chauDocEssen
Abenteuer Essen in Chau Doc - im Hintergrund übrigens die einzige Speisekarte (auf vietnamesisch)

Das mit der Unterstützung der Straßenkinder hat irgendwie nicht geklappt, weil das Resataurant Romdeng in der Zwischenzeit anscheinend geschlossen wurde. Daher nahmen wir unser letztes Abendessen in Pnomh Penh bei einem Thailänder ein - war auch OK. Am nächsten Tag hatten wir bis zu unserer Abholung ausreichend Zeit, uns im Pool abzukühlen. Vom Hotel aus ging es direkt zum Bootsanlieger und von da aus mit einem Schnellboot auf dem Bassac (einem Nebenarm des Mekong) in Richtung Vietnam. Die Fahrt verlief auf der kambodschanischen Seite zunächst mehr als unspektekulär. Wir beide (wie fast immer) die einzigen Fahrgäste, nur wenige Boote auf dem knapp 1 km breiten Fluss und an Land gab es auch nichts zu sehen. Dies änderte sich erst, als wir Vietnam erreichten, wo auf einmal überall an den Ufern Reis angebaut wird und schwimmende Häuser auf dem Fluss zu sehen sind. Wir haben erfahren, dass unter diesen Häusern große Becken angebaut sind und dort der in Europa beliebte Pangasius gezüchtet wird.

Wir fuhren bis nach Chau Doc, einem kleineren 100 000 Einwohner Örtchen, wo uns unser deutsch sprechender Reiseführer Shang in Empfang nahm. Unser Fahrer brachte uns direkt in ein sozialistisch angehauchtes Hotel. Hat eigentlich schon gepasst, aber es waren z. B. mehr Bedienstete als Gäste anwesend, keine Bilder an den Wänden, kein Licht im Gang - nicht so gemütlich wie unsere vorherigen Hotels. Aber war ja nur für eine Nacht. Auch wenn wir vom Hotelzimmer aus nicht den Eindruck hatten, als würde draussen der Bär steppen, wollten wir zumindest einen kleinen Abendspaziergang machen. Der verschlafene Eindruck trog jedoch, denn auf den Straßen war die Hölle los. Überall Stände und anscheinend war die gesamte Stadt auf den Beineen. Wir fielen kaum auf - ungefähr so wie wenn wir auf einem goldenen Elefanten durch die Breite Gasse reiten würden. Von allen Seiten winkten uns kleine Kinder mit einem freundlichen "Hello" zu, um dann zu kichern, sobald wir vorbei waren.

Überall auf dem Markt gab es Essensstände, so dass wir unser geplantes Abendessen als gesichert sahen. Chrissi meinte noch optimistisch, dass wir sicherlich nicht die ersten Touristen wären, doch da sollte sie sich diesmal täuschen..

chauDocBergtempel
Der Abstieg vom Bergtempel - jeder Vietnamese muss einmal in seinem Leben hierher

Im ersten Lokal winkten uns freundliche Kinder rein. Allerdings gab es dort keinen Platz mehr - was wieder für ein wildes Gekicher sorgte. Im nächsten Lokal hatten wir mehr Glück. Als wir uns setzen und auf eine Karte warteten, zeigte die Besitzerin dort lediglich lächelnd auf eine vietnamesische Speisekarte an der Wand. Hmm - dort hätte aber auch alles drauf stehen können. Englisch sprach natürlich niemand, also kommunizierten wir mit Händen und Füßen. Wir lugten in alle möglichen Töpfe und bestellten so irgendein Schnitzel, Reis und eingelegten Fisch. Der nächste Spaß folgte bei der Bezahlung. Keiner konnte uns eine Zahl sagen, oder aufschreiben. Also holte Mutti ein paar Vietnamesische Dong und zeigte uns mit den Scheinen, wie viel wir zahlen sollten. Nur schade, dass wir nur Dollar dabei hatten (und zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung wie hoch der Wechselkurs war). Der 10$ Schein entlocke der Besitzerin ein "Huii" - ok, war zu viel. Also unsere 1$ Noten hingehalten und irgendwann waren alle zufrieden. Während der Bezahlung standen ungelogen 11 Leute um uns herum und kicherten vor sich hin - was für ein Spaß. Vom Markt ging es zurück zum Hotel, wo wir zunächst Dong eintauschten, mit denen zwei Tiger-Beer bezahlten, und uns mit den Dosen vors Hotel setzten, um den Kindern beim Karusselfahren zuzuschauen. Das stand nämlich direkt neben unserem Hotel, inklusive Kinder Karaoke und allen anderen Attraktionen. Nach gefühlten 600 "Hellos" und unzähligem Winken, zog es uns doch in die Falle. Mann das war ein echt schöner Tag.

canTauFluss
Flusspromenade in Can Tau - voll asiatisch

Am nächsten Morgen besuchten wir zwei Pagoden und bestiegen danach den heiligen Berg mit 900 Treppenstufen. War OK, da man von oben eine herrliche Aussicht hatte, aber spektakulär ist es nicht. Von da aus mit dem Auto nach Can Tho - einer Metropole im Mekong Delta. In unseren 2 Jahre alten Reiseführern ist die Stadt noch mit 500 000 Einwohnern angegebn, in der Zwischnzeit sollen es jedoch 1,2 Mio sein. Hotel direkt im Zentrum, wieder nicht spektakulär, aber nett. Chrissi gönnte sich eine Massage, während ich mein Mittagsschläfchen absolvierte. Danach wie immer ab auf die Gass. Der hektische Markt war auch hier wieder beeindruckend, zusätzlich gab es auch eine wunderschöne Promenade direkt amm Fluss. Dorthabenn wir auch zu Abend gegessen. Diesmal Hot Pot. Man bekommt dazu einen Teller mit unbekanntem Gemüse, schmeisst dieses Gemüse in beliebiger Reihenfolge in einen kochenden Topf und ißt den Inhalt nach 5 Minuten - eigentlich einfach. Vor dem Schlafen noch ein Schlummer-Bierchen auf der Terrasse des Hotels mit WinkeWinke vom Kellner und dann ab ins Bett.

Nach dem Aufstehen war eine der Hauptattraktionen angesetzt - der größte schwimmende Markt im Mekong. Dem war auch so, auch wenn ich mir den in meiner Fantasie irgendwie hektischer ausgemalt hattte (Shang meinte, dass der Markt viel kleiner geworden ist, seit dort keine Fische und Fleisch mehr gehandelt werden dürfen, sondern nur noch Obst und Gemüse). Kann man gar nicht beschreiben, die Omas mit ihren kleinen Bötchen und die großen Boote voller Früchte - unheimlich beeindruckend. An dem Tag befuhren wir noch einige Seitenkanäle des Mekong, lauschen traditioneller, vietnamesischer Musik, haben uns angeschaut wie Puffreis und Karamell-Bonbons handgefertigt werden, und haben beide Schlangen-Schnaps probiert. Kennt jeder, der in Aisen war. Es gibt Behälter mit unzähligen, in Alkohol eingelegten Schlangen, und den trinken die Asiaten dann (soll irgendwie heilende Kräfte haben). Aber der hat eigentlich nur nach Alkohol und Kräutern geschmeckt. Würde ich nicht unbedingt weiter empfehlen. Da fand ich den Kokosnuss-Schnapps schon viel leckerer. Aber Spaß gemacht hats auf alle Fälle. Der 3. Tag war vom Programm her eindeutig der beste Tag. Nach dem Mekong ging es auf direktem Weg bis nach Saigon..

canTauSchwimmenderMarkt
Der schwimmende Markt in Can Tau - unbeschreiblich

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