Narbonne Weg  Zum Strand
In Narbonne ist der Weg zum Strand ziemlich lang

Der Stellplatz in Narbonne liegt genau neben dem Campingplatz, ist jedoch nicht reservierbar, und bietet natürlich nicht so viele Annehmlichkeiten wie ein Campingplatz. Dafür ist er schön leer, so dass wir mehrere Plätze für uns beanspruchen können (zugegeben, wenn alle Plätze belegt wären, würde es ganz schön eng werden).

Wir parken ein paar Mal um, bis wir den "besten" Platz finden, Strom schenken wir uns - wozu haben wir denn die Solarzelle am Dach - und der würde ja noch extra kosten. Ansonsten sind wir mit 10€ pro Nacht dabei, Klo und Grauwasser-Entsorgung inklusive. Die Jungs fahren zunächst mit ihren ferngesteuerten Autos auf dem staubigen Platz herum, aber nach dem Abendessen wollen wir noch fix ans Meer. Das ist hier relativ weit entfernt, und Rufus hat eigentlich wenig Lust auf Laufen.

Grandiose Mondaufgänge erleben wir jeden Tag in Narbonne

Irgendwann kommen wir dennoch an - allerdings bläst der Wind derart stark, dass es uns den Sand nur so um die Ohren haut. Die Jungs gehen auch nur wirklich kurz ins Meer und ich bin froh, dass wir keinen Wein mitgenommen haben. Wäre eine eher sandige Angelegenheit geworden..

Der Wind ist nachts so heftig, das auch unser 4t Wohnmobil wackelt wie ein Fuchsschwanz. Die Markise zum Frühstück sparen wir uns wieder, hinterm Wohnmobil ist hinreichend Schatten vorhanden. Danach packen wir unser ganzes Gerümpel zusammen und ziehen zum Strand. Unterwegs werden schon angesprochen, ob wir denn auf Expedition gehen. Wir stellen zwar einen unserer neuen Schirme auf, klappen den aber nach kurzer Zeit windbedingt wieder zusammen. Verdammt - und Chrissi meinte noch wir sollten unser Atlantik-erprobtes Sonnensegel einpacken.

Aber ich war mich sicher, dass wir am Mittelmeer mit den Schirmen zurechtkommen würden. Klare Fehlentscheidung - zumindest für Narbone. Das Meer ist hier auch - sagen wir mal temperaturtechnisch dem Atlantik angenähert. Sogar ich finde es a.. kalt. Die Jungs stört es weniger. Die toben mit dem Sandboard durch die Wellen. Die Liege-Picknick-Decke ist bei den vorherrschenden Windbedingungen kaum nutzbar, da Einem der feine Sand permanent ins Gesicht geblasen wird.

Pescador unterwegs mit dem SUP
Sehr meditativ - die morgentliche Ausfahrt mit dem SUP in Pescador

Was wirklich wunderschön ist hier am Stellplatz, ist der grandiose Mondaufgang. Wir haben fast Vollmond, und der geht rot leuchtend über dem Meer auf - wunderschön. Auch die Stellplatz-Nachbarn sitzen noch bis in die Puppen draußen (bis auf wenige, die in ihrem WoMo Fernsehen schauen - kann ich null nachvollziehen), auch wenn man spät abends einen Pulli braucht, wenn der Wind weht. Viele Nachbarn sind mit Hund unterwegs - was dazu führt, dass sie Rufus öfter besucht. Die meisten freuen sich aber darüber und lassen ihn gerne mit ihren Hunden spielen. Die Nacht ist wieder sehr windig, wir beschließen daher am nächsten Tag weiter zu fahren. Zwischenzeitlich haben wir herausgefunden, dass im Rhonê Tal häufiger Mistral-Winde auftreten, und diese sehr kalt sind und auch das Mittelmeer um 3-5 Grad abkühlen können.

Pescador Rufus mit Hund
Hunde gibt es überall, auch am Strand - sehr zur Freude von Rufus

Da wir schon sehr nah an der spanischen Grenze stehen, wollen wir gleich drüber und Chrissi hat in Park4Night einen richtig tollen Platz ausgesucht, den ich auch schon ins Auge gefasst hatte, weil man dort an mehreren Wasserkanälen steht, und in den Wasserkanälen mit dem SUP fahren kann. Vorher geht es noch zum Einkaufen - Wäsche waschen klappt leider nicht, weil die Maschinen durchgehend besetzt sind.

