(Kurztrip: 28.10.2023) Keine Ahnung wie wir genau auf die Idee gekommen sind. Eigentlich wollten wir in den Herbstferien zunächst nur Nessie und Norman in Hildesheim besuchen. Dann ist mir auch noch eingefallen, dass wir schon länger geplant hatten uns Starlight Express in Bochum anzuschauen. Und damit "bastelten" wir die weitere Planung um diese beiden Ereignisse herum. Ich glaube Chrissi hatte Oberhausen vorgeschlagen - bot sich an, da dort mehrere tagesfüllende Aktivitäten auf kleinstem Raum möglich sind. Und nachdem ich bisher nur wenig im Pott unterwegs war, jedoch von vielen Leuten gehört hatte, dass es dort richtig schöne Ecken geben soll, ging es am Samstag los in Richtung Oberhausen. Das Navi lotste uns über de A45, die trotz der kaputten Brücke in Lüdenscheid deutlich entspannter zu fahren ist, als die A3. Nachdem diese Strecke für meine Frau während ihres Studiums in Essen quasi zur Hausstrecke wurde, übernahm sie Hinfahrt.
Meine Internet-Recherche hatte ergeben, dass man am Parkplatz vom Centro in Oberhausen wohl ganz gut stehen könnte, und dass es dort einen ausgewiesenen Parkplatz für Wohnmobile geben sollte. So kommen wir auch gegen 20:00 Uhr am Centro an und parken mit wunderbarem Blick auf das blau beleuchtete Gasometer.
Um diese Zeit haben unsere kleinen Räuber entsprechend Hunger. Aber das Centro ist in Laufweite und an der Promenade reiht sich ein Restaurant an das nächste.
Nachdem Rufus Pommes will und Henry Pizza, landen wir schlussendlich im Three Sixty - einem amerikanischen Diner. Diesmal erweist es sich als vorteilhaft, dass dort auf einem Riesen-Fernseher Fußball übertragen wird. Damit sind die Jungs wenigstens abgelenkt bis das Essen kommt. Chrissi genehmigt sich die Spare Ribs und ich einen Bacon & Cheese Burger.
Die Nacht ist relativ ruhig. Von der Bahnlinie, die in der Nähe vorbei führt bekommen wir fast nichts mit. Als erste Attraktion haben wir uns den Aquapark Oberhausen ausgesucht, ein "Bergbau-Erlebnisbad" mit Rutschen und einem großen Kinderbereich. Nach dem Frühstück holen wir die Fahrräder aus der Garage bzw. runter vom Heckträger und fahren - von Google geleitet - die kurze Strecke. Wir sind ziemlich zeitig unterwegs, daher ist das Bad noch relativ leer. Die Rutschen nutze zwar nur ich, aber die Jungs haben genug Unterhaltung im riesengroßen Kinderbecken mit den ganzen Duschen und Spritzen und Wasserfällen. Ist echt schön dort.
Nachmittags fahren wir gemütlich zurück (es gibt eine super Abkürzung, die den Weg halbiert - hatte Google aber nicht vorgeschlagen), und kommen auf einen total überfüllten Parkplatz. Keine Wohnmobile - nein PKWs stehen überall und haben sich sogar zwischen die Wohnmobile rein gezwängt. Wir überlegen noch welche Großveranstaltung wir wohl übersehen haben und fragen ein paar vorbeilaufende Passanten. Tatsächlich wollten alle noch mal ins Gasometer, bevor es für die nächsten Monate für die neue Ausstellung umgebaut wird.
Christina hängt noch die Badeklamotten auf - in der beheizten Wohnmobil-Garage werden die super trocken - und ich hole während dessen zwei Stühle raus damit wir uns als "echte Camper" vors WoMo hocken können. Denn das Wetter passt eigentlich. Ende Oktober ist es natürlich nicht mehr richtig warm, aber mit Jacke und einem leckeren Gläschen kann man das schon mal aushalten.
