StellplatzGreymouth
Der Stellplatz in Greymouth direkt am Meer - und mit Sonnenschein !!

Das Wetter hält natürlich nicht. Aber es regnet nur nachts, trotzdem frühstücken wir mal wieder drinnen weil es kühl ist. Der Weg geht weiter nach Hokitika. Normalerweise fahren wir um die Zeit den ersten Teil unserer Tagesdistanz, während die Jungs ein erstes Schläfchen einlegen. Hokitika ist nur vielleicht 15km vom Stellplatz weg, daher entfällt diese Schlafeinheit heute aber. Die kleinen Orte hier schauen immer ein bisschen aus wie Westernstädte, 5 Straßen, und die Läden haben die hohen Namensschilder. Wir wollen in Hokitika nach Jade schauen, außerdem tanken, Wäsche waschen und einkaufen. Bei 5 Straßen gleicht das einer größeren Stadtwanderung, wobei wir feststellen, dass Hokitika ein wirklich nettes Käffchen ist! Wir bekommen alles, nur Jade wird nix. Die Edelsteine kommen hier zwar wirklich häufig vor, werden aber oft nur an Lederbändchen verkauft, und das ist dann doch nicht der Stil den wir suchen...

Noch kurz einkaufen, und dann gehts weiter nach Greymouth. Soweit die Theorie, in der Praxis bekommt Henry im Supermarkt aus dem Stand heraus einen dermaßnenen Hungeranfall, dass wir (und alle anderen Kunden) vor lauter Gebrüll kein Wort mehr verstehen. Wir verfrachten ihn ihn den Laster, aber zusammen mit dem fehlenden Vormittagsschlaf ist es ein hartes Stück Arbeit, ihn davon zu überzeugen, dass die Welt nicht ECHT SCH**** ist... Dann zeigt bei Rufus auch noch das gute deutsche Graubrot seine durchschlagende Wirkung, also muss der unter die Dusche, denn das ist nix mehr, was man mit Feuchttüchern beheben kann...

RufusGreymouth
Rufus vor der Fußgängerzone in Greymouth

Aber irgendwann sind alle satt, sauber und wir können los. Die Jungs fallen sofort um und wir nach dem ganzen Gebrüll ganz froh, dass etwas Ruhe einkehrt. Da zwischen Hoki (wie die Kiwis sagen) und unserem nächsten Ziel Greymouth nix ist, fahren wir direkt dorthin. Wir steuern einen Stellplatz auf einer Landzunge an, die dem Stadtzentrum vorgelagert ist. Der Hammer, die Sonne kommt heraus, die Wellen preschen an den Strand... gewaltig! Die Jungs haben mit dem Wind und miteinander mal wieder Riesenspass, und während ich heute Mittag noch 2 Kinder weniger auch ganz ok gefunden hätte würd ich jetzt auch noch 2 mehr nehmen... Mittlerweile haben wir auch festgestellt, das es hier sowohl einen 90 Meilen-Strand als auch einen 9 Meilen Strand gibt, und dass die "90 Mile Beach", auf die wir uns schon sehr gefreut haben also vermutlich auch nicht die "9 Mile Beach" und damit nicht hier in der Nähe ist, und wir damit auch nicht bei der aktuellen Kälte an den Strand kommen. Die Stimmung ist also an allen Fronten wieder bestens.In der Nacht regnet und windet es wieder. Die Temperaturen sind bei ca. 17°, es ist aber eigentlich nicht richtig kalt, nur eben auch nicht so sommerlich wie wir gehofft hatten, und hier ist immerhin umgerechnet August!

