Durch die Catlins Richtung Antarktis
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- Geschrieben von: Chrissi
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Rufus ist diesmal brav, dafür startet Henry den Tag um 6 Uhr. Nachdem ich die Nachtdienste habe (ich stille ja noch, und unser Bett kann man nur auf einer Seite verlassen), darf Roman sich jetzt um die Brut kümmern und Mama macht nochmal ein bisschen Augendeckelinnenprüfung. Um kurz vor 8 gehts dann offiziell los, Henry bekommt seine Morgenflasche, alle werden angezogen und wir frühstücken. Diesmal das erste Mal im Camper, nicht wegen des Wetters, das ist toll, sondern weil wir keinen schönen Platz für Tisch und Stühle haben. Danach steigen wir trotzdem aus und kucken den Surfern zu, die in der Morgensonne cool durch die Wellen pflügen. Hier surfen alle, vom Kind bis zum Greis, und ganz generell fällt uns mal wieder auf, dass die Neuseeländer, ähnlich wie die Australier, irgendwas zum Thema Prioritätensetzung im Leben, speziell zur Work/Life-Balance verstanden haben, was bei uns immer noch nicht so richtig angekommen ist - die sind in Summe einfach entspannter als wir, weniger hektisch und auf Mission. Vielleicht weil sie am Ende der Welt wohnen und es ihnen irgendwie Wurscht ist und auch sein kann, was die "wichtigen" Länder so "wichtiges" machen und sie eben lieber morgens surfen?
Durch das Fjordland zum Milford Sound
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- Geschrieben von: Roman
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Wir müssten wieder mal Wäsche waschen und wollen daher auf unserem Weg zu den Fjorden wieder mal einen "Campingplatz" aufsuchen - nicht dass es anderweitig notwendig wäre - das WoMo hat noch zwei volle Batterien, und die erste Gasflasche ist auch noch nicht leer (obwohl sie die Energie für den Kühlschrank, Warmwasser und den Herd inklusive Backofen bereitstellen muss). Die nächste größere Stadt auf unserer Strecke ist Invercargill, von wo aus man auf die Insel Stewart Island fahren könnte, wo man wunderbare Tierbeobachtungen machen könnte und auch den Neuseeländischen National-Vogel - den Kiwi - zu Gesicht bekommt. Da aber Vögel und Wandern für unsere beiden Jungs eher unspannend sind, ersparen wir ihnen mehrere Stunden in der Kraxe/Trage und lassen diese Sehenswürdigkeit aus. Das ist einer der ganz kleinen Kompromisse, die wir den Kids zuliebe eingehen. Generell müssen wir uns aber nur wenig zurücknehmen, Henry und Rufus machen das Meiste relativ anstandslos mit.
Chrissi hat einen Campground im Stadtzentrum gefunden, so können wir die Innenstadt zu Fuß erkunden.
Queenstown - es geht bergauf mit uns
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- Geschrieben von: Chrissi
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Wir übernachten im strömenden Regen, frühstücken im strömenden Regen, packen das Womo im strömenden Regen. Zum Glück haben wir den Luxus-Laster, der hat ne Heizung und ist groß, so können wir das alles drinnen tun, und der Regen strömt nur draußen. Nur Roman muss kurz raus um den Tisch gegen die Kindersitze tauschen. Auch den Weg nach Queenstown bringen wir zum Großteil bei heftigem Regen hinter uns, was die Fahrerei ganz schön anstrengend macht. Dafür machen wir mehr Strecke als geplant. Rufus wird irgendwann nölig, ihm ist langweilig. Also holt Roman ihn nach vorne, erst kurz auf die Knie, und dann inklusive des gesamten Kindersitzes (wobei Rufus im Kindersitz nach kürzester Zeit auf dem Beifahrersitz einschläft). Dafür beschäftigt er Henry hinten. Und Mama fährt den Laster. Wird ein Konzept, das wir uns merken können wenns mal wieder länger wird.