Am nächsten Tag starten wir ins Legoland Discovery Center, das sich auch in Laufweite zu unserem Parkplatz befindet. Sicherlich ist das nicht mit dem Legoland in Günzburg vergleichbar, aber als Indoor-Spielplatz für mehrere Stunden durchaus zu empfehlen. Es gibt zu Beginn eine kleine Führung bei der gezeigt wird, wie Lego-Bausteine hergestellt werden. Danach läuft man durch Lego-Landschaften wie dem Kölner Dom, der Zeche Zollverein, oder dem Hamburger Hafen.
In einer Halle können die Kids ihre eigenen Fahrzeuge aus Lego bauen, und sie danach eine Schräge herunter fahren lassen. Und einen 4D Lego-Film gibt es neben ein paar einfachen Karusells auch noch. Nachmittags laufen wir durch das Centro zurück zum Wohnmobil. Ist leider wie überall - es gibt nur noch Läden internationaler Ketten.
Alles sehr uniform - sogar die Bäckerei Horsthemke (die im westen zig Fillialen hat) bei der wir noch für die nächsten Tage einkaufen. Zugegebenermaßen sind die Brötchen von denen gar nicht so schlecht. Heute Abend wollen wir weiter nach Bottrop in den Movie Park Germany - also zumindest auf den Parkplatz des Movie Parks. Wir haben nämlich gehört, dass hier am Haloween-Abend eine der coolsten Parties der Republik stattfinden soll - auch wenn die nicht als absolut "kindertauglich" angepriesen wird 😇.
Nachdem wir fast direkt am Eingang übernachten, sind wir wieder mal mit die Ersten im Movie Park. Da es bei Disney schon so gut geklappt hat, versucht Christina auch hier für Rufus einen "FastPass" zu ergattern. Aber sowas gibt es hier nicht - ist auch (noch) nicht wirklich nötig, da die Jungs für die coolsten Fahrgeschäfte noch zu klein sind. Dafür treffen wir gleich am Eingang die Ninja Turtels und Rubble und Sky von Paw Patrol.
Vor den Fahrgeschäften hat Henry noch einen Heidenrespekt, aber unser großer Adrenalin-Junkie fährt mit der Mama schon mal mit dem "Avatar Air Glider". Wir versuchen auch ein paar Wasserrutschen für die wir auch Henry begeistern können. Aber das Wetter ist einfach nicht optimal für nass werden - zumindest für Chrissi und mich, die keine Matschhosen anhaben...
Es bleiben aber dennoch unzählige Kinder-Karusells und Fahrgeschäfte, die die Jungs trotz mäßigem Wetter nutzen können. Nachmittags gibt es noch den Movie-Park-Tanz zusammen mit "Paw-Patrol" und "Sponge Bob". Und eine coole Stunt-Show schauen wir uns auch noch an. Danach können die Jungs noch ein paar Runden mit den Elektroautos drehen. Das Personal dort findet die beiden (wieder mal) derart goldig, dass es für Beide danach einen eigens erstellten Führerschein mit Namen gibt. Henry ist stolz wie Bolle - Rufus findet das zumindest ganz OK 😀.
In einem Bereich können sich die Jungs sich Haloween tauglich schminken lassen - was aber nur Henry in Anspruch nimmt. Dafür weigert der sich beharrlich eine total kleine und ungefährliche Bahn zu fahren, während Rufus wieder unbedingt mit will. Aber diesmal sehen wir es nicht mehr ein, dass auch wir gar nichts mehr fahren können, und nötigen Henry dazu, an der Bahn auf uns zu warten. Es wird ja wirklich keiner gezwungen mitzufahren, aber zumindest alleine warten muss dann klappen.
