Wir werden von Hans Peter, einem schweizer Aussteiger abgeholt und erfahren so noch einige Geschichten über Caracas. Wir wundern uns nur wenig, dass auf der Anzeigetafel am Flughafen ein anderes Gate (5B) angezeigt wird, als auf dem Boardingpaß (8). Dahingehend waren wir bereits vorgewarnt worden.

Erst als unsere Abflugszeit fast schon erreicht ist und wir noch nicht aufgerufen wurden werden wir nervös. Ein aufmerksamer Passagier, der im Gegensatz zu uns die Flughafenansagen versteht, schickt uns zu Gate 8. Dort ist tote Hose. Kein Flieger weit und breit, theoretisch sind wir schon seit 20 Minuten in der Luft. Jetzt heißt es: Ruhe bewaren, auch wenn am Gate 8 als Zielflughafen Maracaibo angezeigt wird (wo wir definitiv NICHT hin müssen) und auf der Anzeigetafel hinter Gate 5B bereits "boarding" bei unserem Flug blinkt.

Irgendwann springen alle auf, und drängen ins Flugzeug - und wir mittendrin. Wohl fühlen wir uns dabei nicht!! Auf meinem Platz sitzt schon ein anderer Passagier, auch auf seinem Ticket steht die gleiche Sitzplatznummer. Wir sind auch nicht die einzigen, mit identischen Sitzplatznummern, aber nach einigen Umsetzaktionen finden alle einen Platz. Mangels Kenntnisse der spanischen Sprache muss ich den Sitz am Notausgang freimachen, aber mit 1,5 Std (sicherlich regulärer) Verspätung heben wir tatsächlich ab.

Bei der Landung sind wir uns immer noch nicht sicher, ob wir den richtigen Flughafen haben, denn Merida soll mitten in den Anden liegen. Aber wir können keinen einzigen Berg weit und breit sehen!! Draußen wird auch klar, warum - wir sind noch 90km von Merida entfernt, und müssen mit dem Taxi den Rest des Weges zurücklegen. Schlecht nur, dass wir nur noch 100 Bolivares (=Währung hier) in der Tasche haben, der Fahrer aber 120 will. Aber nachdem wir uns zu einer Oma dazuquetschen klappt auch das.

Die Fahrt ist nichts für schwache Gemüter. Gurte - Fehlanzeige. Rote Ampeln werden generell nicht beachtet oder höchstens dann, wenn der Gegenverkehr schon hupend auf einen zufährt. Wir passieren unzählige bewaffnete Straßensperren, müssen in Schritttempo an geschätzten 100 Bodenwellen vorbei, und brauchen so 2 Std für die Fahrt.

Unterwegs wechseln wir nochmal das Taxi, weil unser Fahrer die Adresse unserer Unterkunft nicht kennt. DANN klappts aber tadellos. Es ist schon dunkel, als wir in der Posada Casa del Sol ankommen, aber dafür ist unsere Unterkunft super. Überall Kunstwerke, und alles liebevoll dekoriert. Dahinter ein gemütlicher Garten, ein tolles Zimmer.

Wir leihen uns noch Geld fürs Abendessen an der Rezeption (wir WOLLTEN wechseln, aber ging nicht), das reicht gerade für 2 Pizzen, ein Kinderbier und leider nur einen Wein für Chrissi.

PS: Bilder gibts, wenn wir eine Möglichkeit gefunden haben, sie hochzuladen.

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