KeyLargoSchnorcheln
Riff-Schnorcheln am Key Largo

Die Klimaanlage im Space-Center hat uns echt geschafft. Was bei Chrissi als leichter Schnupfen und bei mir als mäßiger Husten anfing hat sich bei uns beiden zu einer richtigen Erkältung gesteigert. Eigentlich müsste man die Säcke für unseren "Urlaubsausfall" verklagen können, wir sind doch in Amerika, da macht man doch sowas. Wir kommen bereits bei Dunkelheit in Key Largo an - das ist eigentlich der oberste Punkt der Keys, einer vorgelagerten Inselgruppe im Süden Floridas. Die Fahrt ist relativ langweilig, es  gibt neben der schnurgeraden Straße rein gar nichts zu sehen. Das Holliday Inn ist ein relativ nettes Hotel mit einem schönen Pool und die Dame am Empfang gibt uns auch eine Empfehlung wo man den Abend schön ausklingen lassen könnte. Die Bar kann sogar zu Fuß erreicht werden - eine absolute Rarität in den USA. Daher schmeißen wir nur kurz unser Gepäck aufs Zimmer und brechen zur empfohlenen bar auf. Die ist wirklich sehr schön, gemischtes Publikum, direkt am Strand gelegen und es wird auch LIVE-Musik gespielt. Alkoholfreies Bier gibt es auch noch, also genießen wir trotz Erkältung den lauen Frühlingsabend. Zu Fuß sind übrigens nur wir zwei unterwegs, und normal ist das hier nicht, denn die Autofahrer erschrecken sogar, wenn sie uns an der Straße stehen sehen. Der heutige Tag is für mich bereits um 10 Uhr zu Ende. Ich schmeiß mir ne Aspirin ein und schlafe 10 Stunden komplett durch. Chrissi hält 30 Minuten länger durch.

WegNachKeyWest
Die Straße nach Key West,  spannend und abwechslungsreich

Trotz 280$ Zimmerpreis ist kein Frühstück inbegriffen, also machen wir uns wie fast jeden Tag auf die Suche nach einer geeigneten Lokalität. Wir finden eine "Juice Bar", die mit kubanischem Kaffee wirbt - und es ist tatsächlich der erste wirklich gute Kaffee, den ich in Florida trinke. Die Bagels mit Ei sind auch lecker und der O-Saft frisch gepresst. Eine Wohltat für unser angeschlagenes Immunsystem. Wir erkundigen uns nach dem "John Pennecken" Park - einem Naturschutzgebiet für Korallen, wo wir entweder Schnorcheln, oder aber mit einem Glasbodenboot fahren wollen. Das Wetter ist herrlich, daher würden wir das Schnorcheln vorziehen. Leider haben wir nicht reserviert, können uns für die nächste Tour also nur auf die Warteliste setzen lassen. Aber wieder einmal ist das Glück mit den Tüchtigen, und wir bekommen einen Platz auf dem nächsten Schnorchelboot. Nachdem wir bestätigt haben, dass wir einer 30 minütigen Fahrt mit einem Boot physisch gewachsen sind, und auch 20 Minuten schwimmen können, kann es losgehen.

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Nach Sonnenuntergang am Mallroy Square in Key West

Wir tuckern mit einem Boot durch verschidene Kanäle hinaus aufs offene Meer bis zu eine Korallenriff. Die Leute werden mehrfach ermahnt, die Korallen weder anzufassen, noch mit ihren Flossen zu berühren. Anders als in Ägypten wo russische Bauern auf den Korallenriffen heribisumtrampeln und das Niemanden stört. Eing Glück dass wir den leichten Neopren-Anzug ausgeliehen haben, wäre ohne ganz schön frisch geworden. Auch ohne Flossen hätten wir eher alt ausgesehen, denn die Strömung ist relativ stark. Wir dürfen eine Stunde lang an einem wunderschönen Korallenriff entlang schnorcheln, haben fas 10m Sicht und sehen so unzählige Fische. Aber auch die Korallen selber sind wunderschön anzuschauen. Schnorcheln geht mit Husten ganz gut, aber Schnorcheln mit Schnupfen ist echt Sch...

