... wir fahren nach Fronkraish... oder so... ich fühle mich ja vor jedem Urlaub urlaubsreif, und zwar NOCH urlaubsreifer als das letzte Mal. Ich hoffe aber, dass
ich dieses Mal wirklich das schlimmst mögliche Limit erreicht habe - lansgsam wirds sonst wirklich kritisch. Der letzte Urlaub war an Ostern, Kurzurlaube sind dieses Jahr irgendwie dem vollen Kalender und dem relativ miesen Sommer zum Opfer gefallen, es wurde also täglich mehr Zeit endlich die Haustüre zuzumachen.
Das schöne am eigenen Womo vor der Tür: man kann die letzten Tage in Ruhe mit Packen überbrücken. Und so haben wir schon am Wochenende bevor es los ging in Ruhe eingepackt, was nicht frisch gekauft oder gewaschen war. Die letzte Woche war eh nur noch Standgas, nachdem die Kids zuhause waren, habe ich die ein oder andere Überstunde abgebaut und mit ihnen schon mal an unserer Urlaubsbräune gearbeitet.
Und am Donnerstag eben noch am frisch waschen und einkaufen. Freitag Mittag gings endlich los Richtung A6. Stimmt nicht ganz, wir machen diesmal endlich noch einen Schlenker über eine Waage. Roman will wissen, ob sich das Auflasten gelohnt hat (Fazit: hat es sich, ohne müssten wir 400kg an Gewicht rauswerfen, so haben wir noch 190kg Puffer), und ob wir auf der Hinterachse noch 2 Mopeds mitkriegen (Fazit: ja, wenn sie je nicht mehr als 10kg wiegen - da müssen wir uns noch was überlegen).
Dann aber los, wir kommen gut durch und haben es irgendwann gut bis hinter die deutsch-französische Grenze geschafft, heißt: über die Rheinbrücke, und dann DIREKT rechts ran. Der Stellplatz liegt in einem Kessel zwischen einer megagroßen Doppelschleuse. Die Kids begrüßen erstmal alle nachbarlichen Hunde und packen dann Sandelsachen aus und räumen den Kies von links nach rechts und wieder zurück. Später gibt es die traditionellen Ersten-Abend-Deda-Nudeln (nach dem Rezept von Romans Papa), und um halb10 ist im Kinderland endlich das Licht aus. Bei uns dauerts nicht viel länger, urlaubsreif und so, aber wir haben jetzt ja 3 Wochen Zeit, die Welt zu retten.
Am nächsten Morgen frühstücken wir in aller Ruhe - man merkt, die Kids werden größer, alles nicht mehr ganz so hektisch. Roman kuckt sich noch die Schleuse aus der Nähe an, die Kids kiesen nochmal ordentlich, und ich räume innen in aller Ruhe zusammen.
Und um 9:30 gehts wieder über die Brücke zurück nach Deutschland. HÄ?! mag sich der ein oder andere jetzt denken, FALSCHE RICHTUNG?! Neee, Prosecco vergessen (und Aperol auch, aber das haben wir erst später gemerkt), und der Wassersprudler mag schon wieder nicht, wir tauschen mal die Kartusche. Dann gehts aber immer noch nicht nach Frankreich, sondern erstmal in die Schwyz. Abendliches Ziel ist zwar schon Frankreich, aber dazwischen hat der liebe Gott die Alpen gelegt, und die überqueren wir eigentlich fast immer über die Schweiz. Diesmal ab einem bestimmten Punkt in einem besonderen Sightseeing-Modus, unsere Navi-Frau fängt an, uns von der Autobahn herunterzulotsen, uns dann drehen zu lassen, und dann wieder auffahren zu lassen. Auf die gleiche Autobahn, über die gleiche Auffahrt, an der sie uns vorher runtergelotst hat. Wir machen das brav zweimal mit, weil "irgendwann müssen wir auf die Landstraße", aber dieses irgendwann kommt halt erst viel später. Dank der Navi-Schleifen und zwei Staus sogar eine ganze Stunde später als ursprünglich geplant...
Der Stellplatz liegt dann sehr ruhig und friedlich an einem Seitenarm der Rhone. Das Wasser ist superwarm, also nix wie rein, auch wenn der Himmel mittlerweile etwas bewölkt ist. Abends gibts diesmal Nudeln in Tortelini-Form mit Schinken Sahne-Soße, und kurz vor Kinder-aus fängt es an zu regnen. Aber wir haben ja eine Markise. Und nachdem wir die für Sonne normalerweise nicht einsetzen, weil unser großes Auto uns liebevollerweise genug Schatten spendet wenn wir uns nur ans richtige Eck setzen, hat die nun endlich auch mal einen größeren Auftritt. Leider keinen längeren, denn der Regen entwickelt sich schnell zum Dauerwolkenbruch, der fast die ganze Nacht geht. Also - Frühstück im Womo, und ab wieder auf die Strada.
Diesmal lange Landstraße, was aber wirklich schön ist, Frankreich hat einfach schöne Örtchen! Highlight des heutigen Tages: die Pont du Garde, das weltbekannte Aquädukt nache Avignon. Schönerweise kann man da beim Kucken auch gleich Planschen, sind eben einfach schlau gewesen, die Gallier ;-). Henry packt auch schon seine frühkindliche Bildung aus, er kennt das Bauwerk und weiß, dass es ein Aquädukt ist. Zieh Dich warm an, Schule...
Abends fahren wir noch näher an Avignon auf einen Stellplatz, unspektakulär, bis auf den Sturm, der nachts über uns hinweg tobt. Morgens scheint zwar jetzt die Sonne vom wolkenlosen Himmel, dafür fliegen uns die Stühle permanent weg. Also Frühstück wieder drinnen, spart an der Stelle der Fairnesshalber auch Zeit. Wir robben noch ein Stückchen näher an Avignon ran, auch wenn die Avignonesen Womo-Fahrer noch nicht als Tagestouristen erkannt haben - parken können wir auf einem Campingplatz (ja, genau, wir vor allem), oder halblegal am Straßenrand.
Vorteil an Option 2: ist in Laufnähe der Altstadt. Und unsere Kids entpuppen sich auch hier wieder als ganzer Stolz ihrer Eltern, wir schauen uns gut gelaunt den Palace des Papes, die Gärten und die Kathedrale an. Ja, von außen, aber das lag eher an uns, Henry fands spannend und wollte rein (uns war die Schlange zu lang). Und natürlich haben wir auch die legändäre Pont d'Avignon gebührend bewundert. Nach einem Abschluss-Eis (für die Kids) bzw. Croissant / Café (für uns) bewegen wir uns auf die letzte Etappe ans Meer. Wir shoppen noch schnell ein paar Kleinigkeiten, verfüttern bei Mc Donalds ein paar Pommes an die Kids, und dann - ab nach Narbonne..
