tolle Aussicht nachts
Wir genießen den nächtlichen Blick auf die Donau

OK - bevor Jeder denkt - WOW, die sind mit dem Wohnmobil über Ostern bis nach Ägypten gefahren - nicht ganz. Wir sind lediglich bis Wien gefahren, um von dort aus mit dem Flieger nach Ägypten zu kommen. Warum ausgerechet Wien? Tasächlich wird der Urlaub deutlich günstiger wenn man in den bayerischen Ferien nicht von Bayern aus losfliegt, sondern von einem Flughafen wo keine Ferien sind. Hatten wir letztes  Jahr bereits so gemacht. Da sind wir allerdings noch mit dem Zug nach Wien gefahren und hatten nach dem Rückflug in Wien übernachtet - damals war das WoMo ja noch nicht da 😎. Der Zug war letztes Jahr total überfüllt und unsere Sitzplatz-Reservierung hatte nicht funktioniert. Daher war die Fahrt zum Flughafen bereits eher abenteuerlich - das wollten wir in diesem Jahr besser machen. Ich hatte zunächst Befürchtungen, dass wir mit einem Wohnmobil nie im Leben auf einem der Park&Fly Parkplätze unterkommen würden - aber weit gefehlt. Chrissi fragte bei TOM Parking nach und bekam eine derart liebevolle Antwort ("...Ihr seid HERZLICH WILKOMMEN bei uns und wir sind Freunde von Wohnmobilen..."), dass wir gar nicht weiter gesucht haben.

toller Parkplatz an der Donau
Viel schöner geht fast nicht - Übernachtung an der Donau

Nachdem der Flug am Oster-Samstag losgehen sollte und wir am Karfreitag natürlich auch frei hatten, sind wir bereits am Donnerstag abends losgefahren, um die die 540km bis Wien nicht in einem Stück fahren zu müssen. Ich hatte mir für Österreich zwar bereits eine GoBox für Wohnmobile über 3,5t organisiert, aber zumindest hinwärts wollten wir "mautfrei" über die Landstraße fahren. Wir hatten ja Zeit und die Eltern haben den Weg an der Donau als sehr schön beschrieben. Wieder mal wurde in Park4Night nach einer geeigneten Übernachtungsmöglichkeit gesucht und wir entschieden uns diesmal für einen Parkplatz direkt an der Donau kurz hinter Passau.

Da Christina mit dem Wohnmobil ganz gerne Autobahn fährt, übernimmt sie die erste Stecke. Das funktioniert ganz gut solange es hell ist, aber nachdem es im März schon relativ bald dunkel wird, ist in Passau Schluss. Sie sieht nicht mehr genug und fährt damit eine falsche Ausfahrt raus. Wir nutzen die Gelegenheit für einen Fahrerwechsel direkt an der Ampel und ich fahre auf einem relativ schmalen Sträßchen (es gibt glücklicherweise sehr wenig Gegenverkehr) an der Donau entlang bis zum Übernachtungs-Parkplatz.

Das mit der "schlechten" Beleuchtung werde ich wohl zeitnah verbessern müssen. Ich werde demnächst vermutlich die OSRAM Nightbreaker LED Lampen einbauen, die für unseren Peugeot zugelassen sind. Die sollen 220% mehr Lichtausbeute bringen. Wollte ich gleich zu Beginn machen, aber meine Frau war damals der Meinung "Überflüssig, wir fahren einfach nicht nachts über Landstraßen" 😇. Das stimmt so auch zum größten Teil. Allerdings wird es im Herbst und im Frühjahr schon so bald dunkel, dass wir zwangsläufig in die Dunkelheit kommen, wenn wir bereits am Vorabend losfahren - was wir eigentlich immer so machen..

