Nachdem unser "Wohnmobil-Sharing" mit dem Schätzchen der Schwiegereltern seit unserem ersten Ausflug nach Korsika 2013 ziemlich gut geklappt hat und wir uns fast immer auf unterschiedliche Reisezeiten einigen konnten, haben wir diese Möglichkeit des Reisens intensiv genutzt. War für uns auch ziemlich stressfrei - das Wohnmobil bestens ausgestattet, wir mussten lediglich unsere Klamotten und Essen und Getränke einladen, um in den Urlaub aufbrechen zu können. Spätestens mit den Kindern hat sich diese Art des Reisens als optimal erwiesen. So waren wir mit dem Flair 2016 in der Toskana und 2017 an der Adria.
Später sind wir mit beiden Kids 2019 nach Sardinien gefahren und waren 2020 und 2021 in Griechenland. Zwischenzeitlich waren wir während der Elternzeit einmal in Australien und das zweite Mal in Neuseeland unterwegs - da natürlich nicht mit dem Flair, sondern mit vor Ort gemieteten Wohnmobilen. Wobei das in Australien mit unserer Art des Reisens wenig gemeinsam hatte, da autarkes Campen nur tageweise möglich war. Da war der Camper in Neuseeland (damals ein Carado 447) schon eine ganz andere Nummer. Da hatten wir nie die Notwendigkeit Campingplätze aufzusuchen. Der kam schon ziemlich nah an den Flair ran.
Neuerdings sind wir allerdings für unsere Urlaube an die Schulferien gebunden und bleiben das auch mindestens für die nächsten 14 Jahre. Damit klappte das Sharing-Model nicht mehr ganz so gut - so stand uns der Flair in den Sommerferien 2022 gar nicht zur Verfügung und wir sind auf einen Mietcamper in Portugal ausgewichen. War eine tolle Erfahrung - auch weil wir mal einen "kleineren" Camper mit "nur" 6m Länge ausprobieren konnten. Schlussendlich mussten wir feststellen, dass der kleine Camper für uns 4 zu klein ist, Doppel-Stockbetten definitiv keine Lösung sind, und wir eher 7m und vier echte Betten brauchen.
Für einen erholsamen Nachtschlaf aller Reisenden haben sich zwei getrennte Betten für die Kids als die beste Lösung herausgestellt. Im Doppelbett wecken sich beide gerne gegenseitig - was im Sommer auch schon mal um halb 6 Uhr früh sein kann. Auch die Trenntür zwischen Wohn- und Schlafbereich hatte sich in der Vergangenheit bewährt. Das Konzept der Teilintegrierten Modelle mit Hubbett entsprach am ehesten unserem "Wunschauto". Mit diesen "Mindest-Anforderungen" machte ich mich im Spätsommer 22 auf die Suche nach einem gebrauchten Wohnmobil. Allzu alt sollte es auch nicht sein (min. EURO 6D Temp), damit wir mit dem WoMo auch legal nach Stuttgart und andere "Umweltzonen" rein fahren könnten. Bei mobile.de wurde mir zunächst eine unüberschaubare Menge an unterschiedlichen Fahrzeug-Typen präsentiert - die meisten davon als ehemalige Vermiet-Fahrzeuge.
Einige fielen sofort durchs Raster, weil sie einfach "nicht sexy" waren wie z.B. die Ahorn-Modelle auf Renault-Basis. Wenn schon ein eigenes Wohnmobil, dann sollten wir es auch hübsch finden. Beim direkten Vergleich fiel auf, dass die meisten Modelle bis auf Kleinigkeiten im Grundaufbau relativ ähnlich waren. Häufig unterschieden sie sich lediglich in der Ausstattung und im Basisfahrzeug, was dazu führte, dass ich anfing mich intensiv mit allen Details zu beschäftigen (Holzständer-Aufbau vs. GfK-Aufbau, Tauchpumpe vs. Druckpumpe, Rahmenfenster oder vorgehängte Fenster, Diesel-Heizung vs. Gasheizung usw....). Schlussendlich kristallisierten sich zwar ein paar Modelle heraus, aber innerhalb der von uns gesteckten Preisspanne konnte mich kein Model wirklich überzeugen...