So, da simmer nun also endlich wieder unterwegs. Am Dienstag gings los, mit dem Bus zur U-Bahn, von dort zum Nämbercher Hauptbahnhof, und dann auf nach Frankfurt zum Flieger. Alles kein Problem, bis auf den Fakt, dass unsere Reservierung in der Bahn mal wieder nicht funktioniert hat, genau wie beim letzten Mal. Allerdings lag es dieses Mal an nicht an der Bahn sondern an mir, warum auch immer hatte ich uns auf den Zug eine Stunde später reserviert. Haben wir natürlich erst festgestellt, nachdem wir kräftig auf die Bahn geschimpft hatten. Einen Platz im Familienabteil haben wir aber trotzdem bekommen. Was sie auch dort immer noch nicht hinbekommen sind Gepäckfächer, in die man größeres Gepäck, im speziellen auch einen Kinderwagen unterbringt. Aber gut, wer könnte auch damit rechnen, dass Leute mit Kinderwagen Zug fahren... im ICE 4 soll ja alles besser werden - liebe Bahn, WIR WERDEN DAS TESTEN!!
Apropos Gepäck, davon hatten wir dieses Mal auch wieder reichlich. Nach intensivem Vorpacken sind trotzdem 2 große Reiserucksäcke, ein Faltbett, eine Strandmuschel, der Buggy und - dieses Mal neu - eine Kraxe mit uns unterwegs. Fazit: geht, kann man auch alles zusammengeschnürt tragen / fahren, aber wir hätten echt kein Trum und kein Kind mehr mitnehmen oder in ein wetter-instabileres Land fahren dürfen. Wenn das kommt, brauchen wir ein anderes Konzept.
Am Flughafen haben wir all unsere Habseligkeiten den Herrschaften von Emirates in die Hand gedrückt und sind - nach einem Bierchen an der Bar - um 22:00 platt in den Flieger gefallen. Und Rufus von da direkt ins Koma, der war durch nach so viel Aufregung. Vorher hat er allerdings noch kurz alle FlugbegleiterInnen bezirzt. Dies hatte zur Folge, dass wir für ihn doch noch eine Basinett, das Bettchen zum Einhängen bekommen haben, obwohl wir a) keine bestellt hatten und b) Rufus dafür eigentlich auch viel zu groß ist. Aber war natürlich für alle deutlich angenehmer als die ganze Zeit auf dem Arm.
Nächster Zwischenhalt war nach gut 5 Std war Dubai. Hier war schon wieder die Sonne aufgegangen, und bis wir durch den Riesenflughafen durch waren und einen fixen Cappuchino in der Blutbahn hatten, stand auch schon der nächste Flieger bereit. Dann zack, nochmal 6 Std, und wir waren in Bangkok. Nächstes Fazit: Emirates haben echt bequeme Flieger und im ersten hatten wir auch tollen Service, aber Singapur Airlines hatte uns letztes Mal irgendwie verdorben, das war einfach NOCH cooler...
In Bangkok findet parallel zu unserem Besuch noch ein weiteres Highlight statt - nach einem Jahr Trauerzeit wurde König Bumibol der Ewigkeit übergeben. Daher waren zahlreiche Straßen gesperrt und dafür ganz Thailand in Bangkok unterwegs. Wir hatten, entgegen unserer normalen Gewohnheiten, also nicht die Öffentlichen in die Stadt genommen sondern uns einen Fahrer vom Hotel schicken lassen. Da unser Hotel ums Eck vom Königspalast, also quasi mittendrin war, chauffierte der uns aber auch nur bis zu einem Boot, welches uns dann widerum endlich direkt bis vor die Hoteltür fuhr. Hier zeigte sich dann auch, dass wir dieses Mal den Buggy primär zum Gepäcktransport benutzen und zwischendrin auf die Kraxe umsteigen werden - auf dem kurzen Stück vom Auto zum Boot und vom Boot zum Hotel mussten wir ihn über 4 Treppen (Treppen, nicht Treppenstufen) tragen.