Kaffee An der Donau
Den zweiten Kaffee genießen wir am Fluss - auch ohne Kids

Am Parkplatz stehen schon ein Wohnmobil und ein Wohnwagen, aber nachdem es sehr viel Platz gibt, stellen wir uns quer zu den Parkbuchten mit direktem Blick aufs Wasser. Diesmal gibt es anstelle der gewohnten Blitz-Pizza "echte" Pizza vom Vortag und wir lassen den Abend mit einem wunderschönen Blick auf die Donau ausklingen. Die Nacht ist sehr ruhig - das kleine Sträßchen fast nicht befahren - und am Morgen begrüßt uns strahlender Sonnenschein.

Zum draußen Frühstücken ist es leider noch zu kalt, aber mit Jacke kann man den zweiten Kaffee durchaus in der Frühlingssonne genießen. Die Jungs haben noch keine Lust auf draußen und toben noch in ihren Schlafanzügen im Wohnmobil. Also setzen zumindest wir zwei uns an die Kaimauer der Donau. Temperatubedingt wird der Kaffee relativ schnell kalt - für solche Gelegenheiten muss ich wohl doch noch ein paar Thermo-Becher im WoMo deponieren 😀.

Ich erkunde die Gegend und finde einen tollen Spielplatz und auch noch eine Brücke über die Schleuse Jochenstein, von der aus man die einfahrenden Schiffe beobachten kann, Damit können wir die Jungs überzeugen auch mit raus zu kommen. Man kann aktuell zwar wegen Bauarbeiten an der Schleuse nicht nach Österreich laufen, aber wir schauen uns das imposante Bauwerk dennoch an. Vor der Weiterfahrt gibt es noch Eis bzw. einen Eiskaffee im Bistro vom Haus am Strom.

Unsere Schmuser
Passiert nicht oft - aber immer wieder schön wenn beide schmusen

Leider geht die Straße auf dieser Donauseite nicht weiter an der Donau entlang, sondern führt uns in unzähligen Kehren ins Landesinnere. Landschaftlich auch super schön - aber wir kommen natürlich nicht besonders schnell voran. Irgendwo unterwegs halten wir an einem Imbiss-Parkplatz um unser Mittagessen aufzuwärmen nachdem die Sonne langsam untergeht. Wäre eine Schande das schöne Wetter nicht zu nutzen. Der Imbiss hat am Karfreitag nachmittags schon zu. So stört sich zumindest niemand daran, dass ich unseren Tisch und die Stühle auf dem Grünstreifen neben dem Parkplatz aufbaue.

Christina fährt danach weiter bis es dunkel wird und dann übernehme ich die restliche Strecke bis Wien. Eigentlich wollten wir nicht auf dem Park&Fly Parkplatz übernachten, sondern irgendwo außerhalb an der Donau. Aber dann müssten wir morgen früh sehr zeitig aufbrechen und hätten mehr Stress - ohne wirklich erkennbaren Nutzen. Wir müssen vorab auch noch das Klo entleeren, sonst wird es eng bis zur Rückfahrt. Dank Park4Night finde ich eine Entsorgungsmöglichkeit auf dem Stellplatz am Bahnhof in Kritzendorf, der relativ nah an unserer Strecke liegt. Es ist Abend und der Stellplatz ist total voll. Keine Ahnung warum die Leute hier übernachten, da der Stellplatz direkt an den Bahngleisen liegt und damit nachts definitiv ziemlich laut sein wird. Ich würde da liebe ein paar Kilometer weiter fahren und irgendwo anders übernachten - es gibt mehrere, deutlich bessere Möglichkeiten. Von da aus fahre ich durch das relativ leere, nächtliche Wien bis zu unserem Park&Fly Parkplatz bei TOM Parking.

