Wir verweilen noch ein bisschen länger als sonst auf unserem wunderschönen, schattigen Platz unter den Eichen am Fluss (obwohl nachts imer wieder Eicheln mit lautem Knall auf unser Wohnmobil herabgefallen sind). Tatsächlich hält das Wetter, daher brechen wir kurz vor 12 in Richtung Meer auf - nächste größere Stadt ist hier Tauranga. Den schönsten Stand soll es allerdings auf der vorgelagerten Halbinsel Mount Maunganui geben, die vom gleichnamigen erloschenen Vulkan beherrscht wird. Nachdem Samstag ist und gefühlt halb Neuseeland auch hier baden möchte, dauert es eine Weile bis wir in einer kleinen Seitenstraße einen geeigneten Parkplatz finden. Aber dann geht es mit Badesachen und voll beladenem Hänger bei 29 Grad endlich auf zum Meer. Der Strand ist wirklich wunderschön. Weicher, weißer Sand, das Meer mindestens Mittelmeer-Temperatur und meine tolle Frau hat auch noch zwei leckere Pale Ale mit eingepackt (die wir trotz absolutem Alkoholverbot am Stand genüsslich schlürfen) - die Welt ist heute besonders schön. Für die Jungs ist das Wasser scheinbar immer noch zu kalt, aber für nackten Popers im Sand reicht das alle mal. Leider sind die Strandduschen relativ kalt, was Rufus allerdings nicht davor bewahrt vom Sand befreit zu werden. Henry kommt diesmal noch davon. Mit Stellplätzen sieht es hier in der Gegend wieder mal mau aus, wir müssten 30km weit fahren, um zum nächst gelegenen zu kommen. Nachdem auch wieder Wäsche waschen ansteht, entscheiden wir uns für den überteuerten, dafür aber zentralen Camping-Park direkt am Vulkan. Der ist derart voll, dass wir nur noch einen relativ "schlechten" Platz direkt an der Straße bekommen. Unser Timing ist heute leider nicht optimal, so dass wir den leckeren lokalen Fisch bei einsetzender Dunkelheit grillen müssen. Auch Henry hat heute ein Spitzen-Timing und bekommt genau in der Sekunde Hunger, wo der Fisch endlich fertig ist - lecker ist es trotzdem.
Nachts ist es erstaunlich ruhig, allerdings wundere ich mich wieso hier um 3 Uhr nachts die Mülltonnen geleert werden. Am nächsten Morgen wird klar - keine Mülltonnen - die Strecke wurde nachst für einen Triathlon abgesperrt. Hier sitzen wir dann in erster Reihe und können den Radfahrern beim gemütlichen Außenfrühstück zuschauen (wobei wir frühstücken, die Radfahrer fahren natürlich Rad). Das Wetter ist nicht mehr so optimal wie gestern, aber immer noch 25 Grad, also beschließen wir erst nachmittags unser nächstes Ziel, die Coromandel-Halbinsel anzusteuern und den Tag noch am Strand zu verbringen. Klappt ganz gut bis Henry vermeintlich Hunger bekommt und wir das nächst gelegene Cafe aufsuchen. Nach einer intensiven (diesmal warmen) Dusche im Camping-Park fahren wir nach Whangamata, das ungefähr auf der Hälfte unseres endgültigen Ziels (dem Hot Water Beach und der Cathedral Cove) auf Coromandel liegt. Chrissi hat in WikiCamps einen tollen Stellplatz direkt am Meer gefunden, der ist allerdings bereits voll - und das obwohl wir diesmal mit ca. 15 Uhr sehr früh dran sind. Ein paar Kilometer weiter gibt es einen anderen, weniger schönen, dafür zentrumsnahen Stellplatz, auf dem wir noch problemlos unterkommen. Nachdem es noch sehr früh ist, machen wir einen kleinen Spaziergang durch das nette Örtchen. Wie überall in Neuseeland ist es gegen 17 Uhr schon ziemlich ausgestorben. Irgendwie schaffen es die Leute hier, tatsächlich pünktlich und konsequent Feierabend zu machen. Es bleibt auch abends schön warm, so dass wir unseren Wein wieder vor dem Wohnmobil unter dem Sternenhimmel genießen können (nachdem die Kids gegen 21 Uhr endlich im Bett sind). Vor Euphorie habe ich am Abend entgegen meiner sonstigen Gewohnheit alle Stühle draußen stehen lassen - war ja keine Wolke am Himmel als wir schlafen gegangen sind. Das hält leider nicht die ganze Nacht, es beginnt (wieder mal) in Strömen zu regnen. Die Stühle sind am nächsten Morgen pitschnass und kommen so in die Garage.
