Wir starten nach einem leckeren "Außen"-Frühstück am Lake Pukaki in Richtung Küste - genauer gesagt in das Städtchen Oamaru. Hier soll es eine Kolonie von Zwergpinguinen und Gelbaugenpinguinen geben, die man (abends/nachts) bei der Rückkehr ins Nest beobachten kann. Außerdem ist beim WoMo seit dem ersten Abend das Schloss der Haupttür etwas sperrig. Häufig lässt sich die Tür von außen nicht öffnen. Man muss dann klopfen (falls jemand drin ist), oder die Autotüren benutzen - für die nächsten 7 Wochen keine Lösung mit der wir leben wollen, daher hat unser Vermieter Kiwi-Campers an eine Werkstatt in Oamaru verwiesen. Das Neuseeländische Englisch ist allerdings derart schwer verständlich - vor allem am Handy - dass ich mühsam Adresse und Namen der Werkstatt googlen muss, weil ich die Dame trotz mehrfacher Wiederholungen fast nicht verstehe. Dabei ist mein Englisch gar nicht sooo schlecht. Wir finden die Werkstatt relativ schnell und die netten Mechaniker machen sich gleich an die Arbeit. Die Ursache ist schnell gefunden, die Lösung unseres "Problems" leider nicht. Für eine Reparatur bräuchte man "Spezial-Teile", die hier nicht verfügbar wären und man nur in einer Camper-Werkstatt bekommen könnte - die nächste ist leider erst in Dunedin - also ca. 120km weit weg. Bei unserem Problem mit dem fehlenden Grill-Anschluss kann uns die Werkstatt leider auch nicht helfen, sodern verweist uns auf den osrtsansässigen Mitre10 Laden (sowas wie Obi bei uns). Wir haben tatsächlich einen coolen Gasgrill im Kofferraum, können den aber mangels fehlenden Schlauchs nicht benutzen - dabei hat das Mädel bei der Übernahme steif und fest behauptet, alle notwendigen Adapter und Schläuche wären vorhanden. War glatt gelogen - aber Kivi-Camper ist scheinbar ein ganz schöner Saftladen, und die Schnecke hatte tatsächlich gar keine Ahnung...
Also auf zum Baumarkt, wo wir zusätzlich Chemie für die Toilette, Batterien für Rufus' Lieblings-Musikbuch, zwei Schraubendreher (wir haben tatsächlich überhaupt kein Werkzeug an Bord), und Adapter für Frischwasser organisieren - denn totz der Bekundungen bei der Übernahme ist für unser Frischwasser auch kein einziger Adapter an Bord - man wie vermisse ich die gut sortierte Schachtel aus dem WoMo der Schwiegereltern, die mindesten 20 Adapter für absolut alle Wasserhähne der Welt bereit hält. Dabei ist unser Wohnmobil ansonsten wirklich TOP. Spielt zumindest in der gleichen Liga wie unser Laschda - auch wenn der im Detail noch ausgefeilter ist. Wir haben sogar Alu-Felgen, einen 220V Konverter und können entgegen der Aussage bei der Vermietung über eine Woche "autark" ohne zusätzlichen Stromanschluss stehen - dabei wird der Kühlschrank und die Heizung übers Gas betrieben. Einziger limitierender Faktor ist eigentlich das Wasser und die Toilette, die ca. alle 4 Tage aufgefüllt/entsorgt werden müssen. Trotzdem wollen wir in Oamaru diesmal einen Campingplatz ansteuern, weil wir dringen Wäsche waschen müssen. Vorher noch kurz unsere Lebensmittel aufgefrischt und auf zum Campingplatz in der Nähe der Pinguin-Kolonie. Der ist leider schon total voll, also nehmen wir den in der Nähe des botanischen Gartens. Ist nett, aber nicht vergleichbar mit den coolen, kostenlosen Stellpätzen. Bevor wir zu den Pinguinen aufbrechen können, fängt es leicht zu regnen an. Die Kids sind auch müde, daher streichen wir den Pinguin-Beobachtung für heute.