Staunen an der Schleuse
Faszination Schleuse - es sind gleich zwei Schiffe drin

Nachdem ich rein gefahren bin, sind wir zunächst ein wenig irritiert, da alle noch freien Parkplätze eher für PKWs als für unser "Schiff" geeignet sind. Aber nach einem kurzen Anruf bei der 24h erreichbaren Hotline wissen wir Bescheid. Wir müssen mit unserem Heck komplett über den Grünstreifen zwischen den Parkplätzen. Da der Platz neben unserem Parkplatz noch frei ist, komme ich relativ gut rein und wir stehen höchstens einen Meter nach vorne raus. Ist aber trotzdem ziemlich eng - die Garage kann ich nur aufmachen, weil sie über dem Grünstreifen hängt. Und auch unsere Aufbautür bekommen wir gerade so auf. Dafür schläft man hervorragend. Der befürchtete Flugzeug- und Bahnlärm hält sich in Grenzen. Und es ist schon grandios, dass wir am nächsten Morgen nur 3 Minuten zur S-Bahn laufen, die uns zum Flughafen bringt. Und dann geht es tatsächlich auf nach Ägypten...

Eine Woche später landen wir gegen 23:00 Uhr wieder in Wien. Die S-Bahn zurück zu unserem Wohnmobil fährt sogar noch bis 0:45 - daher kein Problem. Diesmal schaffen wir es auch Fahrkarten zu kaufen - das hat auf dem Hinweg irgendwie nicht geklappt. Nach dem 3minütigen Fußweg sind wir zurück im Wohnmobil und wundern uns ein wenig, dass diesmal der Parkplatz neben uns auch belegt ist. Könnte für die morgige Rausfahrt eher spannend werden. Aber vielleicht fahren die ja morgen früh weg, daher geht es für uns nach einem Glas Wein direkt in die Falle. Am nächsten Morgen weckt uns wieder mal strahlender Sonnenschein (wir Glückskinder 😎). Ich hatte den Kühlschrank angelassen, damit wir die Sachen fürs Frühstück lagern können. Brot für Rufus hatten wir auch noch im Tiefkühler. Somit können wir zunächst in Ruhe frühstücken. Da aber auch nach dem Frühstück noch kein Platz neben oder vor uns frei geworden ist, wird Christina langsam nervös ob wir überhaupt raus kommen, oder einen zusätzlichen Tag in Wien verbringen müssen/dürfen (da gibt es Schlimmeres).

Rückfahrt vom Flughafen
Wir warten auf die S-Bahn nach unserem Rückflug

Ein Anruf bei der Hotline von TOM Parking bestätig leider, dass alle in Frage kommenden PKWs frühestens morgen fahren. Würde im schlimmsten Fall bedeuten, dass wir erst am Montag mit all den Lastern auf der Autobahn nach Hause fahren könnten - keine besonders schöne Aussicht. Daher versuchen wir zunächst herauszufinden ob wir überhaupt aus der Parklücke kommen können, ohne mit unserem Heck an einem Auto hängen zu bleiben. Genau gegenüber parkt ein großer SUV - das sieht eher schlecht aus, aber rechts davon steht ein Beetle, der fast 1m kürzer ist.

Genau dieser 1m rettet uns den Hintern und ich kann mit ein wenig Rangier-Arbeit mit Hilfe fachkundiger Blicke meiner Frau raus fahren. Nachdem der Parkplatz 24h Video-Überwachung hat, werden wir direkt im Anschluss für für unsere Fahrleistung telefonisch beglückwünscht - voll lustig 😂. Wir tanken noch Mal voll und machen uns auf den Heimweg. Heimwärts wollen wir über die Autobahn, um früher zu Hause zu sein.

Aber bereits direkt in Wien herrscht Stau auf der Stadtautobahn und vor Passau ereilt uns das Gleiche, so dass wir 2 Stunden verlieren. Die Maut von Wien bis Passau kostet uns 74€. Angesichts maximal 1,5 Stunden Zeitersparnis stellt sich die Frage, ob wir nächstes Mal nicht auch den Rückweg "mautfrei" gestalten wollen.

Denn nachdem Alles so gut geklappt hat, wird es wahrscheinlich ein "nächstes Mal" geben. War mal wieder ein schönes und spannendes "Abenteuer" mit dem Wohnmobil an das ich gerne zurück denke, und zumindest der Parkplatz an der Donau ist eine Wiederholung wert.

Spitzen Spielplatz
Es gibt auch einen tollen Spielplatz unweit vom Parkplatz

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