Alte Bäume auf dem Baugrundstück
Im August stehen alle Bäume noch

Also das mit den Bäumen auf unserem Grundstück war doch eine etwas längere Geschichte, die mit dem Antrag auf Baugenehmigung begann und erst letzten Samstag zu Ende ging (wobei ich diese Aussage nich zu früh tätigen sollte, wahrscheinlich warten auch hier noch versteckte Aufgaben auf uns..).

Ich weiss gar nicht, ob wir es schon erwähnt haben, aber unser Grundstück war bis vor einigen Jahren noch ein Garten. Entsprechend standen beim Grundstückskauf noch 5 Bäume auf dem Grundstück. Zwei von ihnen auch noch direkt im geplanten Haus - hier gabe es zum Fällen leider keine Alternative. Auch wenn die Fichte in der geplanten Küche eigentlich der schönste Baum von allen war und es mir um den wirklich leid tat. Die verbleibenden drei mussten von der Stadt begutachtet werden.

Also trafen wir uns eines schönen Tages direkt auf dem Grundstück. Der Mamut-Baum, der 50% des Tages die Terrasse beschattet hätte, wurde nach kurzem Hin und Her auch zum Fällen genehmigt. Eigentlich wollten wir auch noch den Wallnussbaum entfernen und nur die sehr hohe Fichte in der Ecke des Grundstücks stehen lassen - aber hier ließ sich die Stadt auf keine Diskussion ein. Im Gegenteil - wir mussten uns verpflichten, das Wurzelwerk des Baums während des Baus zu schützen und sogar Handgrabungen im Bereich des Wurzelwerks durchzuführen.

Fichte und Wallnuss
Links die kranke Fichte, rechts der schützenswerte Wallnussbaum

Spitze - ausgerechnet der Baum, den wir behalten wollten war krank und der den wir nicht wollten, musste mit allen Mitteln erhalten werden. Also gut, nach ein paar schlaflosen Nächten und einigen ärgerlichen Gedanken erkundigeten wir uns bei unserer Gärtnerei, wie der Baum zu schützen wäre - und ob man den Wallnuss generell ein wenig zurückschneiden könnte, bevor die Baufahrzeuge anrücken. Dies stellte sich gottseidank als finanziell kalkulierbar und halbwegs praktikabel heraus.

Naiverweise sind wir davon ausgegangen, dass die Bäume beim Erdaushub gefällt und abtransportiert werden könnten - aber ein Nebensatz unserer "Hausplanerin" stellte klar, dass die Bäume im Vorfeld von uns selber zu beseitigen seien. OK - ein Glück dass wir einen Handwerker mit entsprechendem Equipment in unserer Verwandschaft haben. Wir haben gleich mal den Schwiegervattern aktiviert, der sich netterweise bereit erklärte, die notwendigen Bäume zu entsorgen. Bewaffnet mit einer olivenöl-getränkten Kettensäge verbrachten wir den Freitag nachmittag und Samstag vormittag mit dem Fällen, Kleinschneiden und Entsorgen des Mamutbaums und des Apfelbaums, der innerhalb der Hausgrenzen wuchs.

An die große Fichte traute sich auch Chrissis Papa nicht ran. Die Gefahr, dass sie beim Fällen auf das Nachbarhaus fallen würde war einfach zu groß. Die kleine Fichte wollte unser Gärtner kostenlos fällen und entsorgen, da er für Allerheiligen die Zweige gut gebrauchen konnte (und das Feuerholz sicherlich auch nicht zu vernachlässigen war).

Mamutbaum wird gefällt
Anketten des Mamutbaums

Also beschäftigte uns als Nächstes das Problem mit der großen Fichte. Die Tipps mit Feuerwehr und THW erwiesen sich als nicht hilfreich. Chrissi wurde sogar doof angemacht, dass es für sowas ja gewerblich Firmen gäbe. Eine Nachfrage bei einer dieser Firmen egab einen stolzen Preis von 550 EURO (nur für das Fällen). Das war uns für einen einzigen Baum doch zu viel. Chrissi ließ nicht locker und wurde über MyHammer fündig. Dort fand sie einen Handwerker, der uns das Fällen einen annehmbaren Preis bot.

Kurze Absprache und zwei Tage später lag die Fichte in handliche Teile geschnitten aufgeräumt auf dem Grundstück - was jetzt noch fehlte war der Zuschnitt des Wallnussbaums und der Abtransport des Fichtenzuschnitts. Für beides eigentlich unser Gärtner zuständig. Auf mehrfache Nachfrage hieß es immer, "morgen wird es erledigt.."

Aber egal wir häufig ich nach dem "morgen" auf unserem Grundstück nach dem Rechten sah - nichts passierte. Da langsam der Termin für den Aushub näher rückte, musste Chrissi noch kurzerhand ein wenig Druck ausüben (das kann sie tatsächlich seehr gut), und diesmal funktionierte es auch. Allerdings nicht 100%ig - denn der Wallnussbaum war zwar zugeschnitten, aber der ganze Zuschnitt inkl. des Fichtenzuschnitts lag noch da.

Gleichzeitig gabe es auch ein Angebot vom Gärtner - wenn wir den Zuschnitt entsorgen würden, sollte uns die ganze Aktion nichts kosten. Gut - wieder mal Schwiegervater wegen Anhänger und Auto anpumpen, und den Freitag Nachmittag und den Samstag Vormittag auf dem Grundstück mit der Entsorgung von insgesamt 8 (in Worten ACHT) Kubikmeter Zuschnitt verbringen. Das entsprach 4 kompletten Anhänger-Ladungen, aber geschafft. Jetzt kann es eigentlich losgehen...

Da Endergebnis der Baumfällarbeiten
Und das ist das Ergebins von monatelangen Aktionen - ein sauber zugeschnittener Wallnussbaum und ein sauberes, aushubbereites Grundstück

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