Am nächsten Morgen wieder herrlichster Sonnenschein. Wir füllen unseren Wassertank und leeren das Abwassser und die Toilette und fahren in die Innenstadt von Oamaru. Nachdem wir gestern nur durchgefahren sind, wollen wir das nette Städtchen heute zumindest ein bisschen zu Fuß erkunden. Wir parken mitten in der City und haben Glück, weil heute Feiertag ist, müssen wir kein Parkgebühren zahlen. Wir schlendern entlang an alten Gebäuden zum Meer, wo ein riesengroßer Spielplatz ist. Rufus testet alle Schaukeln mehrfach und findet sogar an der Ballance-Übung Gefallen. Henry bekommt seine ersten Flocken - und findet die auch noch gut - läuft. Die Sonne scheint zwar, aber es ist ziemlich windig. Gegen Mittag laufen wir zurück zum Wohnmobil, denn wir wollen noch weiter an der Küste entlang zu den bekannten Moreaki-Boulders. Als wir die Kids einladen wollen, schlägt uns der Wind die Tür zu - Schlüssel natürlich drin. Und genau dann können wir die Tür von außen nicht öffnen. Die Autotüren sind selbstverständlich auch verriegelt und ich bekomme das Schloss nicht auf, auch wenn man die Tür ein paar Millimeter öffnen kann. Hilft nix - wir müssen den AA rufen (vergleichbar mit dem ADAC). Der ist tatsächlich in 15 Minuten da, müht sich zunächst an der Tür selber ab, versucht dann aber doch die Fahrertür aufzubekommen. Schlussendlich bekommt er das Küchenfenster auf, so dass wir an den Autoschlüssel kommen und die Türen wieder öffnen können. Der ganze Spaß soll 140$ kosten - bin gespannt ob wir die von Kiwi-Campers erstattet bekommen.
Mit Verspätung geht es an der Küste entlang zu einem weiteren Touristen-Magnet - den Moreaki-Bolulders. Das sind vollkommen runde Felsen, die in der Brandung liegen. Tatsächlich ein cooler Anblick. Wir genehmigen uns vor Ort noch zwei Kaffee und Rufus ein großes Eis, bevor wir nach Moreaki aufbrechen, wo es auch eine Gelbaugen-Pinguin und Robben-Kolnie geben soll. Die Zufahrt ist über eine 6 km lange, grobe Schotterstraße, die das WoMo ohne größer Probleme meistert. Pinguine sehen wir leider keine, dafür aber unzählige Robben aus nächster Nähe und einen wunderschönen Leuchtturm aus Holz dazu. Langsam müssen wir zu unserem nächsten Stellplatz aufbrechen. Es ist eigentlich schon spät - fast 18Uhr und wir müssen noch zwei Stunden fahren, aber nachdem es hier erst gegen 21 Uhr dunkel wird und die Jungs friedlich in ihren Sitzen dösen, entscheiden wir uns für die Weiterfahrt. Wir kommen über kleine, jedoch gut ausgebaute Straßen zum Long Beach, wo wir auf einem riesigen, grasbewachsenen Platz mit 4 Fahrzeugen stehen, ziemlich direkt am Meer. Generell sind die Straßen hier deutlich abwechslungsreicher als in Australien, dadurch ermüdet das Fahren nicht gnaz so schnell. Es ist allerdings schon nach 20 Uhr als wir endlich ankommen. Die Jungs werden fix "bettfein" gemacht und dann gönnen wir uns als Mitternachtsimbisss noch zwei sagenhaft leckere Burger mit dem zugehörigen Shiraz.
Am Morgen gehen wir mit den Jungs im Hänger noch ein Stück am Strand entlang. Rufus hat dabei sichtlich Spaß und tobt in der Brandung. Irgendwann müssen wir trotzdem in Richtung Dunedin (wird DENEJDEN ausgesprochen) aufbrechen, weil wir zugesagt haben, dass wir gegen 13 Uhr in der Spezial-WoMo-Werkstatt aufschlagen wollen. Chrissi manövriert den Laster sicher durch die engen Sträßchen bis Dunedin, wo die Werkstatt unseren Besuch bereits erwartet. Heute früh habe ich wieder Wasser in den Töpfen und Pfannen gefunden, vermulich haben wir irgendwo ein Leck - das können sich die Spezialisten auch gleich mit anschauen. Die Tür scheint ein größeres Problem zu sein, denn trotz 2 Stunden Schraubarbeit kann die volle Funktionalität nicht hergestellt werden. Zumindest geht die Tür nun immer von außen auf. Und wir sollen morgen noch ein Mal vorbei kommen, dann wird der Wasserhahn augetauscht, die Tür endgültig repariert und wir bekommen auch den Anschluss für den Grill. Nachdem wir sowieso eine Nacht in Dunedin bleiben wollten, kein Problem. Wir parken in der Nähe vom Bahnhof und machen einen Spaziergang durch die wirklich schöne und belebte Innenstadt. Wir trinken einen leckeren Kaffee am zentralen Platz - dem Octagon - Rufus jagt ein paar Möwen, bevor wir zu unserem Stellplatz direkt am Meer aufbrechen. OK - wir sind direkt am Meer, aber wirklich schön stehen wir nicht. Ist dafür zumindest kostenlos, und wenn der Verkehr nachlässt - sicherlich eine brauchbare Lösung für heute. Rufus will wieder Mal gar nicht schlafen, obwohl er stehend KO ist. Hoffentlich endet die Nacht nicht wieder um 6 wie die gestrige...