(Kurztrip: 20.09.2024) Manchmal ist es sehr schön, wenn man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen kann. So konnten wir an dem Wochenende Schwiegermamas Geburtstagsgeschenk einlösen (wir hatten ihr ein gemeinsames WoMo-Wochenende geschenkt) und zusätzlich mit dem Schwiegervater in seinen Geburtstag rein feiern. Als Location haben wir das Oberpfälzer Seenland vorgeschlagen, an dem wir bereits im Mai waren und wo wir es wunderschön fanden. Nachdem die Eltern selber noch nie da gewesen sind, aber bereits von unseren Fotos voll begeistert waren, bot sich dieses Ziel einfach an.
Irgendwie wollte das Wetter dieses Jahr nicht mitspielen, denn zwei Wochen vorher war noch kein "Altweiber-Sommer" in Sicht. Es hat viel geregnet und war - für Anfang September - saukalt. Wir haben kurzzeitig überlegt, ob ich den Stellplatz am Steinberger See unter diesen Bedingungen überhaupt reservieren sollte, kamen aber zum Entschluss dass wir es trotzdem versuchen, und notfalls das Beste draus machen.
Vor der Anreise zum See galt es am Freitag noch eine spontane Hochzeit in der Familie zu feiern. Bereits da zeigte sich das Wetter von seiner besten Seite, und auch die Aussichten für das Wochenende waren super positiv. Das Wohnmobil war am Donnerstag schon abfahrbereit, am Freitag Morgen vor der Hochzeit musste ich nur noch fix zum Metzger und zum Bäcker, da für den Samstag Grillen eingeplant war.
Wir sind trotzdem relativ stressfrei am Standesamt angekommen und konnten so zusammen mit dem Brautpaar und der Familie gebührend feiern. Das leckere, gemeinsame Mittagessen haben wir auch noch sehr genossen, aber zu Kaffee und Kuchen sind wir nicht mehr mitgekommen. Das wäre sonst ziemlich spät für die Fahrt nach Wackersdorf geworden. So kommen wir gegen 17:30 auf unserem Stellplatz Nr. 32 am Steinberger See an. Ich bin kaum auf die Keile gefahren, da kommen auch schon die Eltern mit dem "Laschda" und stellen sich auf Nr. 33 - Türen natürlich zueinander.
Die Jungs verziehen sich in kürzester Zeit in den benachbarten Movin Ground Spielplatz, während wir uns in die Sonne setzen und ein Gläschen Wein genießen. Lustigerweise ist der Stellplatz im Herbst durch die tiefstehende Sonne bereits sehr früh im Schatten - wir hatten im Frühjahr ja genau den selben und da war Sonne bis spät abends. Die Nummern 30 oder 31 wären sonnentechnisch besser gewesen - müssen wir uns fürs nächste Mal merken. Irgendwann hören wir Henry schreien und gehen daraufhin zusammen mit Oma und Opa zum Spielplatz um nachzuschauen, was los ist. Natürlich ist gar nichts passiert - der Wichtl war einfach nur laut.
Auf dem Spielplatz sind noch viele andere Kinder und Henry hat gleich einen Kumpel für die nächsten Tage gefunden. Wir bleiben dort bis die Dunkelheit einsetzt und müssen uns zum Schluss durch das fast geschlossene Tor zwängen. Danach bringen wir die Jungs ins Bett und setzen uns mit Jacken und Decken zwischen die Wohnmobile (Chrissis Idee - als alter Frischluft-Fanatiker 😇). Es wird irgendwann trotzdem ganz schön kühl - daher ziehen wir alle zusammen in unseren Therry um. Premiere für die Eltern - Papa findet seinen zukünftigen Lieblings-Platz direkt am Eingang und Mama setzt sich ans Fenster. Nach ein paar Stunden (und ein paar Weinchen) stellen wir fest - es hockt sich auch bei uns ganz nett.
Der nächste Morgen begrüßt uns mit Sonnenschein - leider (noch) nicht an unserem Essplatz. Wir frühstücken trotzdem alle zusammen draußen - müssen halt Pullis anziehen. Danach bestellen wir gleich noch Brötchen und Brezen für den Sonntag - echt netter Service, der hier am Stellplatz angeboten wird. Sobald die Sonne da ist wird es richtig warm - trotzdem nicht wirklich Bade-Temperatur, daher beschließen wir zur Holzkugel zu laufen.
