Dienstag, 20.08.2013: Irgendwie ist es hier etwas windiger als an den anderen Strandplätzen. Merkt man daran, dass es abends kühler wird und dass nachts die Rolläden ordentlich klappern, und auch daran dass Roman morgens schon die Markise nicht ausrollen weil nicht beschweren kann: wegen der hohen Wellen ist es absolut unmöglich den dafür vorgesehenen Wasserkanister zu füllen. Über den Tag werden die Wellen sogar noch höher, aber wir trauen uns nachmittags trotzdem rein. Die Wellen sind zwischenzeitlich ca. 3m hoch, weshalb mich im Wasser der Mut dann ganz schnell wieder verlässt. Auf dem Rusweg zeigt sich auch, welche Power solche Wellen haben, uns beutelt es ordentlich, und die Korsen schauen vom Strand faszinieret zu, wie wir uns aus den Wellen kämpfen.
Da das Wetter dann eh ein bisschen zuzieht, gehen wir in Richtung WoMo und satteln das Motorrad, um Propriano nochmal in Ruhe anzuschauen und Karten zu kaufen. Den Abend verbringen wir wieder am WoMo mit ungetrübtem Blick auf den Strand und relativ allein. Das ist schon echt relativ nah an perfekt. Wir haben beide auch schon festgestellt, dass es jetzt tatsächlich langsam weniger stressig wird. Ist eben alles nicht immer das erste Mal, man weiß langsam wo man hinlangen muss. Demzufolge wirds wohl auch nicht unser letzter Wohnmobil-Urlaub gewesen sein..
Mittwoch, 21.08.2013: Heute ist noch mal radeln angesagt. Nix Schlimmes laut Papier, 30km/800 Höhenmeter, allerdings plus ca. 8km Hinweg (einfach). Der Hinweg gestaltet sich schon mal spannend, weil es irgendwie keinen direkten Weg am Strand entlang gibt und wir permanent bergab/bergauf fahren. Erst bis Propriano, dan nanscheinend wieder zurück - eine ortskundige, nette Korsin weist uns dan nden richtigen Weg. Allerdings haben wir bis dahin schon 16km und 400 Hm in den Beinen als wir auf die Tour kommen. Wir fahren zunächst an der Küste entlang, es ist wirklich schön und irgendwann biegen wir ins Gelände ab - illegalerweise durch einen Zaun. Es geht bergan, es läuft ganz gut, irgenwann landen wir auf einem Wanderweg der sich an der Küste entlang zieht. An sich total geil - einziger Nachteil: der Wg ist völlig verblockt und wir müssen ständig absteigen und schieben. Und diesmal liegt es nicht an der Erosion, der Weg sah nie anders aus - würde ich sagen..
Das wird auch nicht besser sondern immer schlimmer, als der Weg dann von der Küste ins Landesinnere dreht, kommt zum Schieben noch Tragen hinzu. Es geht durchs Gebüsch - und zwar mittendurch. Irgendwann landen wir wieder am Strand, müssen die Bikes und uns über zwei Zäune wuchten, fahren tun wir fast nicht mehr. An einem Sandstrand ist dann Waterloo angesagt: wir folgen dem ersten (falschen) Weg, bis er quasi nicht mehr weiter geht, wir folgen dem zweiten falschen Weg bis er nicht mehr weitergeht. Alles schiebender-weise, alles durch Macchia udn Dornebüsche, insgesamt 1,5 Stunden lang. Als wir zum dritten Mal am gleichen Sandstrand ankommen, schauen wir aus als hätten wir missglückte Suizidversuche hinter uns - Beine und Arme sind voller kleiner Schnitte und die Stimmung ist im Keller, denn:
a) es ist mittlerweile 14:30 Uhr (wir sind also seit 6 Stunden unterwegs)
b) die Getränke gehen zur Neige (ich hatte 3,5 l dabei !!!)
c) es mangelt uns an Alternativen.
Einen Weg haben wir noch nicht ausprobiert. Falls es der auch nicht ist, müssen wir am Strand wieder zurück. NAchdem wir die unzähligen Trage- und Schiebe-Passagen schon kennen, eine wenig reizvolle Vorstellung. Keine Ahnung welches Fähnchen Fieselschweif diese Tour zusammengestellt hat, aber der Typ hatte dfinitiv nicht alle Latten am Zaun !! (Anm. Roman: die Tour war eine offizielle Tour aus der Mountainbike-Zeitschrift). Der letzte Weg entpuppt sich als der endlich Richtige, allerdings heißt das auch, dass wir jetzt noch ca. 20km und fast alle Höhenmeter vor uns haben. Aber wenigstens können wir wieder fahren...
Irgendwann landen wir wieder auf einer asphaltierten Straße, und nach einer weiteren halben Ewigkeit kommen wir in ein Dorf. Und das hat ZUM GLÜCK einen Brunnen, denn mittlerweile kriechen wir auf dem Zahnfleisch! Auf dem Weg aus den Bergen hat Roman noch einen Platten (ok, bei den Dornenmengen nachvollziehbar), und weils grad so schön passt, hat sein Ersatzschlauch einen Produktionsfehler und damit ebenfalls ein ziemlich fettes Loch. Zum Glück habe ich auch noch einen Ersatzschlauch dabei (der kienen Fehler hat). Zu guter Letzt müssen wir nach der Tour noch 2km direkt im Sand am Strand entlang - was auch mit Mountainbike nur schiebenderweise zu bewerkstelligen ist. Nach 9 Stunden, 62 Kilometern, 1200 Höhenmetern und 5,5Litern Getränke-Verbrauch waren wir schließlich wieder daheim - mehr tot als lebendig. Ab ins Meer, dann Nudeln rein, 2 Fläschen Wein (haben wir uns heute verdient) und dann gings wieder - Trotzdem DAS WAR MAL EIN TRIPP...