So ein Mist - derart weit oben im Norden (eigentlich sind wir schon fast in den Subtropen) haben wir definitiv auf besseres Wetter gehofft. Ein Blick auf die Wettervorhersage für die nächsten Tage hebt unsere Stimmung auch nicht wirklich - für die nächsten beiden Tage ist Regen angesagt. OK - da haben wir dann doch keinen Bock drauf, auch wenn das bedeutet dass wir zwei echte Sehenswürdigkeiten auslassen oder zumindest verschieben müssen. Am Hot Water Beach kann man sich am Strand mit einer Schaufel ein Loch buddeln, das sich bei Flut selber mit warmen Wasser füllt. Macht aber bei strömendem Regen vermutlich auch keinen Spaß. Also ab ins Auto und weiter in Richtung Norden. Dazu müssen wir an Auckland vorbei - eigentlich durch Auckland durch. Und das ist tatsächlich eine Großstadt. 8spurige Autobahnen mit 30 Abfahrten und Spurverengungen ist eine ganz andere Nummer als Wellington, oder Christchurch. So viele Autos wie in dieser Stunde haben wir in den letzten 7 Wochen nicht gesehen. Ich bin ganz froh, als wir die Hektik hinter uns lassen und der Highway wieder nur zweispurig wird. Für die Mittagsrast parken wir "unerlaubterweise" auf einem vollkommen leeren Parkplatz, der als PRIVAT ausgewiesen ist. 20 Minuten später stellen wir fest, dass der Platz wohl zu einer Schule gehört und alle Eltern gerade ihre Kinder abholen. Da ist der Platz nämlich gestopft voll. Wir kommen trotzdem raus ohne dass sich jemand beschwert - die Neuseelander sind einfach lockerer in solchen Sachen. Das Wetter oberhalb von Auckland ist tatsächlich wieder gut und wir legen noch einen Badestop am Meer ein. Rufus spielt diesmal zum ersten Mal in der Brandung und hat Spaß mit den Wellen. Für die Übernachtung finden wir wieder einen sonnigen ruhigen, schönen Platz direkt am Meer.
Das mit der Sonne hat sich am nächsten Morgen leider schon wieder erledigt. Es ist zwar über 20 Grad warm, aber doch eher bewölkt. Bei bewöktem Wetter haben sich in der Vergangenheit Stadtbummel ganz gut bewährt. Die nächste große Stadt auf unserem Weg ist Whangarei. Im Infozentrum erfahren wir, dass es hier ein paar schöne Wanderungen gibt und auch gute Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt. Da die Jungs in letzter Zeit relativ lange im Auto sitzen mussten, nehmen wir die Innenstadt mit Spielplatz und Cafes. Rufus hat allerdigs keinen großen Bock auf Spielplatz und auch Henry zeigt sich von seiner nölenden Seite. Damit wird auch Kaffee-Trinken zu einer eher unentspannten Aktion. Der zentrumsnahe Stellplatz ist leider auch schon voll belegt. Wir düsen daher zum Parkplatz bei den Wasserfällen, wo man auch über Nacht stehen kann. Leider schickt uns das Navi zunächst in eine Sackgasse. Wir sehen den Parkplatz zwar, aber leider auf der anderen Seite eines Flusses, über den eine schmale Fußgänger-Holzbrücke führt. Bedeutet 10km Umweg um auf den "richtigen" Platz zu kommen, der allerdings derart schief ist, dass beim Schlafen alle aus dem Bett rollen würden. Mit unseren 7,4m Länge düfen wir hier sowieso gar nicht übernachten - war natürlich nigendwo ersichtlich. Daher machen wir hier lediglich user Abendessen und fahren bei einbrechender Dunkelheit weiter zum nächsten Platz. Ich fahre die Kiste ja wirklich gerne und in der Zwischenzeit auch relativ gut (würde ich sagen), aber nachts auf engsten Sträßchen nur 50cm von der Kante entfernt bringt auch meinen Puls nach oben. Auch der nächste Platz ist schon voll belegt und wir überlegen kurz, ob wir uns nicht einfach irgendwo an den Straßenrand stellen, schließlich ist es schon fast 21 Uhr -ist aber illegal und kann daher 200$ kosten. 15km weiter soll es noch einen Platz geben - letze Aktion. Hier finden wir tatsächlich ein Plätzchen, die Jungs schlafen da schon tief und fest in ihren Kindersitzen und auch unser Abend wird nicht mehr allzu lang.
