Hintergrundgeschichte: unser Grundstück liegt in zweiter Reihe hinter einem Mehrfamilienhaus. Um den LKWs den Zugang zu erleichtern, hatten wir mit den Besitzern der Wohnungen besprochen, dass wir eine Ecke ihrer Einfahrt nutzen, aber mit Platten stabiliseren würden. Mit dem Besitzer der EG-Wohnung hatten wir zusätzlich ausgemacht, dass wir den Garten der EG-Wohnung zur Kranstellung nutzen durften.
Die Hausverwaltung teilte uns nun mit, dass unsere mündliche Vereinbarung bzgl. der Einfahrt nicht gültig sei weil ja nur mündlich (und wer weiß, ob wir uns danach dran halten würden). Und die (schriftlich vorliegende) Genehmigung zur Kranstellung im EG-Garten sei unschön aber gültig, doch der erste Teil des Gartens sei eine Gemeinschaftsfläche, über die wir so erstmal auch nicht verfügen dürften. Außer wir übernehmen schriftlich alle Risiken, alle Kosten, vergüten die Nutzung und weisen alles mögliche nach. Man könnte uns, im Zeichen einer zukünftigen guten Nachbarschaft da gern einen Vorschlag für eine Vereinbarung zukommen lassen...
All mein Bitten und Betteln in den folgenden zwei Tagen am Telefon bei der Hausverwaltung und den einzelnen Wohnungsbesitzern, dass wir uns gern schnell und unbürokratisch einigen würden half nichts. Während drei Besitzern die ganze Geschichte nach wie vor völlig egal war und man uns auch weiterhin wie besprochen gern gewähren ließ, unterbreiteten uns Eigentümer Nr 4 und die Hausvewaltung unter dem Mäntelchen der zukünftigen guten Nachbarschaft deutlich, dass sie ihre Möglichkeiten, unseren Bau zu verzögern voll ausnutzen wollten. Und so stand FR Abend fest: es geht weder morgen, noch Montag, noch überhaupt irgendwann in näherer Zukunft los.
Resümierend muss ich an der Stelle mal feststellen: ich spare seit ich richtig arbeite dafür, irgendwann mal ein Haus zu besitzen. Tipp an alle, die das auch machen: kauft das Haus, baut es nicht selbst. Mir erzählt zwar jeder, dass die Bauphase stressig sei, dass aber das Wohnen im eigenen Haus das dann wettmacht. Ich kann Stand heute dazu aber nur sagen: Kann ich mir täglich weniger vorstellen. Ich habe bisher nur gelernt, dass mein Menschenbild zu oft zu positiv ist.
Der einzige Vorteil: wenn ich mir bisher noch nicht sicher gewesen wäre, dass Roman mein Mann fürs Leben ist, spätestens jetzt kann ich sagen: in guten und definitiv auch in schlechten Zeiten. Ohne ihn hätte ich am Freitag das Grundstück wieder zum Verkauf angeboten und den Hausbau abgeblasen.
Mal sehen, welche Katastrophe uns als nächstes ereilt. Ich hoffe erstmal einmal mehr, dass die Weisheit "man trifft sich immer zweimal im Leben" auch auf uns und Nachbar Nr 4 / die Hausverwaltung zutrifft.
Hatte ich erwähnt, dass eine meiner größten Befürchtungen bei dem Bauprojekt war, dass es Ärger mit den Nachbarn geben könnte?