(Kurztrip: 01.05.2024) Nach unseren guten Erfahrungen mit Tripsdrill und Disney bot es sich an, mit den Kids einen weiteren Freizeitpark aufzusuchen. Das Legoland in Günzburg ist mit knapp 200km nicht allzu weit weg und schien von den Attraktionen auch "altersgerecht" für unsere beiden Rabauken. Nachdem Henry auch noch liebend gerne mit Lego baut, und wir das Wohnmobil schon mehrere Wochen nicht bewegt hatten startete ich Mitte April mit der Planung für dieses Unternehmen. Bekanntermaßen sind wir ja keine großen Fans von Campingplätzen, aber in diesem Fall bot sich der zum Legoland-Feriendorf gehörige Campingplatz einfach an - auch wenn der Preis mit 60€ für das Gebotene eindeutig zu hoch ist. Aber erstens ist der Freizeitpark vom Campingplatz aus fußläufig erreichbar, und man darf die Spielplätze des angrenzenden Feriendorfs mit nutzen. Und zweitens wären dort vermutlich auch andere Kinder - was zumindest Henry sicherlich gutheißen würde. Der zieht sonst schon mal gerne los um "nette Leute" zu finden, weil er es bei uns zu langweilig findet 😎.
Die Online-Bestellung der Tickets direkt über die Homepage ging nicht - zumindest nicht für unsere spezielle Konstellation. Chrissi musste daher anrufen und dann sollte ich alles detailliert in eine Mail schreiben und würde daraufhin ein entsprechendes, individuelles Angebot erhalten. Wie in der Steinzeit - bin zumindest froh, dass ich kein Fax schicken musste. Das Angebot kam dann auch ein paar Tage später, inklusive des "Late-Checkout" (quasi der Erlaubnis, den Stellplatz erst um 18:00 Uhr zu verlassen - was allerdings 17€ extra kostet). Hat gepasst, direkt bezahlt, die Tickets würden 5 Tage vor der Reise verschickt werden. Die kamen dann auch - aber nur für das Wohnmobil, Chrissi, Henry und Rufus. Für mich war keins dabei. Unschön weil man mit dem QR-Code auf dem Ticket direkt in den Park gelangen kann - nur ich halt nicht. Ich muss mich also erneut per Mail melden und erfahre dann, dass ich zum Reinkommen einen Mitarbeiter brauche - fängt ja schon gut an..
Aktuell gibt es im Legoland eine Sonderaktion, bei der das Ticket gleich zwei Tage lang gilt. Wenn wir rechtzeitig weg kommen, können wir also schon am Dienstag nach unserer Ankunft eine kleine Orientierungs-Runde im Park starten. Wir kommen leider nicht ganz so früh weg wie wir es geplant hatten, sondern erst gegen 14:30 Uhr. Die Strecke über die B2 ist ziemlich entspannt, aber wir sind erst um 16:30 auf dem Campingplatz. Ein netter Platz ist schnell gefunden. Strom wäre zwar inklusive, aber der nächste Stromkasten ist so weit weg, dass wir diesmal auf "Landstrom" verzichten und direkt in den Park aufbrechen. Bis wir am Eingang sind, ist es fast schon 17:00 Uhr und wir werden von der Mitarbeiterin am Eingang darauf aufmerksam gemacht, dass um 17 Uhr die Fahrgeschäfte schließen und um 18 Uhr der Park selber. Heißt zwar, wir können an dem Tag Nichts mehr fahren, und das "Spezial-Ticket" für Rufus können wir auch nicht lösen, sondern müssen es am nächsten Morgen abholen, aber für einen kleinen Rundgang reicht es - und sooo riesig ist der Park gar nicht.
Zurück am WoMo packen wir Tisch und Stühle aus und flacken uns in die Sonne. Die Jungs haben gar keine große Lust einen der umliegenden Spielplätze zu besuchen, oder Ausschau nach anderen Kindern zu halten, und hocken sich mit ihren Kopfhörern zu uns. Erst als unser polnischer Nachbar zu später Stunde mit seinem kleinen Sohn vorbeischaut, bequemen sich auch Henry und Rufus mit dem Kleinen zusammen um die Wohnmobile zu flitzen, Verstecken zu spielen und den Fuhrpark unseres kleinen Nachbarn intensiv zu testen - wir haben diesmal gar keine Fahrzeuge dabei. Es ist der erste schöne Abend an dem wir endlich lang draußen sitzen können, was wir natürlich sehr und ausgiebig genießen. Die Jungs kommen (wie so häufig am ersten Abend im WoMo) vor lauter Eindrücken nicht rum und besuchen uns noch mehrfach in ihren Schlafanzügen, bevor es gegen 11 für alle in die Falle geht.