Gegen 14:30 brechen wir auf in Richtung Key West - dem südlichsten Zipfel von Florida (und auch der gesamten USA). Diese Fahrt wiederum ist sehr abwechslungsreich. Wir fahren auf Brücken, wo links und rechts nur Meer zu sehen ist, sehen einsame Inseln, die vermutlich nur per Boot erreichbar sind. Der Verkehr rollt gut, so dass wir kurz nach 5 unser karibisch dekoriertes Zimmer im Ibis Bay Resort beziehen können. Nach einer kurzzen Verschnaufpause bringt uns der hoteleigene Bus bis an den Mallory Square. Leider ist unser Englisch so schlecht, dass wir dem farbigen Busfahrer nicht entlocken können, wie weit es bis dorthin ist. Der brabbelt eigentlich immer Irgendwas mit 30. Minuten, Meilen, zu Fuß? - keine Ahnung, werden wir nach Hause wohl ein Taxi nehmen müssen. Der Sonnenuntergang auf Key West ist wirklich spektakulär. Tausende von Menschen versammeln sich jeden Abend hier, um diesem Naturschauspiel beizuwohnen. Die Sonne versinkt tatsächlich direkt im Meer. Das habe ich bisher noch nie gesehen -  und wir haben schon wahrhaft traumhafte Sonnenuntrgänge erlebt. Nachdem die Sonne ihren Akt vollendet hat, wird sie dafür vom anwesenden Publikum beklatscht. Hat sie diesmal aber auch wirklich  schön gemacht..

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Unser einheimisches, alkoholfreies in Hog's Breath Cafe

Davor und danach buhlen verschiedenste Gaukler um die Gunst des Publikums, Schwertschlucken, Feuerspucker, Jongleure, Artisten - sogar ein Schwein ist dabei. Manche sind witzig, aber prinzipiell ist es fast immer das Selbe. Also brechen wir auch in Richtung Old-Town, wo sich Bars, Restaurants und Geschäfte schier unendlich aneinanderreihen. Fast überall wird Live-Musik gespielt, die Leute sind locker und gut drauf, vor einigen Bars stehen Jungs in Regenbogen-Höschen. Key West hat auch eine lebendige Schwulen-Szene. Genau so stellen wir uns abends weg gehen vor. Wir probieren eine einheimische Spezialität "Cronchs" - dabei handelt es sich um ausgepackene "Krabben-Bällchen". Ok wir haben uns vermutlich mehr erwartet, schmeckt fast wie Kroketten mit anderer Füllung. Weiter im Programm, die nächste Spezialität ist der "Key Lime Pie" ein spezieller Käse/Pudding-kuchen (natürlich nur der weiße, der grüne ist ein Touristen-Nepp). Wir finden eine kleine Bäckerei, die sich anpreist den besten Lime Pie von ganz Key West zu machen. Und der ist wirklich lecker. Ein bisschen säuerlich, nicht zu schwer mit einem fluffigen Boden - eigentlich ein bisschen unamerikanisch.

Danach suchen wir noch eine Bar mit Live-Musik, wo wir den tollen abend ausklingen lassen könnten. Das Irish Pub fällt leider raus, weil wir immer noch keine 18 Grad kalte Klimaanlage vertragen (auch wenn dort die Musik wirklich gut ist). Wir landen schließlich im "Hog's Breath Cafe" und trinken hier das erste Mal das einzige, alkoholfreie Bier in den USA "O'Doul's". Eine 4Mann-Band baut gerade ihre Instrumente auf und schon das ist eine Show für sich. Während der Drummer jedes Gestänge einzeln auf die Bühne bringt, macht der Bassist Dehnübungen. Die Musik ist entsprechend uramerikanisch und geht gut ins Ohr. Wer der Band einen Drink ausgibt, bekommt eine bandeigene CD geschenkt. Kommentar  des Bassisten "Nehmen sie gleich zwei, kann man super auch als Möbeluntersteller nutzen". Als wir eine Runde schwoofen, besetzt mein völlig unbekannter Sitznachbar meinen Barhocker und hält ihn so für mich frei. Hätte in Deutschland nie jemand getan. als wir uns gegen 12 verabschieden, geschieht das natürlich per Handschlag - auch mit dem unbekannten Sitznachbarn, der uns auch noch eine Gute Nacht wünscht. Jetzt nur noch ein Taxi zum Hotel finden. Als wir einen Budenbesitzer fragen, wo man denn ein Taxi bekommen könnte, zückt der sein Handy und bestellt uns einfach eins - irre, wir haben dem nichts gezahlt, und er kannte us gar nicht. Das ist wieder einer der Abende, wo mich die Amis super positiv überraschen...

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Sonnenuntergang am Key West - überall Gaukler  und Artisten

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