Das trübt die Stimmung ein wenig, aber da wir vor der Abendveranstalltung sowieso im WoMo abendessen wollten laufen wir zurück zum Parkplatz. Als ich gerade das Essen aufsetzen will, klopft die Security an unsere Tür. Wir stehen scheinbar nicht auf dem "richtigen" Wohnmobil-Parkplatz, sondern auf dem VIP-Parkplatz und sollen woanders hinfahren. Das "woanders" wird leider so unpräzise beschrieben, dass sich nach dem Umparken das Ganze wiederholt und wir noch mal aufgefordert werden umzuparken - diesmal zumindest mit einer genauen Angabe wo wir uns hinstellen sollten. Die Security ist dabei aber jedes Mal total freundlich und höflich - das hatte ich auch schon anders erlebt.
Wir müssen zwar ein paar Absperrungen zur Seite schieben und falsch gegen die Einbahnstraße fahren, finden dann aber unsere endgültige Parkposition für den Abendbesuch des Parks. Der hat es tatsächlich in sich. Die Stimmung ist schön gruselig, die Beleuchtung eher gespenstich, Nebelmaschinen sorgen für die richtige Atmosphäre. Highlight ist die Parade der Geister/Monster. Unglaublich gut geschminkte Gestalten laufen durch die Hauptstraße des Movie-Parks und führen dabei eine Choreographie zur gespenstischen Begleitmusik auf - irre, kann man fast nicht beschreiben, muss man gesehen haben.
Danach laufen diese Gestalten durch den Park und "erschrecken" die Besucher. Es gibt den Clown von ES, Leute ohne Kopf usw. Einige Monster haben Baseball-Schläger, oder gar Kettensägen dabei, die sie immer wieder anlaufen lassen. Das wird irgendwann sogar unseren beiden Jungs zu unheimlich, so dass wir zum Wohnmobil zurückkehren und wieder zurück zum Gasometer nach Oberhausen fahren. Auf dem Weg dorthin entleeren wir noch unsere Toilette und füllen Wasser im an das Centro angrenzenden Yachthafen nach - die Logistik klappt hier wieder Mal hervorragend.
Am nächsten Morgen steht die nächste (und für diese Mal letzte) Attraktion am Centro an, die sich in Laufweite zu unserem Parkplatz befindet - das Sealife Oberhausen. Es gibt eine Hai-Aufzuchtstation, Kraken, Seepferdchen und 1000 andere Sachen zu sehen. Hier kann man sich ein paar Stunden lang beschäftigen.
Gegen Mittag geht es zurück zum Wohnmobil und dann ab nach Bochum, denn wir haben für heute Abend Karten für Starlight Express. Direkt neben der Musical-Halle gibt es einen eigens eingerichteten Parkplatz für Wohnmobile. Da stellen wir uns natürlich direkt hin. Ist zwar etwas uneben und auch ziemlich nah an der Stadtautobahn, aber dafür nur 200m vom Eingang entfernt und kostet auch nur 10€ für 24 Stunden. Den Nachmittag worschteln wir wieder im und ums Wohnmobil rum und dann machen uns uns schick und gehen ins Musical - für die Jungs eine Premiere.
Aber Starlight Express ist auch dankbar - eine kindergerechte Geschichte über das Rennen der Züge, coole Kostüme und eingängige Musik. Henry will sofort dass ich die Musik auf seine Kopfhörer spiele und Rufus spendiert unter Bravo-Rufen "Standing Ovations" für die Darsteller und singt die wiederkehrende Melodie zum Schluss auch noch mit. Für die Pause kann man einen Tisch reservieren und Getränke schon vorab bestellen - um sich später nicht anstellen zu müssen. Das machen wir natürlich, so steht unser Aperol-Spritz zusammen mit unserem Namensschild zur Pause bereit und wir müssen nicht so hetzen wie sonst immer..
