Chrissi mit Gips
Das ist die Folge des Sturzes über die Kette - nach der Erstbehandlung in Girona

Egal wie gut eine Planung ist - erstens kommt es anders, und zwetens als man denkt. Bei ihrem Kettensturz ist Christina derart unglücklich gefallen, dass sie bereits am Abend beide Arme nicht bewegen kann. Auf der einen Seite ist es das Handgelenk, auf der anderen Seite der Ellenbogen. Ich muss sie komplett ausziehen und sie ins Hubbet "schieben". Damit ist klar - morgen heißt unser Ziel nicht Barcelona, sondern Notaufnahme von Girona (das am nächsten liegende, große Krankenhaus). Die 50km sind schnell erledigt, aber wir passen mit unserem Schiff nicht auf den Besucher-Parkplatz. Das Dach vom Parkhäuschen würde aus unserem Therry ein Cabrio machen. Daher stelle ich mich illegal auf den Grünstreifen. Die Leute im Krankenhaus sind super nett - sprechen aber nur spanisch. Ein Glück dass Chrissi der Sprache mächtig ist. Ichwäre bereits am Einlass gescheitert.

Rufus will auf keinen Fall eine Maske anziehen, daher geht Chrissi alleine rein und ich erledige zwischenzeitlich mit den Jungs unseren Einkauf im nahegelegenen Carefour-Supermarkt. Da die Untersuchung etwas länger dauert, spendiere ich den Jungs noch zwei Portionen Pommes mit Chicken Nuggets im Kim's Schnell-Imbis. Danach möchte ich mit ihnen im nahe gelgenen Park noch Bodgia spielen, aber nach ein paar Metern kommt der Anruf, dass Chrissi nun fertig ist. Ergebnis - gebrochenes Handgelenk einerseits, kaputter Ellenbogen auf der anderen Seite. Und der muss auch noch zeitnah operiert werden - aber sicherlich nicht in hier in Spanien (die verwenden beim Röntgen nicht mal ne Blei-Schürze).

Rufus bestellt sich ein Eis an der Strand-Bar

 Jetzt muss unsere ADAC-Versicherung mal zeigen, ob sie ihr Geld wert ist. Natürlich haben wir die Versicherungskarten zu Hause liegen lassen. Da wir keinen wirklich schönen Stellplatz in der Nähe finden, beschließen wir zurück auf den Stellplatz nach Pescador zu fahren. Unterwegs machen wir einen Abstecher zu einer Versorgungssation, da in Pescador morgens kein Wasser mehr aus dem Hahn gekommen ist. Hier gibt es tatsächlich einen Anschluss, für den nicht mal ich einen passenden Adapter habe. Natürlich komme ich mit dem Universalen "Wasserdieb" trotzdem an das kostbare Nass. Aber den Adapter muss ich mir noch besorgen. Da sich jetzt langsam abzeichnet, dass Port Aventura diesmal wohl nicht stattfinden wird, werden wir dieses Abenteuer definitiv nachholen müssen. In Pescador ist der Stellpatz schon gut gefüllt, so dass wir diesmal auf die zweite Insel fahren und nicht auf unseren vorherigen Platz, der seit Freitag von spanischen Großfamilien okkupiert ist, die bis 6 Uhr früh lautstark Party machen.

Aus der Not eine Tugend machen
Ein Strohhalm erleichtert unser Leben immens

Und jetzt zeigt sich schon langsam, was es bedeutet, wenn man gar keinen Arm zur Verfügung hat. Christina kann wirlich überhaupt nichts machen. Selbst Kratzen an der Nase muss ich, oder Henry übernehmen. Trinken und Essen geht auch nur mit Hilfe - sogar den E-Reader müssen wir vorher einschalten und dann unter den linken Gips einklemmen. Chrissi meldet den Unfall beim ADAC - und es geht auch ohne Karte. Die Leute sind unheimlich nett und hilfsbereit und wir bekommen innerhalb kürzester Zeit Rückrufe. Nachdem ich das Dokument aus dem Krankenhaus fotografiert habe, ist auch hier klar - Christina muss zurück nach Deutschland zur OP.

Was aber macht der Rest von uns ??? Mit eher gemischten Gefühlen schlage ich vor, dass ich mit den Jungs das WoMo nicht auf direktem Weg nach Hause fahre, sondern den Urlaub (oder was davon noch übrig geblieben ist) mit den Jungs irgendwie wie geplant mit der Rückreise an der Küste entlang zu Ende bringe (es gäbe ja auch die Möglichkeit, dass der ADAC uns alle 4 nach Hause bringt). Dann haben wenigstens die Jungs ihre Ferien am Meer und zu Hause können wir sowieso nicht sehr viel helfen. Zwischenzeitlich haben wir den Rest der Familie informiert, dass der Urlaub etwas anders verläuft als geplant.Diesen Nachmittag schaffen wir es nicht mal ans Meer - war auch so Aufregung genug.

