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Beweis-Foto: Platten am letzten Tag (Foto: Roman)

Vom Albergo Brenta zum Gardasee

Unsere abends gewaschenen Klamotten sind leider gar nicht trocken geworden. Zum ersten Mal müssen wir uns also in klamme Klamotten zwängen. Die Shirts lassen wir auf unseren Rucksäcken durch en Fahrtwind trocknen, denn der heutige Tag beginnt mit einer Schotter/Asphalt-Abfahrt.

Es gibt wieder "nur" weiße Brötchen - mir schwant schon wieder Böses - aber gefühlt müssten sowohl Julia, als auch Stefan noch mindestens 17 Energie-Riegel dabei haben, damit sollten sie bis Mittag überleben ;-). Der erste etwas steilere Teer-Anstieg bringt schon die erste Schiebe-Passage - zumindest für Julia, die heute zusätzlich Knieschmerzen hat. Ob es wohl wirklich eine gute Idee war, heute die Variante mit 900 zusätzlichen Höhenmetern und 20 Zusatzkilometern zu wählen? Definitiv war es keine gute Idee, den Espresso in Stenico auszulassen, nur weil das Cafe so nah an der Straße war - denn im späteren Verlauf bietet sich keine andere Gelegenheit mehr.

Auf dem Weg sind tatsächlich mehr als 20%ige Beton-Rampen zu bewältigen. Stefan und ich quälen uns mit Maximal-Puls und steigendem Vorderrad hoch. Für Julia sind diese Passagen gewichtsbedingt überhaupt nicht fahrbar. Kurz vor dem höchsten Punkt der heutigen Etappe holt sich Stefan eine Platten - den ersten und einzigen auf dem Cross. Wir nehmen sogar ein paar zusätzliche Höhenmeter in Kauf und fahren hoch zum Rifugio San Pietro,wo wir einen grandiosen (wenn auch heute etwas bewölten) Blick über Riva und den Gardasee haben. Hier gibt es Spaghetti für alle, bevor wir uns auf die allerletzten 200 Höhemeter unser Alpenüberquerung machen.

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Chillen am Hotel Aurora - ein wahrhat würdiger Abschluss
(Foto: Roman)

Stefan und ich geben noch mal Alles - egal wie fertig wir danach sind, morgen müssen wir nicht mehr fahren. Julia lässt sich von uns nicht beeindrucken und strampelt gemütlich hinterher. Die letzte Schotter-Abfahrt ist ein adäquater Abschluss für den heutigen Tag. Vor Allem die steile Beton-Piste vor Riva fordert unsere Bremsen. Stefans Bremsbeläge qualmen richtig, und meine Hinterradbremse zeigt zum ersten Mal überhaupt das gefürchtete "Fading" auf. Punkt 16 Uhr rollen wir durch die Fußgängerzone von Riva zur Eisdiele. 3 riesige Eisbecher werden genüßlich verschlungen, bevor wir am See entlang Richtung Torbole radeln. Mecki's Bar hat heute leider zu, also erst Mal an den Strannd, wo Julia ihr Bike (das zum ersten Mal am Gardasee ist) traditionell taufen kann.

An unserem Hotel Garni Ischia putzen wir zunächst unsere treuen Drahtesel, dann uns selber. Während Julia und Stefan noch shoppen gehen, sitze ich mit einem leckeren, naturtrüben Weizen in der Weinlaube des Hotels und lasse mit leichtem Wehmut die letzten Tage Revue passieren. Der Abend und unser Abenteuer klingen mit einem würdigen Abendessen in userer Stamm-Pizzeria aus, wo der Chef auch noch jedem von uns zwei Limoncelo spendiert. Danach chillen wir bei 24 Grad Außentemperatur mit leckeren Weinen bis 01:35 Uhr auf coolen Kissen in der hipsten Location in Torbole - der Bar des Hotels Aurora...

Gedanken zum Tag:

  • nutze die Gelegenheit und hoffe nicht immer auf etwas Besseres
  • zum Schluss denkt man immer nur an die schönen Erlebnisse
  • immer Ersatz-Bremsbeläge dabei haben
  • nie schmeckt der Wein besser, als nach einem Alpencross

 

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Wohlverdientes Eis am Hafen von Riva - garantiert ohne schlechtes Gewissen (Foto: Roman)
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Ende der Alpenüberquerung 2015 am Hafen von Riva (Foto: eine nette Touristin)

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