Wir sind wieder daheim, Zeit für ein Fazit.
Zusammengefasst können wir nur sagen: COOLER TRIP!! Wir haben wahnsinnig viel gesehen, jeder Punkt war unterschiedlich. Außerdem habe ich das Gefühl, wir haben es geschafft, auch abgesehen von tollen Fotos und Erinnerungen viel aus Südafrika mitgenommen zu haben.
Thema Land an sich: Südafrika ist unglaublich abwechslungsreich. Wir waren jetzt ja doch länger unterwegs, trotzdem möchte ich (bis vielleicht auf Ithala) keinen Punkt auf der Route missen, an dem ein oder anderen hätten wir sicherlich auch noch ein paar Tage länger verbringen können ohne uns zu langweilen. Die Reisezeit war ideal, das Wetter war unterm Strich bis auf 2 Tage mindestens ok, meinstens gut bis sehr gut. Früher wäre es kälter gewesen, später hätten wir die Wale nich gesehen. Selbstfahren ist kein Thema, die Straßen haben größtenteils deutsche Qualität, die wenigen Schotterwege kann man unter „Abenteuer“ verbuchen. Tipp: für Garmin-Navis gibt’s günstig freie Karten, zusammen mit den GPS-Daten aus dem Umfulana-Roadbook macht das das Leben deutlich einfacher.
Thema Sicherheit etc: spannendes Thema. Nachdem speziell ich nach Venezuela eigentlich die Nase von gefährlichen Ländern voll hatte, hat uns Südafrika gelehrt, wie man sich in derartigen Ländern zukünftig doch bewegen kann. Der Trick ist: gefährlich näher definieren. Ansage für Südafrika ist im Reiseführer: in den Städten nicht ungeführt unterwegs sein, nachts nicht Auto fahren. Konkretisiert man das Problem beim unterwegs-sein ohne Führer findet man heraus: In Südafrika ist die Konsequenz des ungerecht verteilten Reichtums, dass sehr viel geklaut wird, und das dann eben teilweise auch per Überfall. Wer das weiß und sich entsprechend verhält (nicht in einsame Ecken gehen, Geld/Foto/Tasche im Blick behalten), braucht sich tagsüber nicht die großen Sorgen zu machen. Das Thema beim nächtlichen Autofahren wurde uns in Kapstadt erklärt: die Südafrikaner haben keine Gehsteige, fahren gerne besoffen da lecker Wein aber keine öffentlichen Verkehrsmittel - das kann schon mal blöd enden. Auch das Märchen, man dürfte nachts in Kapstadt die N2 (Autobahn zum Flughafen) nicht benutzen wurde uns erklärt: links Township, rechts Township - wenn die Bewohner sich besuchen wollen laufen sie über die Autobahn dazuwischen. Auch nachts. Auch das kann dann schon mal schief gehen. Wir haben uns im Laufe der Zeit entspannt, ganz klares Fazit: Hirn einschalten, dann ist die Chance hoch, das nichts passiert.
Thema Rassentrennung: noch spannender. Wir haben nur in den Weingütern Farbige und Weiße gleichberechtigt nebeneinander arbeiten sehen. Sonst können Schwarze schon öfter auch mal nicht gut Englisch, davon abgesehen, dass jahrzentelange Bevormundung natürlich auch nicht gerade das eigenständige Denken und das selbständige Arbeiten gefördert hat. Aber: gerade in den Townships von Kapstadt hatten wir den Eindruck, dass die jüngeren Generationen sich langsam über Bildung aus der Armut aufmachen. Jedes zweite große Gebäude im Land ist eine Schule, es sollte sich also mittelfristig auch für die 75% schwarze Bevölkerung die Perspektive ändern. Ob das dann allerdings auch heißt, dass man in einem Restaurant Farbige und Weiße an einem Tisch sitzen wird, bleibt abzuwarten, die echte Aufarbeitung der Arpartheit ist auf beiden Seiten damit ja nicht erledigt sondern dürfte noch viel verstärkter aufs Tableau kommen. Fazit: es bleibt spannend!!
Thema Organisation durch unser Reisebüro Umfulana: für uns war es nach längerem der erste große Trip, den wir nicht selbst organisiert hatten. Ich bin eigentlich der Meinung, dass man durch eigene Organisation das Land noch besser kennenlernt. Muss ich revidieren, die Freunde von Umfulana haben uns einen tollen Trip zusammengestellt!! Viele Unterkünfte (speziell das absolute Highlight "Ambiente Guest House" in Kapstadt) hätten wir selbst definitiv nicht gefunden, der Trip war von den Entfernungen her gut gemacht und das Roadbook und der gelieferte Reiseführer "Reise KnowHow" waren wirklich hilfreich. Fazit: gerne wieder!!
Was wir anders machen würden:
- Johannesburg – wir waren zum Einstieg froh, dass wir diese verschrieene Stadt möglichst schnell hinter uns gelassen haben. Mit den heutigen Erfahrungen würden wir sie uns anschauen, speziell eine Tour nach Soweto hätte mich interessiert.
- Selbstversorgung ist in quasi allen Unterkünften möglich, meistens sind Küchen / ein Grill vorhanden. Würden wir das nächste Mal noch mehr nutzen.
Was uns besonders gefallen hat:
- Unterkünfte: Didima Lodge (Drakensberge), Tsitsikamma Lodge, Ambiente Guest House (Kapstadt)
- Unterschiedliche Unterkünfte im KrügerNP auch für nur 2 Nächte – dadurch sieht man mehr
- Kapstadt – kann man nicht beschreiben, muss man gesehen haben
- Lovane (Weingut) – Entspannung pur!
Ja, und damit war's das für diese Runde, mit diesem Fazit ist der letzte Artikel für Südafrika geschrieben und der Urlaub damit offiziell beendet. Aber wem der Abschied zu schwer fällt - ich war letztens auf einer Veranstaltung von Axel Brümmer und Peter Glöckner, Thema: Brasilien :-).