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Chrissi vor dem Zuckerhut, früh am Morgen

Bei unserer Ankunft war das Wetter echt mies (also für Rio Verhältnisse - für Deutschland wären 28 Grad und bewölkt schon genial), also beschlossen wir zunächst die Besichtigung des Centrums anzugehen. Die Metro ist nur 250m von unserer Unterkunft entfernt, also kein Thema. In der unterkühlten U-Bahn geht es ca. 7 Stationen bis zur Innenstadt, die wirklich schön ist. Wir machen die in unserem Reiseführer empfohlenenen Route, trinken noch ein eiskaltes, einheimisches Abschluss-Bierchen, bevor wir Abends eine Art "Buffet nach Kilo" ein paar Querstraßen von unserer Behausung zu uns nehmen. Der Abend wird nicht allzu lang, wir spüren einen leichten JetLag und Chrissi ist um 20:00 Uhr reif für die Heia ;-).

Der nächste Tag verheißt bereits bessers Wetter. Wir frühstücken typisch brasilianisch, direkt an der Straße in einem der vielen Läden. Der Kaffee ist super, O-Saft frisch gepresst und das Schinken-Käse Teilchen geht auch in Ordnung. Die Dame vom Zeitungsstand verrät uns, wie wir am Besten zum "Zuckerhut" kommen- Bus 511 bis URCA. Geht tatsächlich problemlos - der Fahrer gibt uns sogar ein Zeichen wann wir aussteigen sollen. Das frühe Aufstehen macht sich sofort positiv bemerkbar - keine Schlange bei der Gondel zum berühmten Zuckerhut. Die Auffahrt geht über zwei Stationen, wenig Touris unterwegs, aber der Christus (Corcovado) auf dem gegenüber liegenden Berg ist noch wolkenverhangen. Der letzte "geniale" Blick fehlt also. Dafür sehen wir spektakuläre Anflüge auf den Stadt-Flufhafen. Der Pilot muss zwischen Christus-Statue und Zuckerhut einschwenken und dann auf einer Art Insel landen - wirlich spektakulär auch von außen...  

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Ein Touristen-Magnet, die Escardaria de Selarón

Der klare Vorteil bei Individualreisen ist die freie Zeiteinteilung. Während also alle Reisegruppen vom Zuckerhut wieder abwärts fahren müssen, gönnen wir uns den Luxus so lange zu warten, bis sich die Wolken verzogen haben, und wir echte "Touri-Fotos" vom Zuckerhut in Richtung Christus-Statue schießen können. Übrigens wurde hier eine Szene aus James Bond "Moonraker" gedreht - aber das nur für 007-Fans.

Nachdem es noch sehr früh ist, besuchen wir noch das Künstler und Villen-Viertel Santa Theresa, mit echt atemberaubenden Blicken auf den Zuckerhut und einer sagenhaften Treppe " Escadaria de Selarón", die mit 2000 Fließen aus 60 Ländern verziert ist. Danach ist aber Schluss mit Sehenswürdigkeiten, bei 32 Grad gehen wir lieber an die Copacabana und chillen bei einer leckeren Caipi (die direkt vor unseren Augen zubreitet wird) direkt am Meer. Den Abend runden wir mit einem Besuch in der Churascaria ab - Fleisch bis zum Abwinken. Die Kellner bringen unterschiedlichste Fleisch-Spieße an den Tisch, solange bis man nicht mehr kann. Bevor wir überfressen ins Bett fallen, machen wir noch einen Abstecher ins Bip Bip - einer echt coolen, total winzigen Kneipe, in der Live-Musik gespielt wird. Heute Abend wird Choro gespielt und 8 Musiker spielen ohne Noten typisch brasilianische Musik. Bier holt man sich selber aus dem Kühlschrank und muss lediglich seinen Namen sagen. Der wird dann auf einer Strichliste eingertagen und bezahlt wird zum Schluss. Damit die Nachbarn nicht  gestört werden, wird kein Beifall geklatscht, sondern geschnippt - ich mag Rio...

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Das Warzeichen von Rio - die Christus-Statue auf dem Corcovado (also die hintere Figur ;-) )

Der Morgen beginnt hier sehr früh. Es ist super warm und man hört von überall Arbeitsgeräusche. Also 8 Uhr aufstehen, wobei ich nach der letzten Choro-Nacht noch ein wenig müde bin und nörgele. Frühstück lassen wir ausfallen, das Fleisch von gestern Abend hält noch vor. Heute sind eigentlich Christus-Statue und die Favela "Santa Martha" (wo Michael Jackson das Lied "Tey don't really care about us" aufgenommen hat) auf dem Programm. Aber irgendwie haben wir die Info von Jorge falsch verstanden, denn in Ipanema kann man gar keine Tickets für die Fahrt zur Christus-Statue kaufen. Auch gut, denn der Corcovado ist wieder wolkenverhangen. Also machen wir zunächst den Besuch in der befriedeten Favela (Armensiedlung). Kann man problemlos auf eigene Faust machen, bedroht haben wir uns zu keiner Zeit gefühlt. Anders als in Südafrika leben die Menschen hier nicht in Wellblech-Hüten, sondern in gemauerten Häusern. Aber eher sehr eng und dreckig - trotzdem ein spannender und interessanter Besuch.

Nachdem wir Glückskinder sind, reißen die Wolken auf und  Wir können von der Favela aus die riesige Christus-Statue sehen. Also gut, tueres Ticket gekauft und hoch auf den Berg, wo bereits 5000 Touristen warten. Die Aussicht ist aber trotz der Menschenmassen gigantisch. Sollte man gemacht haben, wenn man mal in Rio ist. Danach wird es aber allerhöchste Eisenbahn für den Strand. Wir mieten diesmal sogar Stühle und Schirm und lernen Danielo kennen, der uns "Deutsche" total witzig findet und die Caipis so stark mischt, dass ich bereits nach einer ganz schön bedödelt bin. Nachdem ich ihm erzähle, dass das Bier in Deutschland viel bessetr ist als in Brasilien, muss ich für das Bier nichts bezahlen, bekomme es geschenkt und zusätzlich macht uns Danielo noch ein Angebot - er überlegt sich für uns an jedem Tag eine besondere Ermäßigung, wenn wir bei ihm  Stühle und Schirm mieten - was für ein lustiger Vogel..

Der Abend geht eher unspektakulär, mit mäßig leckerem Buffet zu Ende. Heute gönnen wir uns aber zum Abschluss noch einen leckeren argentinischen Cabernet Sauvignon in einem Straßen-Restaurant. Geiler Tag, so kann es weiter gehen..

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Die Seilbahn zum berühmten Zuckerhut, links ist die Copacabana zu sehen

 

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Wir auf dem Zuckerhut, zwischen uns ganz leicht, die Christos-Statue auf dem Corcovado zu sehen

 

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Der Blick auf die Christos-Statue von der Favela Santa Martha aus, im Vordergrund sind noch Häuser der Favela zu sehen

 

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