Wir haben auf der Autobahn wieder knapp eine Stunde Zeitverlust durch Stau, kommen aber halbwegs gut durch, so dass wir gegen 3 am neuen Platz ankommen. Christina parkt zunächst direkt am Wasserkanal, aber dreht danach zu Fuß noch ein Runde, ob es nicht noch einen besseren Platz gibt. Sie findet dann einen mit Meerblick, dafür würden wir den Nachbarn direkt auf dem Tisch sitzen - da habe ich tatsächlich gaaar keine Lust drauf und will lieber auf unserem großzügigen Platz bleiben. Ist für die Stimmung suboptimal, aber nachdem wir am Strand angekommen sind und direkt vor einer kleinen Bar unsere Sonnenschirme aufstellen können, während die Jungs ins warme Meer hupfen, bessert sich die Laune zunehmend. Spätestens nach einem leckeren Rose-Wein und einem Bierchen ist die Stimmung wieder bestens. Auch hier gibt es unzählige Hunde und die Jungs ziehen abends auf eigene Faust mit ihren Taschenlampen los.

Pescador können wir beide Schirme aufstellen
Endlich können wir beide Schirm aufstellen - und sie halten auch..

Den nächsten Tag lassen wir sehr ruhig angehen. Ich packe mir beide Jungs, das SUP und wir fahren erst mal durch die Kanäle und dann ins Meer. Tatsächlich kommt man über die Kanäle direkt ins Meer (man muss das SUP nur 5 Meter über eine Sandbank tragen). Voll irre - was für ein coller Platz. Am Stand können wir beider Schirme aufstellen und das Meer ist so warm, dass man es drin stundenlang aushalten kann. Die Jungs lassen mit Begeisterung meinen 20 Jahre alten Lenkdrachen steigen - die Bar spielt coole Mucke - einfach nur schön.

Nachmittags kommt Wind auf und der Strand beginnt sich zu füllen, und zwar mit hunderten von Kite-Surfern. Die hätten zwar theoretisch das komplette Meer für sich, müssen aber fast alle direkt am Strand surfen, um colle Fotos für Facebook zu machen - oder warum auch immer. Da muss man die ganze Zeit schauen, um nicht von einem Wahnsinnigen zusammengefahren zu werden, auch wenn man nur 5m weit vom Ufer weg ist. Denn bei den hunderten sind auch ziemlich viele Anfänger dabei, die ihren Drachen nicht wirklich im Griff haben - definitiv doof. Abends schnalle ich zum ersten Mal mein Rad vom Träger, nehme die WC-Kassette und fahre die 1km lange Schüttelpiste zur Entsorgungsstation, bevor wir den Abend bei untergehender Sonne bei ein paar Gläschen Wein zur Begleitmusik aus dem nahegelegenen Campingplatz ausklingen lassen.

Drachen steigen lassen am Strand
Die Jungs lassen begeistert meinen 20 Jahre alten Lenkdrachen steigen

Am nächsten Morgen ist das Wasser alle, mit dem 20 Liter Kanister müsste ich 5 Mal über die Rüttelpste - das ist keine Option. Ich fahre daher direkt mit dem Wohnmobil hin. Die Jungs nehme ich mit, dann kann Chrissi zumindest ein paar Minuten die Füße hochlegen. Danach packe ich wieder die Jungs und wir suppen zwischen Kanal und Meer. Christina packt danach unsere Schmutzwäsche und geht sie auf dem benachbarten Campingplatz waschen.

Ich fahre nachmittags noch ca. 5km zum Supermarkt im Ort, um die Grundversorgung für die nächsten Tage sicherzustellen. Denn am nächsten Tag wollen wir nach Barcelona und unterwegs nicht auch noch einkaufen müssen. Der Nachmittag ist wieder Kite-Surfer Überschwemmung - Baden oder gar schwimmen, nicht möglich.

Abends sitzen wir wie immer vor dem WoMo und trinken ein Weinchen, als ich feststelle, dass die WC-Kassette fast schon wieder voll ist. Um sie nicht noch mehr zu füllen, schleicht sich Chrissi nachts zum pieseln in die Büsche. Nicht die Beste Entscheidung im Nachhinein, denn sie stolpert dabei über eine Kette und gibt damit dem Urlaub eine richtig doofe Wendung...

Pescador Stellplatz am Kanal
Wir ergattern einen schönen Platz direkt am Kanal..
der Pescador Stellplatz
.. und machen uns danach schön breit auf unserem Platz - Expedition sag ich nur..
Absacker am Abend
Absacker am Abend - die Kids sind beide unterwegs..

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