Flyer der free Messe 2023
Auf zur f.re.e 2023 nach München

So schaute ich fast täglich nach neu eingestellten, gebrauchten Wohnmobilen in den einschlägigen Plattformen (autoscout, mobile, caraworld). Außer dass sich ein paar Modelle heraus kristallisierten und - bedingt durch meine Einarbeitung in die Thematik - einige Sonderwünsche dazu kamen, tat sich bis Januar gar nichts! Dabei sanken die Preise für gebrauchte Wohnmobile in der Vergangenheit, sobald es auf den Winter zuging. Letztes Jahr blieben die Preise konstant hoch. Gebrauchte wurden zu Preisen angeboten, für die man zwei Jahre zuvor ein nagelneues Wohnmobil bekommen hätte. Vermutlich eine Folge der stark gestiegenen Nachfrage und der Lieferengpässe bei den Fahrzeugherstellern.

Im Winter wundert sich Christina, wieso es gar keine passenden WoMos für uns zu geben scheint und schlägt vor, unser Preislimit aus den Suchkriterien zu streichen - und zack schon werden anstelle der 180 Vorschläge mehr als 700 angezeigt. Auf einmal tauchen auch Modelle auf, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Somit kann ich meine potentielle Kandidaten-Liste erweitern. Schlussendlich stehen folgende Fahrzeugtypen auf der Liste:

  • Rollerteam Kronos 284
  • Giottiline Siena 385
  • Forster T699EB oder T745EB
  • Carado T447 (oder baugleich Sunlight T68)
  • Challenger 337GA oder 380 (oder baugleich Chausson 777GA und 720)
  • Benimar Tessoro 463
  • und Mooveo 70EB(H)
Messestand von Uwe Gante (Giottiline)
Der Messestand von Giottiline

Leichte Tendenzen habe ich zu Fahrzeugen, die komplett aus GfK bestehen und zu denen, die schon eine Solaranlage verbaut haben (Carado und Sunlight fallen damit schon mal weg). Vor einer Kaufentscheidung ist es allerdings sinnvoll, sich die einzelnen Modelle mal in Live anzuschauen und anzufassen - so schön die Fotos bei mobile.de auch sind. Hier bietet sich die Free in München an, wo einige der Hersteller von meiner Liste vor Ort sein werden. Daher beschließen wir, uns am Freitag 24.02. einige Modelle in "echt" anzuschauen. Oma und Opa übernehmen währen dessen dankenswerterweise die Kids.

Als erstes landen wir bei "La Marca", die sowohl das Modell Siena 385, als auch den Rollerteam Kronos im Sortiment haben. Schon beim Betreten des Wohnmobils stellen wir fest, dass die Qualität des Innenausbaus nicht besonders hoch ist. Die Tischplatte ist sehr kurz und lässt sich nicht verlängern. Als wir den Vertriebsmann von La Marca ansprechen, wie denn der Beifahrer, oder gar der 5. Sitzplatz an dem Tisch essen sollen, kann er uns keine Lösung bieten. Das ganze Interieur wirkt irgendwie "lumpig" - übrigens bei beiden Modellen gleichermaßen. Also auf zu den anderen Anbietern..

Innenansicht Benimar
Der Wohnraum im Benimar - schön, aber sehr kühle Farbwahl

Bei Benimar finden wir den Tessoro 463, der sich qualitativ deutlich besser anfühlt, komplett aus GFK gefertigt ist und auch schon eine Solaranlage serienmäßig eingebaut hat. Allerdings haben die Spanier auf ein "modernes Design" gesetzt, um auch "jüngeres Publikum" anzusprechen (als ob sich jüngere so ein Fahrzeug leisten könnten). Bedeutet im Innenraum dunkle Möbel und weiße Möbelfronten - wirkt irgendwie kühl. Nichts desto trotz ein Fahrzeug, das auf der Liste verbleibt. Wir wandern weiter und schauen uns auch Wohnmobile jenseits der 100.000 € an - also weit über unserem Budget - nur um zu sehen, was dort anders gemacht wird. Faktisch ist die Qualität des Innen-Ausbaus fast immer besser und es gibt häufig clevere Detail-Lösungen wie z.B. den Klopapier-Halter im Unterschrank, oder Stangen zum Handtuch-Trocknen in der Duschkabine.

Innenansicht Giottiline Therry T37
Hingegen warme Töne im Innenraum des Therry

Dann kommen wir beim Stand von Uwe Gante vorbei, der in Deutschland den alleinigen Vertrieb für die Therry Modelle von Giottiline übernimmt und mit den Modellen T37 und T32 vertreten ist. Auffällig ist bereits, dass das Auto in grau-metallic lackiert ist und sich damit wohltuend vom allgegenwärtigen weiß der anderen Wohnmobile unterscheidet. Direkt beim Betreten hat man einen "Wow-Effekt", weil der Innenraum viel heller ist, als bei allen anderen Fahrzeugen in denen wir bisher drin waren. Die Möbel hier mit hellem Holz und creme-farbenen Fronten. Alleine der Tisch überzeugt durch Verstellbarkeit und Erreichbarkeit von allen Sitzen. Die Möbel mit Soft-Close wirken hochwertig, alle Scharniere sind robust. Es gibt ein große Spüle, einen Riesen-Kühlschrank und sogar einen kleinen Apotheker-Schrank, den wir super praktisch finden. Das es sich um das Sondermodell T37S handelt, ist serienmäßig bereits alles verbaut. Es gibt sogar einen Außenanschluss für Gas und Dusche, sowie einen Backofen. Ich hatte das Modell zwar schon bei mobile gesehen, aber es wurde so selten verkauft, dass ich es nicht auf meine Liste gesetzt habe. Nach unserem Live-Eindruck kam es natürlich drauf..

Wir schlendern noch über die Messe und können uns auch noch einen Mooveo 70 EB(H) anschauen, der zwar nicht als Marke vertreten ist, aber von einem Vermieter im Sortiment geführt wird. Nettes Auto, die Qualität ist jedoch deutlich unter Giottiline und Benimar. Für die lassen wir uns auf der Messe jeweils ein auf uns angepasstes Angebot erstellen - wenn wir schon mal da sind. Zwar sind beide Modelle serienmäßig bereits hervorragend ausgestattet, wir müssen jedoch mindestens auf 4t auflasten, da wir zu viert mit Gepäck, Essen und Fahrrädern sonst locker über die zugelassenen 3,5t kommen würden. Auch einen zusätzlichen Fahrradträger werden wir benötigen, wenn wir 4 Räder mitnehmen wollen. Das Hubbett muss auch gesondert bestellt werden, ebenso Ganzjahresreifen und der 5. eingetragene Sitzplatz. Mit beiden Angeboten in der Tasche fahren wir müde, aber voller Eindrücke wieder nach Hause..

 

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