Abends zeigte sich dann das nächste Thema, mit dem uns die Beisetzung des Königs konfrontierte - man konnte nicht aus dem Hotel. Falsch, man konnte natürlich schon, is Asien, is nicht gefährlich. Aber die Läden waren alle zu und dafür saßen alle Thais in schwarzer Kleidung auf der Straße und trauerten gemeinsam. Wir hatten natürlich schon mal keine schwarzen Klamotten dabei, und weil wir nach der langen Reise auch irgendwie erstmal genug Abenteuer gehabt hatten und es auch echt spät war, sind wir zum Abendessen und Absacker dann doch im Hotel geblieben.
Am nächsten Tag warnte man uns zwar im Hotel, dass heute wieder alles zu hätte und wir doch besser am Hotelpool bleiben und relaxen sollten, aber nach ein paar Stunden Schlaf und einem guten Frühstück wollten wir uns das ganze dann doch mal aus der Nähe ansehen. Im Vorfeld hatte ich mit unserer Reisebüro-Bekannten Antje spekuliert, wie ernst die Aussage "alles geschlossen" wohl zu nehmen sei, schließlich wollten ja die vielen Trauergäste auf Essen/Trinken, und eine asiatische Millionenmetropole macht man ja auch nicht einfach so dicht, der Asiate an sich ist ja doch eher geschäftstüchtig. Dachten wir. In der Praxis lehrten uns die Thais: doch, wenn der König beerdigt wird, macht man das. Die Thais trugen ausnahmslos alle schwarz, sie wurden kostenlos von sehr vielen Freiwilligen auf der Straße versorgt (wir bekamen natürlich auch immer was angeboten), damit sie in Ruhe ihre Devotionalien in den vielen Tempeln ablegen konnten, und überall lief die Übertragung der Beerdingung auf Großleinwand. Die übringens am 24.10. angefangen hatte und bis zum 28.10. geht. Die hard, Stirb langsam, stellten wir irgendwann fest, der arme Mann hat echt keinen leichten Weg, bis er endlich die ewige Ruhe finden darf...
Nachdem wir uns das vormittags aus der Nähe angeschaut hatten, verlagerten wir uns doch an den Pool und planschten, und am frühen Abend starteten wir nochmal einen Versuch. Wir liefen Richtung Kaosan Road, DEM Touri-/Backpackerviertel. Wenigstens DAS macht man doch nicht einfach zu - wieder flasch gedacht, alles dichtbevölkert, aber auch hier alle Läden dicht. Aber wir haben einen Tempel besucht, und lecker Essen bekamen wir, und nachdem Rufus die letzten Tage das Essen irgendwie eher verweigert hatte, schickte diesmal eine ganze Portion Fried Rice Richtung Magen. Was Hunger aus "bääh" so alles macht...
Heute sollte lt Hotelrezeption schon wieder Alltag einkehren. Zur Sicherheit (und weil immer noch der Palast und die großen Sehenswürdigkeiten geschlossen haben) hatten wir uns als Programm Chinatown und Little India, also das chinesische und das indische Viertel mit ihren Märkten vorgenommen. Die schrecken ja erfahrungsgemäß vor gar nix zurück, sollten also offen haben. Hatten sie auch, nur hin mussten wir statt des öffentlichen Bootes noch ein TukTuk nehmen. Wobei das für Rufus ein totales Highlight war, sooo viele Autos direkt um uns rum und alle hupen... bis 14:00 streiften wir also durch die Märkte und Tempel, genossen die vielen kitschigen und quietschbunten Angebote sowie die abgedrehten Speisen und Gerüche (sehenderweise, das war selbst uns zu hart). Zurück gings dann mit dem Boot und 200 Thais über den Fluß, und die nächsten 3 Stunden sind jetzt mit Pool verplant. Heute Abend versuchen wirs nochmal in der Kaosan Road, irgendwann muss das ja alles ein Ende haben.
Und morgen gehts dann auch schon Richtung Inseln...