Beim Shoppen wieder mal erfolgreich (zumindest Chrissi hat noch ein paar Schnäppchen ergattert), schweben wir gegen halb 8 bei Martin ein. Natürlich hat uns der Haushund Isack nicht mehr zum Freund und würde uns daher am liebsten zum Abendessen verspeisen. Schade dass der ansonsten lustige Hund derart unter Alzheimer leidet. Wir gehen am Abend noch bei "Jesus-Chicken" (bzw. holy chicken) essen - wird so genannt, weil der Laden am Sonntag zu hat. Gibt hier Hähnchen in allen Variationen - vorzugsweise zwischen zwei Brötchen-Hälften. Lecker und die 6 verschiedenen Soßen sind auch nicht ohne. Heute Abend lassen wir Martin alleine nach Downtown losziehen, da wir morgen (wieder mal) sehr früh aufstehen wollen, um vor dem großen Ansturm in den Universal Studios zu sein. Die Option mit dem Express-Eintritt (wo man bei den Attrakttionen nicht warten muss) möchten wir uns gerne sparen, weil am Wochenende 69$ !! pro Person dafür verlangt werden - die spinnen echt die Amis - da der Eintritt zu Universal bereits 96$ kostet. Es gibt nur ein schnelles Frühstück bei "Panera Bread", Muffins und Kaffee zum Mitnhmen. Süßes ist bei Panera nicht ganz so lecker wie belegte Brote - aber alle Mal besser als mit leerem Magen zu starten.
Wir sind tatsächlich pünktlich zur Öffnung des Parks an der Kasse und stürmen als erstes zu Harry Potter - wo bereits 20 Minuten Wartezeit angezeigt werden. Wer Harry Potter gesehen hat, wird sich hier sofort wie in Hogwarts fühlen. Unglaublich, wie gut und liebevoll die Kullissen gemacht sind. Auch innen mit den sprechenden Gemälden und allerlei bekannten Utensilien aus den Filmen. Der Ride ist spektakulär - man fühlt sich mitten im Geschehen und begleitet Harry durch die Zauberwelt. Als nächste Station nehmen wir die "Dragon Challenge", eine Hänge-Achterbahn mit Loopings und mehreren 360° Schrauben. Bevor wir einsteigen, wird es uns beiden schon ein wenig mulmig - so eine Achterbahn ist noch niemand von uns gefahren. Aber ein echt heißer Ritt, der das Adrenalin durch den Körper pumpt. Nach dem Aussteigen ist man noch so durcheinander, dass man nicht mehr gerade aus laufen kann - aber echt gut. Von Harry Potter geht es weiter in die Abteilung der SuperHelden. Hier gibt es die zweite unglaubliche Achterbahn "The Incredible Hulk". Mit 30 Minuten Wartezeit gerade noch so erträglich. Bevor wir einsteigen, wird ein "kleiner technischer Defekt" angekündigt. Tatsächlich konnte einer der Fahrgäste sein Frühstück nicht bei sich behalten. OK - uns wird es wieder etwas mulmig.
Lustigerweise müssten wir 3 Bahnen später genau in die vorher vollgekotzte (und natürlich bereits gereinigte) Sitzreihe einsteigen. Die Mitarbeiter winken aber ab - der Kelch geht an uns noch mal vorbei und wir nehmen die nächste Bahn. Ich muss vermutlich nichts dazu sagen, aber die Fahrt ist irre - man wird zunächst wie bei jeder Achterbahn nach oben gezogen. Aber kurz bevor man den obersten Punkt erreicht, wird man wie aus einer Kanone herausgeschossen, um sofort in einer Korkenzieher-Drehbewegung nach unten zu stürzen - wirklich nichts für schwache Nerven (und Mägen). Die unglaubliche Fahrt dauert relativ lang, mit mehreren Loopings und 360° Drehungen um die eigene Achse - rein fahrtechnisch kann Disney mit den Rides hier nicht mithalten. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht stellen wir uns bei Spiderman in die Schlange. Ähnlich wie bei Harry Potter wird man hier mit 3D und riesigen Leinwänden mittens ins Geschehen versetzt. Damit hätten wir die besten Rides durch - auch ohne das überteuerte Express-Ticket.
Chrissi fällt auf, dass sehr viele Cheerleader-Gruppen unterwegs sind. Sie fragt kurz nach und erfährt, dass in einer Halle auf dem Gelände die Meisterschaften ausgetragen werden. Also besorgen wir uns für 15$ Eintrittskarten und schauen den Mädels bei ihren akrobatischen Darbietungen zu. Einige Gruppen sind wirklich gut, bei manchen sind Fehler nicht zu übersehen. Auch richtig dicke Mädels dürfen mitmachen - zumindest als Träger und Halter. Der Besuch der Meisterschaft stellt sich als Glücksgriff heraus, als es nach ca. 50 Minuten eine Tornado-Warnung gibt. Außerhalb der Halle herrscht ein derart starker Regen mit Blitz und Donner, dass der Wind richtige Wassermassen in die Halle drückt - irgendie bleibt uns nichts erspart. In Deutschland 20 Grad und Sonnenschein und hier im sonnigen Florida Gewitter. Der Regen hat zwar den Nachteil, dass die Attraktionen gesperrt werden, dafür verlassen sehr viele Besucher das Universal Gelände. Gestärkt mit ener gebratenen Truthahnkeule können wir so noch beide Achterbahnen ein zweites Mal fahren.
Am Abend machen wir uns noch mal schick und brechen auf in Richtung Orlando Downtown. Die Innenstadt ist gerammelt voll, alle sind auf der Straße unterwegs und wollen Spaß haben. Wir kehren zunächst alleine mit Martin in einer Bar mit beeindruckendem Getränkesortiment ein (für uns wieder Cola Light, weil noch Alkohol fasten angesagt ist), danach gehen wir auf eine private Appartement-Party. Die Adresse ist irre, der Balkon ist direkt über der Bar, wo wir den ersten Abend verbracht haben. Ansonsten eine typisch amerikanische Party mit Bud light und einem Trinkspiel mit Tischtennis-Bällen. Leute sind nett und wir quatschen ein wenig mit den Gästen was sie so machen. Dann ziehen wir noch eine Station weiter - diesmal zusätzlich mit Danny. Obwohl viele Leute herumhängen, sind hübsche Frauen echte Mangelware. Wir treffen lediglich zwei nette Mädels, die ein Foto von sich haben wollen. Martin und Danny freuen sich, dass sie zwei nüchterne Fahrer für die Heimfahrt haben. Chrissi soll den Audi nach Hause kutschieren und ich Martins BMW-PS-Schleuder. Irgendwie wird Danny dann doch eines Besseren überzeugt und bleibt in Downtown, so dass wir nur mit Martin heim düsen. Zum Abschied will uns Isack noch einmal fressen. Morgen noch ein gemeinsames Frühstück im Panera Bread und unser Florida-Urlaub neigt sich dem Ende zu. Wir haben sehr viel gesehen und erlebt, und es folgt auf alle Fälle noch ein Resüme unseres Trips..