Für die Jungs habe wir extra ihre Roller mitgenommen, nachdem die etwas "lauffaul" sind. Aber Rufus weigert sich beharrlich seinen Roller mitzunehmen. Henry hingegen genießt es, den hoppeligen Schotterweg entlang zu fahren - zumindest wenn es bergab geht. Entgegen Chrissis Befürchtungen ist der Weg bis zur Holzkugel für die Jungs überhaupt kein Problem. Auf die Holzkugel hoch gehen wir ohne Chrissi - die ist durch ihre Schmerztabletten noch ziemlich KO und schnappt sich einen Liegestuhl. Wir machen oben die obligatorischen Fotos und dann fahren Rufus mit Oma und Henry mit Opa die 70m lange Röhren-Rutsche. Die Jungs fahren danach noch zwei Mal alleine - diesmal habe ich keine Lust noch Mal hochzulaufen.
Wir wollten zum Grillfleisch eigentlich Kräuter-Baguette machen, Baguette habe ich zwar besorgt, aber die Kräuterbutter zu Hause vergessen. Chrissi schafft es tatsächlich im Holzkugel-Restaurant ein Stück Kräuterbutter für uns zu organisieren. Dann aber ab nach Hause - wir wollen ja nach Möglichkeit noch bei Sonnenschein grillen. Das klappt dann auch, aber die Vorbereitung wird eher hektisch, weil Einige doch schon größeren Hunger haben. Satt werden alle und nach dem Essen verziehen sich Gisela und Christina auf ein Schläfchen ins Wohnmobil. Die "Schlaf-Freude" währt nicht allzu lange - denn Rufus hat beschlossen einen Licht-Test im Wohnmobil durchzuführen.
Henry zieht während dessen mit seinen neu gewonnenen Freunden über den Stellplatz. An diesem Abend wiederholen wir nicht den Fehler von gestern, sondern setzen uns direkt ins Wohnmobil, als wir die Jungs ins Bett gebracht haben. Gisela verabschiedet sich relativ bald ins eigene Bett, und auch wir schaffen es nicht ganz bis in Herwigs Geburtstag rein zu feiern - aber wir haben ja noch den ganzen morgigen Tag dafür.
Am nächsten Morgen dekoriert Henry noch den Kuchen für Opa, den Chrissi trotz Handycap noch am Donnerstag gebacken hat. Dann frühstücken wir sehr opulent mit Champagner, Rührei, Weißwürsten und frischen Brezen und lassen Opa hochleben.
Den Stellplatz müssen wir zwar bis 14 Uhr verlassen, aber wir wollen uns trotzdem noch an den See legen und das schöne Wetter genießen. Ich blase das SUP auf und fahre mit den Jungs um die große Insel im Steinberger See. Henry (der kleine Schisser) bekommt unterwegs Angst vor möglichen Fischen und vor dem sichtbaren Seegras am Ufer der Insel. Der See selber ist dafür unheimlich sauber - viel sauberer als der Brombachspeicher. Und auch wenn die Temperatur nicht wirklich zum Baden einlädt, trauen sich zumindest Chrissi und ich rein.
Am frühen Nachmittag - also kurz nach 12 - holen wir aus den zwischenzeitlich umgeparkten Wohnmobilen noch einen kleinen Aperol-Spritz. Ist ja schließlich Geburtstag und der muss gefeiert werden 😎. Vor der Heimfahrt wollen wir noch fix am Murner See vorbei schauen. Dort gibt es auch einen Stellplatz, der allerdings nicht reservierbar ist. Parkplätze für Wohnmobile gibt es dort dagegen gar keine - müssen wir nach unserer Ankunft feststellen. Die weiter weg liegenden Parkplätze haben eine Höhenbeschränkung von 3,1m - da kommt man zumindest mit dem Flair nicht rein, und am Parkplatz des Murner Sees prangt an der Einfahrt ein großes Wohnmobil-Verbots-Schild. Wir dürfen daher ausnahmsweise auf der Anmelde-Spur des Campingplatzes parken. Zu Fuß erkunden wir den Stellplatz mit der chilligen Strandbar - und ja, das nächste Mal fahren wir hierher. Es gibt es noch ein gemeinsames Abendessen in der Pizzeria mit Blick auf den See und danach machen wir uns auf den Heimweg.
Wieder mal ein ganz tolles und entspanntes Wochenende bei bestem Wetter. Wir sind halt irgendwie doch "Glückskinder".