Ein voller Erfolg und ein richtig toller Abend - ich bin auch nur ein ganz kleines bisschen enttäuscht. War mein 5. Mal bei Starlight und ich habe einfach "Papas Blues" vermisst. Eins meiner Highlights der gesamten Aufführung. Zwischenzeitlich wurde das Musical "zeitgemäßer" gestaltet - von keinem Geringeren als Andrew Lloyd Webber selbst. Die Frauen übernehmen in dem vormals sehr "männerlastigen" Musical mehr und auch wichtigere Rollen. Führt leider dazu, dass z.B. die Frachtwagen nicht mehr 100% synchron tanzen und Papa, die alte Dampflok zwischenzeitlich durch Mama Dampflok ersetzt wurde. Die macht ihre Sache schon sehr sehr gut, aber ist nicht vergleichbar mit dem total tiefen Bass von Papa.
Ich bin ja nicht unbedingt als "Chauvi" bekannt, aber da hätte man nicht eingreifen müssen. Arielle und Schneewittchen werden ja auch nicht durch männliche Akteure ersetzt, nur weil wir mehr Gleichberechtigung auf die Leinwand bringen wollen.. 😎.
Trotz naher Stadtautobahn schlafen wir wieder entspannt und nach dem Frühstück geht es nach der Ver- und Entsorgung über einen kleinen Zwischenstopp bei Lidl und einem lokalen Bäcker weiter nach Haltern am See. Diese "Weltstadt mit Herz" kannte ich bis dato auch nicht, aber irgendeiner von Chrissis Kollegen meinte, da müssten wir mit unseren Kids unbedingt hin. Der dort ansässige Kettlerhof soll einen überragenden Indoor-Spielplatz haben und liegt zudem günstig auf unserem Weg Richtung Hildesheim.
Und dem kann ich voll und ganz zustimmen - habe bisher noch keinen vergleichbaren gesehen. Rutschen, Kletter-Türme, Bällebäder und eine eigene Stadt für Bobby-Cars. Unsere Jungs stürzen sich ins Getümmel und wir sehen sie danach stundenlang nicht mehr - wir müssen sie am Abend fast schon mit Gewalt nach Draußen bugsieren. Chrissi erkundigt sich ob wir denn auf dem Parkplatz des Hofs auch übernachten dürften - und ist auch hier überhaupt kein Problem. Wir sind ja auch wirklich "autark" und brauchen dadurch Nichts und hinterlassen natürlich auch Nichts.
Und dann beginnt schon die "Schlussetappe" für die Herbstferien - wir fahren nach Hildesheim zu Nessie, Norman und ihren Kids (die zufälligerweise fast gleich alt sind wie unsere). Obwohl die in der Innenstadt von Hildesheim wohnen, finden wir ein paar Straßen weiter einen ausreichend großen Parkplatz für unser Wohnmobil. Wir übernachten diesmal in der Einliegerwohnung - ist doch praktischer, als nachts noch zum Wohnmobil zu laufen zumal die Abende mit Nessie und Norman normalerweise auch noch sehr lang gehen. Wir fühlen uns sofort wie bei der Familie - auch wenn wir uns schon seit fast einem Jahr nicht gesehen haben. Immer wieder schön bei denen. Vor der leckeren Abendessen-Pizza machen wir noch einen Abstecher zu C&A und kaufen Weihnachts-Pullis für unsere Jungs. Den Samstag verbringen wir alle zusammen im Wasser-Paradies Hildesheim. Die Jungs toben sich aus und wir haben genug Zeit uns mit unseren Freunden zu unterhalten. Abends gibt es Spaghetti Bolognaise, danach ist Bettruhe für die "unter 1,70m" Fraktion - OK Nessie darf noch mit uns aufbleiben, obwohl sie dieses Kriterium knapp nicht erfüllt 😂. Wir trinken leckeres Bier, Wein und Gin und retten an dem Abend noch mehrmals die Welt. Ein wahrlich gelungener Abschluss unserer Pott-Tour.
Am nächsten Tag packen wir nur das Wohnmobil, verabschieden uns und fahren entspannt, erholt und voller Eindrücke wieder nach Hause...
