprinzessin" lief. Ein Muss, da wir ihn im Kino verpasst haben und zusätzlich den Spezialauftrag haben, für unsere italienischen Nachbarmädels die beiden Haupakteure Elza, und Anna in Puppenform zu organisieren.
Ein wenig Stress baut sich auf, als wir beim Umstieg in Detroit in einer ewigen Schlange auf unsere Emigration warten (das ist der "richtige" Einreisevorgang in die USA, wo alle Fingerabdrücke genommen werden und ein nettes Foto von uns gemacht wird), Eigentlich haben wir "nur" 1,5 Stunden um den Anschlussflug zu erreichen. Aber 10 Minuten bevor der Flieger abhebt, stehen wir am Schalter. Wir sind übrigens nicht die Letzten. Aus dem Frankfurter Flieger hat es noch mehrere Passagiere so ereilt wie uns. In Orlando werden wir bereits von Martin erwartet. Wir fahren dann mit seinem coolen 300PS starken BMW zu unserem Domizil für die nächste Woche. Die Hütte ist echt nett, hat sogar einen eigenen Pool. Dort lernen wir Josh und Bill, zwei seiner Mitbewohner kennen. Der WG-Hund Isack, muss noch in den Käfig, weil er auf Fremde nicht so gut zu sprechen ist.
Wir haben Glück, denn heute ist St. Patric's Day, und in der Stadt (heißt hier Downtown) soll der Bär steppen. Wir holen unterwegs noch Gregor, einen Kumpel von Martin ab, und stürzen uns in den Trubel. Unsere erste (und weil wir unsere Ausweise nicht dabei haben, leider einzige) Location - das Latitude- ist eine echt geniale Bar, auf deren Dach man zu relativ humanen Preisen chillen kann. Einige Mädels sind anscheinend schon länger hier, denn deren Gleichgewichts-Probleme sind nicht zu übersehen. Martin muss sich kurz vor den Annäherungsversuchen einer volltrunkenen, schwarzen Perle in Sicherheit bringen. Die Jungs schlürfen ein paar Bierchen und einige undefinierbare "Leckerlies" aus kleinen Reagenzgläschen. Wir sind außen vor, weil ja gerade unsere Alkohol-Fastenzeit ist, halten aber trotzdem bis 2 Uhr durch (damit sind wir seit 28 Stunden auf den Beinen). Dafür darf ich die PS Schleuder dann nach Hause lenken. Hat definiv was - auch wenn ich relativ human unterwegs bin (naja - bis auf das Parkhaus). Aber Martin ist mit meiner "passiven" Fahrweise zufrieden.
Am nächsten Morgen geht es nach einem leckeren Frühstück in eines der vielen Shopping-Outlets von Orlando. Chrissi ersteigert eine Jacke und ein paar schöne Stiefeletten, Martin eine RayBen und auch ein paar neue Schuhe und ich schlage gleich mit zwei ! paar Schuhen und einer RayBan zu. Wir holen noch die vergünstigten Tickets für die Blu Men Group heute abend ab und müssen schon nach Hause, damit wir es zeitig ins Theater schaffen. Die Entfernungen sind hier doch ein wenig größer. Aber schee ists - der Urlaub hat super begonnen..
