Ok, ja, wir hatten Angst vor dem Wetter. Obwohl wir Deutsche sind. Dass es auch hier wieder regnen würde, auch wenn das in Deutschland um diese Jahreszeit gerade völlig normal wäre. Denn laut Reiseführer stehen die Chancen für Regen in dieser Region 50:50. Und wir wollten doch den Sommer verlängern, in Afrika - da lass ich mir vielleicht mal einen Schauer eingehen, und auch die zwei letzten Tage waren mit Schlaf-Nachholen und Lesen trotz Wetter halbwegs sinnvoll gefüllt. ABER NU IS GUT, PETRUS!! SO WAR DAS NICHT ABGEMACHT!!
Hat sich der Gutste wohl auch gedacht und als wir heute morgen erwachen, strahlt die Sonne aus vollster Kraft über die Drakensberge auf unsere Terrasse. Wir holen also unser Selbstversorger-Frühstück raus, Eier, Speck, Toast, wir haben unseren Körper in der letzten Woche ja mühevoll an reine Eiweiß-Kost gewöhnt, das wollen wir ja jetzt nicht gleich wieder einreißen lassen, das gute deutsche Frühstück hat uns früh genug wieder. Bei atemberaubender Sicht auf die Drakensberge genießen wir das Frühstück, den Blick, die totale Ruhe.
Nach dem Frühstück noch fix abwaschen, und dann geht‘s ab zur Rezeption, wir wollen uns eine Tour in die Berge empfehlen lassen. Klappt auch prima, nur können wir nicht direkt an unserem Camp Didima los, sondern müssen nochmal 3km zum Startpunkt mit dem Auto. Von da aus gibt es mehrere Touren verschiedener Länge und Schwierigkeit, wir haben uns für die 5-Std.-Variante für Geübte zum „Mushroom Rock“ („Pilz-Stein“) entschieden. Die Beschreibung vom Camp ist zwar mäßig bis saumäßig, dafür hat‘s eine Karte obendrauf gegeben und die funktioniert, wir verlaufen uns nur einmal ganz am Anfang. Die Tour geht (wie sich das Roman ja immer wünscht) ganz nach oben auf 2000 Meter. Die Natur verändert sich in regelmäßigen Abständen, wir laufen erst durch Grashügel, schrauben uns dann durch Wälder nach oben, bis wir schließlich keine Bäume mehr um uns haben sondern oben auf dem Plateau über ausgewaschene Steinwüsten und durch Wiesen laufen.
Landschaftlich unfassbar schön, die Drakensberge sind in der ersten Stufe eine Mischung aus grünen Hügeln und Felsen mit Abbruchkanten, im Hintergrund (ist dann nicht mehr Südafrika sondern schon Lesotho) als zweite Stufe die 3000er, dann auch nur noch steile Felsenmassive. Hatten wir so bisher auch noch nicht. Der „Mushroom Rock“ markiert den Beginn des Abstiegs, alles aber gut machbar. Unten angekommen sind wir dann aber doch ganz schon durchgeschwitzt und freuen uns auf den Pool in unserer Didima Lodge.
Allerdings ziehen auf der (10minütigen) Heimfahrt vom Parkplatz schon wieder Gewitterwolken auf. Wir schaffen es noch in den Pool, aber als wir wieder im Chalet sind, geht nach perfektem Wetter tagsüber das heutige Gewitter nieder. Ist aber nicht so schlimm, bis zur heutigen Grillung haben wir noch locker Zeit, und als die 400gr Fleisch (pro Nase) perfekt medium sind und der Rotwein geatmet hat, hat sich auch das Wetter wieder ok. Essen tun wir allerdings heute drin. An dieser Stelle sei noch angemerkt, dass sich das diesjährige Geburtstagsgeschenk an Roman mehr als nur gelohnt hat - hier gibts auch einen Weber-Grill, die Steaks sind also in geübten Händen. Unterkunftsmäßig haben wir bisher aber auch nix perfekteres erlebt, nur die erste kommt an die Didima Lodge ran, insofern passen Grill und Unterkunft perfekt zusammen.