Wir verlassen Swaziland genauso problemlos, wie wir rein gekommen sind und fahren durch „südschwedisch“ anmutende Landschaften (nicht, dass ich schon mal in Südschweden gewesen wäre - aber genauso stelle ich es mir dort vor) in unser nächstes Camp - das Ithala Game Reserve. Laut Reiseführer ist dies das landschaftlich schönste Reservat in Südafrika. Das Camp ist tatsächlich sehr schön in die Landschaft integriert und unsere Unterkunft ist wirklich spitze. Leider meint es der Wettergott nicht so gut mit uns, denn es ist relativ kühl und die Sonne ist nicht zu sehen.
OK - legen wir halt erst mal die Füße hoch und holen unseren verpassten Schlaf nach (immerhin sind wir heute schon um 5:30 wach gewesen). Ich schaffe es gerade noch 5 Minuten vor Schließung des parkeigenen Shops einen Schlummertrunk für uns zu organisieren. In der Zwischenzeit ist es so kühl geworden, dass wir uns einen 5 Uhr Tee genehmigen - eine Tradition, die wir in Sri Lanka entdeckt haben. Chrissi schreibt fix noch den letzten Artikel und dann geht es ab ins Restaurant zum Abendessen. Wir haben zwar eine komplett eingerichtete Küche, aber leider keinerlei Nahrungsmittel, die wir zubereiten könnten. Es hat angefangen zu regnen und ist richtig kalt geworden, so dass wir den Abend bei Musik und einem brauchbaren Cabernet Sauvignon auf unserer Couch mit einer Decke verbringen..
Der nächste Morgen bringt nur mäßige Besserung. Immerhin regnet es nicht, und es ist ein wenig wärmer als am Vortag. Wir beschließen einen der angebotenen Wanderwege auszuprobieren. Der Weg ist sehr schön, wir sehen ein paar Klippschliefer- sehen aus wie riesige Meerschweinchen, die aber ein Felswand senkrecht rauf und runter laufen können. Andere Tiere bekommen wir aber nicht zu Gesicht. Leider ist der Weg auch relativ kurz, so dass wir bereits nach 1,5 Stunden den Endpunkt erreicht haben und wieder umkehren müssen - eigentlich ganz gut so, denn es fängt schon wieder an zu regnen. Den Rest des Tages verbringen wir identisch mit dem Vortag - nur dass es diesmal Chardonnay zu trinken gibt. Echt schade, hier wäre bei gutem Wetter mehr drin gewesen. Wie zum Hohn taucht genau in dem Augenblick, als wir das Camp verlassen, die Sonne auf. Und sogar eine Giraffe erschrickt beim Anblick unseres Autos (es gibt hier also doch Tiere).
Wir fahren weiter in Richtung „Drakensberge“ und machen einen kurzen Abstecher zu den „Battelfields“. Hier fand 1838 am „Blutfluss (Blood River) eine entscheidende Schlacht zwischen den Buren und den Zulu statt. Es gibt lustigerweise zwei Museen - eines von den Buren und eines von den Zulus, die jeweils eine andere Sicht auf die Hintergründe der damaligen Schlacht aufzeigen. Definitiv ein lohnenswerter Abstecher, auch wenn uns dieser Umweg knapp 3 Stunden kostet. Nachdem auch unser nächstes Camp ein „Selbstversorger“ sein soll, kaufen wir unterwegs in Dundee noch Lebensmittel ein, denn heute Abend wollen wir grillen. 800g Steak und eine Boerewors - eine traditionelle Bratwurst - sollten für uns beide reichen. Während des Einkaufs brennt die Sonne, aber je näher wir den Dragensbergen kommen, desto dunkler wird der Himmel. Blitze zucken am Horizont und die Sonne geht theatralisch hinter zwei Hügeln unter. Als wir im Didima-Camp ankommen, regnet es schon wieder - aber nicht lange. Auf der Terrasse unserer Luxus-Lodge steht ein Weber-Grill, so dass wir den Abend bei lauen Temperaturen, einer leckeren Boerwors (die Steaks gibt es morgen) und einem gepflegten Glas Shiraz verbringen. Paradiesisch hier -was will man eigentlich mehr..