hagelAmErstenTag
Man mag es kaum zu glauben, aber es gab Hagel auf unserer ersten Fahrt

Am Mittwoch packten wir unsere Sachen in die Koffer - habe mich aus praktischen Gründen gegen den Rucksack entschieden - und holten uns noch ein Mittagessen bei den Fleischer-Eltern ab. Obwohl die Koffer halbleer waren, wog meiner bereits 17,7kg. Ich glaube die ganze Elektronik wiegt bereits über 1 Kilo.

Dann aber fix auf die Straße, denn ausgerechnet heute haben die Lockführer einem kurzfristigen Streik und die Dame von der BAHN kann mir nicht sagen, ob in  München die S8 zum Flughafen vom Streik betroffen sein wird. Sobald wir aus Nürnberg raus sind - unglaublich was hier um 15 Uhr für Verkehr herrscht - kommen wir bis München gut durch. Wir finden sofort einen „Insider-Parkplatz“ (immer gut wenn man Leute aus München kennt), steigen in die Tram, dann in die U-Bahn und fahren bis zur Haltestelle der S8. Unsere Sorgen bzgl. Streik der S8 erweisen sich als unbegründet, denn in dem Augenblick als wir auf den Bahnsteig kommen, fährt die S-Bahn Richtung Flughafen ein. Sonst hätten wir an dieser Stelle ein größeres Problem gehabt.

 

leckerRotwein
Ein leckeres Stück Fleisch und einen samiten, südafrikanischen Rotwein und die Welt ist wieder OK

So sind wir sehr früh am Flughafen, so dass die CheckIn-Schalter noch gar nicht besetzt sind. Kein Thema, checken wir halt schon mal am Automaten ein. Hier gibts die erste Überraschung - wir können nicht nebeneinander sitzen. Auf dem Flug nach Paris sitzen wir immerhin hintereinander, aber auf dem langen Flug sitze ich in Reihe 21 und Chrissi in 48. Auch eine Anfrage beim netten, jedoch mäßig fähigen Mitarbeiter AirFrance bringt uns nicht weiter. Wir sollen doch am Flughafen in Paris nachfragen - die würden unser Problem sicherlich lösen. Aber weit gefehlt - der Saftladen muss uns sogar auf einer Strichliste abhaken, weil die Computer ausgefallen sind. Auch im Flugzeug löst sich das Problem nicht, obwohl die Stewardess anbietet, nachzufragen, ob jemand tauschen würde. Aber weder meine chinesische Oma, noch mein arabischer Student (beides Franzosen übrigens, die kein Wort englisch sprechen), noch Chrissis Sitznachbarn sind bereit zu tauschen - na gut sehen wir uns halt in Südafrika wieder. Fängt ja gigantisch an..

Nach 10 Stunden Flug kommen wir halbwegs ausgeruht in „Joburg“ an. Wenigstens der Service war OK und man kann in dem Vogel (wir sind mit dem riesigen A380 geflogen) einigermaßen gut schlafen. Unser erster Weg führt uns zu einem Mobilfunkanbieter, damit wir hier problemlos telefonieren, und ins Internet können. Klappt sehr gut - und günstig ist es auch. Dann noch fix Geld für die ersten Anschaffungen am Automaten tanken, und ab zum Autoverleiher. Mein rosa Lappen ist kein Problem, obwohl der internationale Führerschein empfohlen wird. Wir bekommen eine Art untermotorisierten Polo mit Stufenheck - das Lenkrad natürlich rechts. Nach ein paar Koordinationsübungen klappt auch das Schalten mit links und wir fahren auf einer super ausgebauten Autobahn in Richtung Berge. Die Straßen sind super und die Südafrikaner fahren halbwegs human. Bald habe ich mich an die Landesgepflogenheiten gewöhnt, wenn man jemanden vorbei lässt bedankt sich der derjenige mit dem Warnblinker und bekommt als Gruß die Lichthupe.

Während es beim  Losfahren so heiß ist, dass wir die Klimaanlage einschalten müssen, zieht sich der Himmel in Richtung Berge immer mehr zu. Und irgendwann fängt es dann zu regnen an - aber nicht leicht, sondern gleich Weltuntergang. Später frage ich mich, warum alle vor mir den Warnblinker anmachen, bis ich eine ca. 5cm hohe Hageldecke auf der Straße entdecke. Winterreifen haben wir sicherlich nicht, aber mit mäßigem Tempo fahren wir weiter. Ist ja nicht der erste Schnee den ich sehe - aber wieso ausgerechnet in Afrika... Irgendwann hört der Regen wieder auf und wir fahren nach unserem deutschen Garmin-Navi, auf das ich zu Hause die Karten von Südafrika eingespielt habe, zu unserer Lodge in den Bergen.

cheslatCountryLodgeAussicht
Das ist die Aussicht von der Terrasse der Cheslat Country Lodge . sehr schön

Der letzte Kilometer ist auf einer unbefestigten Piste und der Polo erweist sich immerhin als bedingt geländegängig. Das ist auch gut so, denn übermorgen muss er uns auch durch den Krüger Nationalpark bringen. Wir kommen um 17 Uhr in der Lodge an und entscheiden uns gegen unser ursprüngliches Vorhaben, zum Abendessen in die Stadt zu fahren, und genehmigen uns stattdessen ein leckeres Steak und eine Flasche hervorragenden südafrikanischen Pinotage. So haben wir uns das vorgestellt - Südafrika wir wären jetzt da....

2 Kommentare

  • Schön, dass Ihr gut angekommen seid! Und super, dass es die Kommentar-Funktion doch gibt!
    Wie ich dem Bericht entnehme, seid Ihr mit AirFranze geflogen...Mann, hättet Ihr uns mal fragen sollen. Wir haben reihenweise Horrorstorys von AirFranze auf Lager. Wir haben uns geschworen, mit den Franzakken fliegen wir NIE mehr!!
    Tollen Urlaub!
    Nessie und Norman
    • Mann - wenn wir das geahnt hätten
      Aber ich muss zugeben, niemand war so günstig wie die Franzosen. Alle anderen Flüge hätten gut 300 Kröten mehr gekostet...