Mittwoch, 07.08.2013: Um 16:00 (mit einer Stunde Verspätung) geht es bei KM-Stand 154657 los. In den letzten 3 Tagen bzw. in den letzten 12 Stunden - früher haben wir mit dem Packen nicht angefangen - haben wir neben unseren persönlichen Dingen noch Gewürze, Öl, Essig, vernünftigen Kaffee und einen Espressobereiter, sowie unsere Fahrradsachen eingepackt. Klingt nicht nach viel, trotzdem wäre ich zwischendurch irgendwie gerne... egal, das WoMo stand ja vor der Villa Wunderschön. Roman durfte es soagr 2x hinter fahren, weil ich vergessen hatte, den Fiesta aus der Garage zu fahren.
Nachdem die letzte Zeit irgendwie doch recht Action-reich war, konnten wir uns erst gestern Abend um halb 9 so richtig ums Packen kümmern. Aber was wir nicht an Aufregung aufbringen konnten, haben dafür meine Eltern übernommen: Die sind TOTAL fertig, dass wir mit dem WoMo in den Urlaub fahren. Ja, fahren... Stehen trifft es erst Mal eher. Stau Nr. 1. an den Rampen, +20 Minuten ,Stau Nr. 2. auf der A73 -> A6, +15 Minuten, Stau Nr. 3 - ja, der hatte es in sich.
In einer Baustelle bei Schwabach hat ein Reisebus einen Reifen verloren, auf der rechten Spur geht nix. Aber auf der linken Spur läufts irgendwann wieder, nur will Roman mit dem WoMo da nicht hin. Er sei zu groß. Ich denk mir noch"der olle Angsthase", lass ihn aber - schließlich fährt er, nicht ich - und schreibe eine SMS an meinen Bruder. Der hat sein Handy allerdings gerade bei meinen Eltern liegen, prompt liest meine Mama sie und ruft mit den aktuellen Staumeldungen aus dem Internet an. Sie fragt auch warum wir nicht auf die linke Spur fahren.
Schlussendlich gibt Roman genervt nach, um dann schnell festzustellen, dass die Spur (Baustelle) sich auf 2m verengt. Damit wissen wir auch, warum die PKWs gefahren sind. Nur was tun? Jetzt mach ich den 2. Fehler - ich rate Roman weiter in die Baustelle rein zu fahren. Wo wir dann lernen, dass die 2m Spurbreite ernst gemeint waren und wir 2,30m breit sind. Wie wir ds lernen? Auf die harte Tour, wir fahren einem LKW den Spiegel ab (bzw. verbiegen ihn im Vorbeifahren). Zum Glück is 3 LKW später eine Lücke auf der rechten Spur, so dass wir unser Himmelfahrtskommando beenden können (dabei aber noch einen Spiegel erwischen). Der zweite Fahrer schaut kurz, richtet den Spiegel wieder und winkt ab, aber der erste Fahrer rastet total aus. Vor allem hat er Angst, wir könnten abhauen. Ich bin mittlerweile ausgestiegen, war ja meine Idee, also weise ich Roman in die Lücke und den LKW-Rumänen gleichzeitig freundlich - auch augenaufschlagend in die Schranken.
MAN is mir schlecht, zum Glück ist unserem WoMo nix passier... Dem LKW wie sich im Laufe der Verhandlung rausstellt auch nicht, trotzdem fotografieren wir alles, und füllen dem Mann einen Unfallbogen aus. Für einen kaputten Spiegelrahmen aus Blödheit kommen wir auf, keine Diskussion. Unsere fehlende Diskussionsbereitschaft und Romans tschechische Wurzeln stimmen ihn zunehmend freundlicher, und zum Schluss erzählt er uns seine halbe Lebensgeschichte. Nach 2,5 Stunden löst sich der Stau auf. Der rumänische LKW-Fahrer verabschiedet sich und meint noch, dass er den Unfallbericht vermutlich doch zerreist, eigentlich sei ja nix passiert. Nach 15 Min Fahrt ruft er uns an und meint, er hätte ihn gerade entsorgt. Haben wir nochmal Schwein gehabt, aber wie !!!
Der Rest der Fahrt verläuft ruhig, allerdings schaffen wir es natürlich nicht bis nach Chur (Schweiz), eigentlich nicht mal bis Lindau. Aber ich kann nicht mehr, wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen und es ist 22:30 Uhr. Also absoluter Vorteil Wohnmobil: rechts raus, Suppe an, ein Gläschen Wein zum Schlummern und dann ab in die Falle.