Am nächsten Morgen tatsächlich Sonnenschein gleich in der früh. Schnell tanken (waren das erste Mal auf Reserve), Lebensmittel einkaufen und weiter nach Norden in die "Bay of Islands" ins Örtchen Paihia. Hier finden wir einen netten Platz nahe der Ortszentrums und machen uns bei Sonnenschein auf zum Strand, der hier allerdings nicht besonders schön ist. Später gibt es Eis für Rufus und Aperol Spritz für Mama und Papa. Die Schönheit der Bucht soll sich nur bei einer Boots-Tour zeigen, also buchen wir für den nächsten Tag um 9 Uhr früh eine Delfin-Tour auf einem größeren Schiff. Von dem kleinen Schiff wurde uns wegen unserer Jungs abgeraten, aber für die morgige Tour hätten sich nur 71 Personen angemeldet, unser Schiff wäre also halb leer. Der nette Mitarbeiter im Tourbüro gibt uns noch einen Tipp wo wir unsam besten hinsetzen sollten und verschwindet dann in seinen Feierabend. Die Buchung selber muss die Kollegin fertig machen - irgendwie cool. Die Nacht ist leider eine der unentspannten, beide Jungs sind verschnupft und Henry bekommt seinen 5. Zahn. Als am Morgen um 7 Uhr der Wecker klingelt, bin ich eher halb tot als ausgeschlafen, aber dank der perfekten Vorbereitung meiner Frau schaffen wir es um 8:30 los zu kommen und damit rechzeitig am Schiff zu sein und auch den empfohlenen Platz zu ergattern. Sind wirklich die besten Plätze an Bord, kein Wind, regengeschützt - sonnig und draußen. Die Fahrt ist wunderschön, es gibt unzählige bewohnte und unbewohnte Inseln. Am schönsten ist allerdings der alte Leuchtturm und "Hole in the Rock" - ein Loch in einer vorgelagerten Felsinsel hinter der das offene Meer tobt. Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher nach Russel, das entweder über 100km Landweg, oder in 10 Minuten mit der Fähre erreichbar ist. Ein ruhiger und entspannter Ort, in dem heute auch noch ein Rennrad-Rennen ausgetragen wird. So fahren wir zusammen mit 40 Rennradlern mit der Fähre zurück nach Paihia. Und dann noch ein schnelles Steak und die müden Kids ins Bett bringen - wird bei uns wahrscheinlich auch kein langer Abend werden.
Hallo ihr lieben! Endlich komme ich auch Mal zum schreiben. Ich hoffe, euch geht es gut bei dem Unwetter und ihr habt einen sicheren Platz gefunden!?Habe gerade davon gelesen. Ich lese immer fleißig eure Berichte und freue mich schon sie live von euch zu hören:) liebe Grüße aus Fürth, Kathrin