Queenstown ist das Mekka der Funsportarten. Hier kann man von und mit allen möglichen Dingen und Gefährten fahren und springen (Bungee, Heli-Skiing), die Berge hoch (Gondel) und wieder runterfahren (Mountainbike, Ski, Motorrad), Reiten, Boote aller Größe und Geschwindigkeit fahren... Spass haben halt, sehr adrenalinlastigen. Das hat zur Folge, dass 80% der Leute hier Mitte 20 und Rucksack-Touristen sind. Vorteil für uns: im Gegensatz zu allen anderen Orten (denn realistisch ist auch Queenstown keine Stadt sondern ein Kaff) gibt es hier Menschen auf der Straße, und das auch nach 17 Uhr. Wir machen uns erstmal mit den Lokalitäten vertraut, nach wie vor bei ordentlich Regen. Henry hat relativ schnell die Schnauze voll, wir tippen auf Hunger und beginnen die Suche nach einem Cafe. Stimmt nicht stellen wir später fest, er sieht nur nix, weil der Hänger vor lauter Nässe total beschlagen ist, und das nervt unser eher auf Input gepoltes Kind gewaltig.
Fox und Franz-Josef - Neuseelands Gletscher
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- Geschrieben von: Roman
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Sharon und Peter, unsere australische Bekanntschaft von gestern Abend sind scheinbar Frühaufsteher, denn sie fahren los während wir noch beim Frühstück sitzen - und das obwohl sie keine Kinder dabei haben, die zuverlässig gegen 7 Uhr die Nacht beenden ;-). Wir frühstücken in aller Ruhe, Chrissi duscht noch im Camper und dann brechen wir auf in Richtung Küste. Unterwegs liegen direkt an der Straße noch zwei sehenswerte Wasserfälle direkt an der Straße, die Thunder Creek Falls und die Fantail Falls. Die sehen wir uns natürlich bei einsetzendem Nieselregen an. Die Fahrt geht weiter über den unspektakulären Haast Pass an die Westküste - von den Einheimischen nur "The Coast" (die Küste) genannt. Im zugehörigen Kaff Haast enleere ich bereits bei strömendem Regen unser Abwasser, während die Jungs ihr Mittagessen einnehmen. Wir tanken die Kiste noch voll, da dies die letzte Tanke für die nächsten 120km sein soll. Irgendwie lässt der Regen gar nicht nach, zwischendurch gießt es wirklich in Strömen. Man muss dazu sagen, dass dies ein absolut normales Wetter für die Küste zu sein scheint. Zumindest sagt der nette Neuseeländer an der Rezeption des Campingplatzes am Fox-Gletscher wo wir mangels alternativer Plätze einkehren müssen, dass es normalerweise 2 Tage regnet und einen Tag nicht. Aber irgendwo muss der Begriff "Regenwald" in dem wir uns aktuell befinden auch herkommen.
Entlang der rauhen Westküste nach Norden
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- Geschrieben von: Chrissi
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Das Wetter hält natürlich nicht. Aber es regnet nur nachts, trotzdem frühstücken wir mal wieder drinnen weil es kühl ist. Der Weg geht weiter nach Hokitika. Normalerweise fahren wir um die Zeit den ersten Teil unserer Tagesdistanz, während die Jungs ein erstes Schläfchen einlegen. Hokitika ist nur vielleicht 15km vom Stellplatz weg, daher entfällt diese Schlafeinheit heute aber. Die kleinen Orte hier schauen immer ein bisschen aus wie Westernstädte, 5 Straßen, und die Läden haben die hohen Namensschilder. Wir wollen in Hokitika nach Jade schauen, außerdem tanken, Wäsche waschen und einkaufen. Bei 5 Straßen gleicht das einer größeren Stadtwanderung, wobei wir feststellen, dass Hokitika ein wirklich nettes Käffchen ist! Wir bekommen alles, nur Jade wird nix. Die Edelsteine kommen hier zwar wirklich häufig vor, werden aber oft nur an Lederbändchen verkauft, und das ist dann doch nicht der Stil den wir suchen...
Noch kurz einkaufen, und dann gehts weiter nach Greymouth. Soweit die Theorie, in der Praxis bekommt Henry im Supermarkt aus dem Stand heraus einen dermaßnenen Hungeranfall, dass wir (und alle anderen Kunden) vor lauter Gebrüll kein Wort mehr verstehen. Wir verfrachten ihn ihn den Laster, aber zusammen mit dem fehlenden Vormittagsschlaf ist es ein hartes Stück Arbeit, ihn davon zu überzeugen, dass die Welt nicht ECHT SCH**** ist... Dann zeigt bei Rufus auch noch das gute deutsche Graubrot seine durchschlagende Wirkung, also muss der unter die Dusche, denn das ist nix mehr, was man mit Feuchttüchern beheben kann...