hoiAnShoppingQueen
Die Shopping-Queen in Aktion - das macht Freude

Unser Strand verabschiedete uns mit Regen. Was ok war, wir waren auch traurig, dass wir schon wieder weiter mussten. WIE wir weiter kommen sollten, war im großen und ganzen eigentlich klar - wir hatten einen Flug mit Vietnam Airlines gebucht. Nur wie zum Flughafen hinkommen? Als guter Backpacker kamen natürlich nur Bus und Bahn in Frage, aber irgendwie... son Taxi is ja eigentlich auch nicht soo teuer? Tja, die Antwort auf diese Frage, und auf die nächste, noch nicht gestellte (wie kommen wir vom nächsten Flughafen dann wieder weg?) hat uns Gott-Bhudda-John-Lennon-wer-auch-immer dann einfach mal abgenommen.

Und uns seine freundlichen Boten in Form zweier Franko-Kanadier geschickt, die ich zufälligerweise beim Check-out aufgegabelt hatte, und die gleiche Route wie wir nehmen wollten. Und - tataa - auch schon ein Taxi hatten. Auf diese Art kamen wir nicht nur günstig von Hoi An zum Flieger und von dort nach Hue, sondern besichtigten auf dem Weg auch noch die Marmorberge. Hier stellen die Vietnamesen (in der Zwischenzeit zum Schutz der eigenen Vorkommen aus chinesischem Marmor) Figuren jeder Größe und Schönheit her. (Anm Roman: wobei Schönheit Geschmackssache ist - kein Ahnung wer sich solche häßlichen Ungetüme in den Garten stellen würde. Oder zwei chinesische Löwen an der Toreinfahrt - hmmm..)

hoiAnMarkt
Markt in Hoi An - eher was für Kleinwüchsige

In Hoi An trennten sich unsere Wege dann allerdings wieder. Paul und Martine ließen sich anläßlich Martines Geburtstag in ein nobleres Hotel fahren, während wir wieder etwas bodenständiger im An Hoi Hotel unterkamen. 25$, dafür gabs ein sauberes Zimmer mit Zimmer, Frühstück und Pool. Als wir uns ein Hurra-Wir-sind-da-Bierchen genehmigten, fuhr ein Taxi vor - und wir bekamen einen Lachanfall. Ausstiegen nämlich unsere neuen frankophonen Freunde. Das Nobelhotel war wohl voll gewesen, und dann hatten sie Sehnsucht nach uns bekommen.

Wir brachen (dann wieder getrennt von den Kanadiern) in die Stadt auf. Zum Shoppen. Hoi An ist nämlich nicht nur als UNESCO-Weltkulturerbe berühmt, sondern auch für seine 600 Schneidereien, die alles erdenkliche maßanfertigen können. Um uns einen Überblick zu verschaffen, gingen wir in (gefühlt) alle Läden rein. Ich hatte schnell eine ganze Liste von Sachen, die ich haben wollte - äh brauchte . Roman hingegen blieb nicht nur hart und kaufte sich nichts, er erwarb sich auch den ein oder anderen vietnamesichen Heiratsantrag, weil er mich so geduldig beriet und zum Schluss meine Klamotten nach dem Ausfall meiner Kreditkarte auch noch bezahlte.

Um der armen Seele dann etwas Ruhe von der Reizüberflutung zu geben, bummelten wir durch die abendliche Altstadt. Man muss dazu wissen, dass Hoi An an Vollmond nur mit Lampignons beleuchtet wird und komplett Mofa-frei ist. Und Glückskinder, die wir nun mal sind, war natürlich Vollmond. Einzig das Wetter wollte nicht mitspielen, kaum saßen wir beim Essen, schön romantisch am Fluss, schon fing es wieder das regnen an...

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Die größte Versammlungshalle der Chinesen in Hoi An

Naja, kann man nicht ändern, wir zogen trotzdem noch auf ein Abschlussweinchen in die Nobelabsteige neben unserem Hotel. Und wer kam natürlich vorbei? Unseren neuen Freunde.
So erfuhren wir, dass Martine als FengShui-Beraterin tätig ist, und Paul als Produzent im nationalen Fernsehen. Nachdem beide getöpfert haben und er irgendwelche Bagger gefahren ist, weil das so gut zu ihm als Alt-68er gepasst hat. Ist in Kanada wohl nicht so das Problem, so ein Lebenslauf....

Gestern stand endlich richtiges Besichtigungsprogramm auf dem Plan. Natürlich mit kleineren Anprobeeinlagen für meine vier Neuerwerbungen und dem Kauf zweier weiterer Teile (auch für mich) unterbrochen, aber immerhin. Die 15, von der UNESCO als sehenswert eingestuften Orte können mit 5er-Tickets ähnlich einer Busstreifenkarte besichtigt werden. Wir hielten uns an den Lonely Planet und besichtigten als erstes Hoi Ans Wahrzeichen, die Japanische Brücke, die den chinesischen Teil der Stadt mit dem japanischen und natürlich dem vietnamesischen verbindet. Dann folgte das Versammlungshaus der größten Chinesengemeinde, das Keramikmuseum, ein Familientempel und das älteste Stadthaus, welches seit 7 Generationen im privaten Besitz ist. Weil wir so nett aussehen, bekamen wir sogar eine private Führung der Besitzerin.

Generell muss man sagen, dass die Stadt, schon durch die fehlenden Autos und z.T. sogar Mofas seehr viel geruhsamer ist, als was wir bisher gesehen hatten. Und wirklich unglaublich gut erhalten!! Die Mittagshitze verbrachten wir am Pool des Hotels, und während ich die Nachmittagsanproberunde hinter mich brachte, suchte Roman uns ein romantisches Leuchtturmhaus zum Essen heraus, wo man sogar mit dem Boot hinfahren muss. Auf dem Weg dorthin holte ich meine letzten Kleidungsstücke ab (bis auf einen Blaser, der just in time abends noch ins Hotel gebracht werden sollte), und dann passierte, was bisher mit allen Reiseführerempfehlungen zum Thema Essen passiert ist: wir konnten das Restaurant nicht finden. Aber wir können ja überall romantisch sein, also gabs lecker Essen und vor allem lecker Wein, den guten chilenischen Hauswein (Hauswein - chilenisch - wir sind in Vietnam - ach, egal...).

Für den nächsten Tag hatten wir einen seehr frühen Bus gebucht (voll der Hammer, nur 4$, und trotzdem über den Wolkenpass, MANN, wat haben wir echt grad nen Lauf), also gings danach heim, nochmal kurz unsere Kanadier verabschiedet, den Blaser eingesammelt (der natürlich noch zu groß ist, verdammt, muss ich mir nochmal nen Schneider suchen), und dann - packen, und Licht aus.

hoiAnLichtermeer
Lichtermeer in Hoi An - unzählige Lampingons, ohne Mofas - wunderschön

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