Am Morgen können wir draußen frühstücken - auch wenn wir einen Pulli brauchen, weil die Sonne noch nicht hoch genug steht. Wir müssen direkt in der Früh alles abfahrbereit machen, weil wir trotz "Late Checkout" spätestens um 18:00 Uhr den Platz verlassen müssen. Ich habe die Befürchtung, dass spätestens 18:05 die Gebühr für den nächsten Tag fällig wird 😎. Wir sind sehr früh im Park und Chrissi versucht zunächst den "Spezial-Pass" für Rufus alleine zu organisieren, während ich mit den Jungs die ersten Fahrgeschäfte testen kann. Natürlich ist die Ausgabe auf der entgegengesetzten Parkseite, und natürlich wird dafür auch Rufus persönlich benötigt - toll. Wir laufen daher zum Haupteingang, bekommen dann alle ein Papier-Bändel mit aktuellem Datumsstempel und Unterschrift umgehängt. Wirkt trotzdem alles irgendwie "hemdsärmlig". Immerhin können wir danach ohne Anstellen alle zusammen mit einem Drehkarusell fahren. Bei Henry bahnt sich zwar kurzzeitig eine seiner gefürchteten Panik-Attacken an, aber bevor die Fahrt zu Ende ist, hat er sich wieder gefangen.
Von da aus besuchen wir zunächst den Ninjago-Bereich, fahren danach mit einem Piratenschiff, wo wir von außen nass gespritzt werden können (dafür aber mit unseren Wasserkanonen auch zurück spritzen können). Die coole Wildwasserbahn "Dschungel X-pedition" sorgt zusätzlich für eine Abkühlung. Die Rückwärtsfahrt ins Wasser sorgt aber nicht bei allen von uns für Begeisterung - ich finds cool - hatte ich bisher auch noch nie. Bei der nächsten Attraktion müssen wir feststellen, dass Inklusion im Legoland etwas komisch verstanden wird. Rufus mit seinem gelben Bändchen darf gar keine !! Attraktion selber fahren, sondern muss immer einen erwachsenen Mitfahrer mit blauem Bändchen dabei haben. Ist natürlich voll lachhaft bei Autos die auf Schienen fahren, das fährt er bei uns auf der Kärwa ja seit Jahren schon alleine. Aber im Legoland muss ich mich mit in das winzige Auto quälen, was meine Kniescheiben nicht besonders toll finden. Auch bei dem einfachen Fliegerkarussell muss Christina mit - nicht mal Henry als Begleitung wird zugelassen. Das ist nicht nur schlecht umgesetzte Teilhabe, das grenzt eher schon an Diskriminierung - da ist im LEGOLAND definitiv noch sehr viel Luft nach oben !
Dann gibt es wenigstens ein Eis für die Jungs und wir fahren noch gemütlich mit den Bötchen und dann mit dem schnellen Karussell Raupenritt - bei dem Henry diesmal freiwillig und ohne großes Murren draußen bleibt. Rufus will unbedingt noch die coolste Park-Achterbahn Feuerdrache fahren. Als wir losfahren, wird ihm das Ganze allerdings schon ein wenig mulmig. Und nach der Fahrt will er auch kein anderes Karussell mehr fahren. Henry hatte von vornhinein abgewunken.. "Das fahre ich auf gaaar keinen Fall". Danach lassen wir den Tag noch im Duplo Wasserspaß ausklingen, wo beide Jungs stundenlang mit den Wasserfontänen und Wasserfällen spielen. Vor der Heimfahrt gehen wir noch ins "City Restaurant" wo es leckere Kartoffel Criss Cuts gibt (für Christina und mich mit gezupftem Hähnchen). Dabei stellen wir fest, das wir irgendwo Henrys Trinkflasche vergessen haben. Da es langsam auf 18 Uhr zugeht, mache ich mich auf den Rückweg zum Wohnmobil und laufe noch unsere letzten Stationen ab. Die Flasche finde ich tatsächlich noch bei der Wasseranlage und ich schaffe es sogar um 17:56 durch die Schranke des Campingplatzes zu fahren.
Entleeren und Klo schenke ich mir angesichts der Riesen Wohnmobil-Schlange davor - es gibt nämlich genau eine Entleerungsmöglichkeit für 250 Wohnmobile. Was für ein Armutszeugnis - und das für 60 Euro. Ich warte noch vor der Schranke auf den Rest und dann fährt Chrissi auf sehr leeren Straßen (zumindest ohne LKWs) entspannt nach Hause. Die Jungs sind so alle, dass sie nach ein paar Minuten hinten in ihren Betten verschwinden und erst zu Hause wieder vorkommen 😅. War eigentlich ein schöner Ausflug - trotz der unmöglichen Art mit Behinderten umzugehen. Irgendwann wird sicherlich eine Wiederholung folgen - Henry fragt ja jetzt schon danach..