Rufus mit Kindern
Keine Berührungsängste - die Einheimischen finden Rufus cool

An diesem Abend zieht Chrissi in Henrys Bett und der Wichtel zu mir ins Hubbett. Ist echt ein Fulltime-Job die Kids und Christina zu "betreuen". Zähne putzen, kämmen, trinken, Nachthemd anziehen - all das geht mit Doppel-Gips nicht mehr. Wer gerne wissen möchte, wie man neben einem Ponny schläft, dem kann ich Henry wärmstens empfehlen. Man ist der kleine Kerl zappelig in der Nacht. Den Morgen lassen wir gemütlich angehen, beim Frühstück füttern abwechselnd Henry und ich die Mama. Diesmal schaffen wir es auch wieder an den Strand. Ich fühle mich allerdings wie ein Pack-Esel (auf dem Rückweg werden wir schon von einem jungen Mädchen angesprochen, ob sie uns denn helfen soll). Nachmittags gibt es ein Eis für die Jungs, Cerveza für mich und Vino Rosso für Chrissi - mit Strohhalm geht das sogar ganz gut mit dem alleine trinken. Zwischenzetlich koordnieren zu Hause Herwig und Gisela die OP, während wir mit diversen ADAC-Ärzten und dem Logistik-Team telefonieren. Fazit - der Rückflug soll am Dienstag von Barcelona nach München erfolgen und von da aus Krankentransport nach Erlangen, oder Nürnberg. Allerdings muss vorher noch der geschlossene Gips für den Flug geöffnat werden - heißt wir müssen noch Mal nach Girona.

Jungs essen Tappas
Es gibt reichlich  leckere Tappas im Restaurant des Campingplatzes

Wir suchen nach einem Stellplatz in der Nähe vom Flughafen in Barcelona - aber hier kann Park4Night nichts anbieten (lediglich einen Parkplatz hinter einem Fußball-Feld). Nachdem das für Christina der letzte Urlaubstag sein wird, ist mir das zu schäbig und wir entscheiden uns für den Campingplatz Platja Vilanova unterhalb von Barcelona. Hier gibt es einenen Pool für die Kids, und einen Platz für uns haben die auch noch. Am nächsten Morgen packe ich alle Sachen - dauert doppelt so lange, weil ich alles machen muss - obwohl Henry vorbildlich brav abspült und Rufus abtrocknet. Am Krankenhaus in Girona gibt es diesmal gar keinen Parkplatz - auch nicht im angrenzenden Carefour-Supermarkt (und der war am Samstag vorher fast leer). Ich muss also vor den Krankenhaus-Mülltonnen parken und darf Chrissi nicht mal rein begleiten. Das Ganze dauert relativ lange, so dass ich mit den Jungs die letzen Besorgungen mache und dann fast nicht mehr vom Supermarkt-Parkplatz weg komme. Alles viel zu eng - ist wohl nicht für Wohnmobile gedacht. Am Campingplatz angekommen ziehen wir sofort zum Poool und die Jungs sind danach nur noch im Wasser. Der Bademeister könnte noch an seiner Freundlichkeit arbeiten - als wir nach einem Schirm fragen, lehnt er zunächst ab, wegen Wind. Erst als Chrissi ihre eingegipsten Arme hoch hebt, stellt er nörgelnd einen Schirm für uns auf.

Tappas auch für uns
Auch wir genießen unseren letzten Abend

Fürs Abendessen hatten wir eigentlich Nasi-Goreng eingeplant, aber wir entscheiden uns spontan, das Restaurant im Campingplatz zu nutzen. Eine gute Entscheidung, auch wenn wir ein fast Drittel der bestellten Tappas nicht mehr schaffen - da haben wir wohl den Hunger der Kids falsch eingechätzt. Abends gibt es für Christina endlich "richtige" Schmerzmittel - nachdem die letzten Nächte trotz Ibuprofen nicht so optimal waren. Da die Packungbeilage nur auf spanich ist, etscheide ich eigenmächtig dass 2 Pillen vermutlich optimal wären. Funktioniet dann irgendwie doch nicht. Am nächten Morgen will neimand außer mir aufstehen und meine Frau sieht aus wie der Tod von Forchheim. Kaffee soll ich erst mal keinen machen und frühstücken kann sie auch nichts. Sie muss sich andauernd hinlegen und fühlt sich schlapp. Das macht den Morgen etwas hektisch, da wir um 11:30 am Flughafen sein sollen und noch 40 Minuten fahren müssen. Im Nachhinein stellt sich  heraus, dass die angeblichen Schmerztabletten ein wirksames Brechmittel waren - das erklärt Einiges..

Wir kommen trotz Allem rechtzeitig los und nehmen die Mautstrecke, da wir dort weniger Stau vermuten. Dem ist auch so, allerdings kann ich die Maut diesmal nicht wie bisher immer mit meiner VISA-Karte bezahlen. Auch mein 50 EURO Schein wird nicht angenommen und 8,50 in Münzen habe ich nicht im Geldbeutel. Gottseidank kann Henry mit seinem Geld aushelfen und die fehlenden 1,50€ beitragen. Hinter mir gibt es nämlich schon ein lautes Hupkozert. Dabei ist Chrissi der Überzeugung die Spanier wären voll entspannt - muss dann wohl eher im Süden der Fall sein. Um 11:15 sind wir am Eingang der Lufthansa und der Begleiter für den Flug nimmt Christina in seine Obhut, während wir mit gemischten Gefühlen wieder los fahren..

Crazy Jungs am Strand
Die Jungs werden verrückt - wahr wohlein Eiszu viel ;-)
Der Pool im Platja Vilanova
Der Pool im Campingplatz - komisch um 4 waren nur wir vier drin

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