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Auffahrt zum Schlegeisspeicher mit Blick auf den riesigen
Staudamm (Foto: Roman)

Von Stumm über das Pfitscher Joch nach Sterzing

Das leckere Frühstück steht dem Abendessen in nichts nach - es gibt sogar Rührei mit Speck. Auch wenn es hier bereits um 07:30 Frühstück gibt, ist mir fast klar, dass wir vor 08:15 nicht loskommen. Nach dem ausgiebeigen Frühstück müssen meine Mitfahrere noch aufs Klo, und Flaschen auffüllen und Hintern eincremen usw.  - das dauert halt seine Zeit. Faktisch kommen wir erst um 08:40 los, obwohl ich vorab bei allen Rädern die Ketten schmiere, um Zeit zu sparen. Aber irgendwo wird immer noch Zeit vertrödelt - das könnte noch optimiert werden ;-). 

Die ersten 25km dienen eher dem Warmfahren und gehen auf dem meist asphaltierten Zilletal-Radweg durch Mayrhofen in Richtung Pfitscher Joch. Echt viele Autos unterwegs, daher nicht direkt das Highlight dieses Tages. Danach beginnt der lange Anstieg zum Schlegeisspeicher. Auch der zunächst auf der Straße mit regem Autoverkehr, aber später auf einsamen, autofreien Sträßchen und Schotter durch eine wunderschöne Lanschaft. Julia hat heute sehr großen Respekt vor der Strecke (1800Hm sind schon eine Ansage), und dadurch kopfmäßig Probleme, unser eigentlich mäßiges Tempo zu halten. An diesem Punkt war definitiv jeder Alpencrosser schon einmal. Stefan und ich fahren daher zunächst vor. Geplante Taktik - alle 450 Höhenmeter eine 10 minütige Pause und ggf. einen Energie-Riegel. Beim zweiten Stopp stößt Julia zu uns, und wir fahren gemeinsam die letzten Kilometer zum Stausee und der daneben liegenden Domenikushütte (so im Nachhinein gesehen, waren die letzten Kehren doch gar nicht so wild gell ;-) ?)

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Der abschnittsweise unfahrbare Trail zum Pfitscher Joch
genug Zeit für Stein-Männchen Türme (Foto: Roman)

Hier machen wir Rast bei Spaghetti und Gulaschsuppe. Den ursprünglichen Plan, bis zum Pfitscher-Joch-Haus durchzufahren, haben wir aus Zeitabwägungen und Hungergründen bereits aufgegeben. Außerdem tut uns allen langsam der Hintern weh. Auch wenn es auf der Hütte echt schön ist - irgendwann müssen wir die letzten 500 Höhenmeter in Angriff nehmen. Das gestaltet sich gar nicht so einfach, weil uns hunderte von Wanderern entgegen kommen, und der Weg mit großen Steinen gepflastert, und damit relativ schwer zu fahren ist. Die Wanderer sind zum größten Teil sehr freundlich. Wir hören bewundernde und aufmunternde Rufe und schwätzen sogar mit einigen von ihnen. Unter anfeuernden Rufen der Zuschauer mutiert auch Julia zur Bergziege und fährt Rampen hoch, die sie sie sonst womöglich geschoben hätte - geht doch..

Trotzdem müssen wir einge Passagen zum Joch schiebend bewältigen. Der Schlussanstieg ist jedoch geschottert und damit fahrend zu bewältigen. Es ist bereits 4 Uhr, als wir am Joch ankommen. Wir gönnen uns trotzdem eine ausgiebige Foto-Pause, und danach noch einen wohlverdienten Gipfel-Capucchino in der gleichnamigen Hütte. Danach beginnt eine 35km lange Abfahrt durch das wunderschöne Pfitschtal - erst auf schnellem Schotter und dann auf einem sehr flowigen Wiesen-Hochweg. Bei einer Bachüberquerung holt sich Stefan nasse Schuhe (wenigstens sind die endlich mal sauber) und ein verbogenes Schaltauge, als er in den Bach fällt.

Wir kommen trotzdem noch bei Tageslicht um 18:45 an der Pension Graushof an. Auch hier ein sehr herzlicher Empfang, und eine super Unterstellgelegenheit für unsere Bikes. Es gibt ein mehrgängigs Menü mit Spaghetti, Fleisch, Nachtisch und einem Espresso - und natürlich eine obligatorisch gewordene Flasche Wein - diesmal einem leckeren Lagrein. Danach müssen wir noch unsere Klamotten waschen, und darauf hoffen, dass sie bis morgen trocken werden. Und um 22:45 ist Schicht im Schacht..

Gedanken zum Tag:

  • Ersatzschaltauge schadet nie
  • Wanderer und Biker haben eigentlich gar keine Probleme miteinander
  • späte Ankünfte an der Unterkunft gehen zu Lasten Duschzeit
  • Lagrein ist voll lecker

 

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Ankunft am Schlegeisspeicher, mit Blick auf den Gletscher - ersten Anstieg gemeistert (Foto: Roman)
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Auffahrt zum Pfitscher Joch - nie langweilig und landschaftlich der volle Hammer (Foto: Julia)

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