WestkuesteVorWestpoint
Sieht auswie die Twelve Apostels in Australien, ist allerdings die Westküste Neuseelands

Greymouth ist ähnlich wie Hokitika, ein wirklich nettes Käffchen. Wir werden mit unseren neuseeländischen Edelsteinen fündig und bekommen noch 2 Tipps für kurze Walks auf unserem Weg die Westküste hoch nach Norden. Die große Attraktion auf dem weiteren Weg sind die sog. Pancake-Rocks, Kalksteinformationen, die wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen aussehen. Gewohnt gut erschlossen ist der Weg zu den Steinen vom Parkplatz asphaltiert und vielleicht 5 Minuten lang. Trotzdem erwischt uns genau in diesen paar Minuten ein gewaltiger Regenschauer. Wir kucken und fotografieren schnell fertig und fahren zum ersten Walk, dem Pororai River Track. Die Tour an sich geht 7-8 Stunden, aber die Lady im Laden hatte gemeint, dass man schon in den ersten 10-15 Minuten am Fluss entlang einen tollen Eindruck von der Gegend hier bekommt. Auch unser Reiseführer hatte nahegelegt, nicht nur die Pancake-Rocks zu besichtigen, da die zwar spektakulär sind, aber keinen echten Eindruck vermitteln, und das das können wir absolut bestätigen. Der zweite Walk geht an den Strand, an dem kleine Wasserfälle und eine heiße Brandung aufeinandertreffen. Wir strecken die Füße ins Meer, ist gar nicht mal so kalt. Rufus hat sich mittlerweile ein sehr lautstarkes Protestgeheul zugelegt, wenn er keinen Bock auf eine Besichtigung oder etwas anderes hat, was auf unserem Programm steht. Alternativ zieht er sein Shirt und seine Jacke aus,bis er oben ohne dasteht, was leider eher zu Lachanfällen unsererseits führt, außerdem darf er sich jetzt jeden Abend selbst ausziehen. Wir sind übereingekommen, dass wir die Schreianfälle ignorieren, er ist dann bei der Strandbesichtigung so alle, dass er in der Kraxe einschläft. Schade, der Strand hätte ihm sicher gefallen, aber das Leben als 3jähriger ist eben nicht leicht...

PororaiRiverTrack
Der empfohleneTrack am Poronari River - eine ganz andere Welt

Den Rest des Weges ist ebenfalls Ruhe auf den billigen Plätzen. Die Route ist spektakulär und erinnert sehr an die Great Ocean Road in Australien oder auch die Garden Route in Südafrika, vor allem auch als die Sonne wieder rauskommt. Wir kommen spät auf unserem Übernachtungsplatz bei Westport, unserer letzten Station auf der Westküste an. Der Stellplatz ist im Sand direkt am Strand, das Wetter spielt auch mit, und so essen wir tatsächlich mal wieder draußen. Rufus hat dermaßen Hunger, dass er auf seinen gewöhnlichen Blödsinn verzichtet und seine Energie auf das Schlichten der Nudeln verwendet, und dann gehts für die unter 1Meter-Fraktion auch schnell ins Bett. Diesmal regnet es auch nachts nicht, wir frühstücken also auch draußen. Dann steht eine größere Fahretappe an, wir wechseln auf die Ostküste zurück. Normalerweise ist hier das Wetter deutlich besser als an der Westküste, wir wollen noch nach Marlborogh zum Wein-Probieren und eeendlich an den Strand. Romans Bruder hatte uns schon vor Buschbränden in der Region gewarnt, und wir hatten vor ca. einer Woche von ungewöhnlich warmen 29° gehört, aber - die Wolken folgen uns. Unterwegs ist das Wetter noch gut, wir machen bei Neuseelands längster Hängebrücke am Buller River halt und erfreuen uns der Sonne und der schönen Landschaft. Die ändert sich hier wie auch im Rest des Landes gefühlt alle 30km. Man fährt um die Kurve und denkt "hey, wie in Norditalien". Nächste Kurve - "hey, wie in Südafrika". Nächste Kurve - Texas, Australien, Norwegen im Sommer... und dann alles von vorne. Das ist im Übrigen auch einer der ganz großen Unterschiede zu Australien, wo die immer gleichbleibende Landschaft und das damit verbundene Gefühl der Weiten das entgegengesetzte Gefühl vermittelt und das Fahren eher anstrengend gemacht haben.

ZweiKiwiCamper
Seltener Anblick - zwei absolut identische Kiwi-Camper

Als wir ankommen ist das Wetter nett, aber definitiv eher 25°, wenn überhaupt, Baden steht irgendwie nicht an. Die ersten zwei Stellplätze sind voll, am zweiten werden wir zusammen mit einem anderen Camper von der gleichen Vermietfirma ab- und zum nächsten Campground verwiesen. Wir nehmen versehentlich die Scenic Route statt dem direkten Weg, aber irgendwann stehen wir, und zwar neben dem anderen Kiwi-Camper. Sind auch Deutsche drin, mit zwei (größeren) Kindern, es wird ein lustiger Abend, wir stellen fest: wir mögen unsere Luxus-Laster. Nachts kommt der Regen zurück, und Henry bekommt seinen dritten Zahn. Ein weiterer Vorteil unseres Luxus-Lasters: die zwei Kinderbetten lassen sich mit 2 Handgriffen zu einer großen Liegefläche machen, nach der 7. Tour zwischen unserem und dem Kinderbett ziehe ich hinter zu den beiden. Was dazu führt, dass ich heute früh um 7 erst mit einer detailierten Gesichtsuntersuchung durch Henry und dann mit einer freudestrahlenden Kuschelattacke von Rufus geweckt werde. Ja, reisen mit Kindern im allgemeinen und Zähnekriegen und Trotzattacken im Speziellen sind anstrengend, aber sowas ist dann eben auch ziemlich cool an Elternzeit im Camper.

 

CaffeeGreymouth
In Greymouth habenwir sogar Zeit für einen "Flat White" Kaffee - für die Jungs gibt es eine eigene Spiele-Ecke

 

 

PancakeRocksAndBlowholes
Besichtigung der bekannten Pancake-Rocks bei strömendem Regen

 

 

FleischersTrumanTrack
Am Truman Track (ca. 1 Stunde später) ist Rufus schon eingeschlafen und das Wetter ist wieder hervorragend

 

 

StrandTrumanTrack
AmEnde des Truman Tracks gibt es diesen wunderschönen Strand

 

 

LaengsteHaengebrueckeBullerRiver
Mit 110m die längste Hängebrücke Neuseelands - die Brücke über den Buller River

 

3 Kommentare

    • An der Ecke darf man nicht ins Wasser, Strömung und so. Wir sind mittlerweile an der Ostküste, da würde es gehen, ist aber zu kalt, die Luft, nicht das Wasser. Hat so knapp 25°, aber mit relativ kaltem Wind. In ca einer Woche geht's auf die Nordinsel, da muss es ganz generell deutlich wärmer sein - und dann darfst Du unsere Astralkörper bewundern weil ich SOWAS von ins Wasser gehen werde
  • hallo ihr lieben 4, wir sind in huntervalley haben uns über eure reisebeschreibung gefreut.wir kommen erst heute dazu.lord howe island war stürmig kühl auch das wasser. wir haben 2 schöne wanderungen machen können. die 4 tauchgänge waren nicht so prickelnd. wir kamen statt sonntag montag abend ohne gepäck abends in sidney nach vielem drängen an..es hingen noch leute vom freitag fest.. unser gepäck kam nach vielem gedränge gestern nachmittag an. wir hatten am morgen unsern camper geholt und schon eingekauft zurück zum flughafen, weiter nach Blue mountain...unser lehrer ist genauso doof wie wir....warendort sind heute weiter nach huntervalley singleton, gerade gegessen, haben endlich wieder vernünftiges internet haben einiges pfeffer hose 3 flaschen in der zwischenzeit irgendwo liegen lassen sind aber wieder im flow.. liebe Grüße renate