(Kurztrip: 28.05.2024) Mann oh mann - ich kann mich nicht erinnern, das wir bisher bei unserern Planungen eine derartige Flexibilität an den Tag legen mussten. Bis einen Tag vor der Abfahrt stand noch nicht gesichert fest, ob unsere Reiseziel eher die Ostsee, der Gardasee oder doch der Murrner See im Oberpfälzer Seenland werden würde. Die Wettervorhersage für das Ende der Pfingstferien war derart schlecht, dass wir zwischenzeitlich überlegt hatten, gar nicht weg zu fahren. Fast stündlich prüften wir die Wetter-Entwicklung für die nächsten Tage auf diversen Kanälen - es sah eigentlich überall gleich schlecht aus. Die besten Aussichten waren noch für den Mittwoch vor dem Feiertag angekündigt. Danach sollte es überall schlechter bis sehr schlecht werden. Daher wollten wir zumindest ein Ziel in der Nähe wählen, damit wir notfalls schnell nach Hause kommen könnten, falls der angekündigte Dauerregen einsetzen sollte. Glücklicherweise haben wir uns am Dienstag noch mal die Homepage vom Wohnmobilpark Oberpfälzer Seenland angeschaut, denn auf der Startseite prangte der Hinweis, das vom 29.05. - 02.06. das Bulli-Treffen stattfinden würde und der Stellplatz damit komplett belegt wäre (der Hinweis war einen Tag vorher noch nicht da !!). Spitze - wenn es mal nicht läuft, dann richtig...
Ich hatte noch im Hinterkopf, dass es einen anderen Stellplatz am Steinberger See gegeben hat, der nur kanpp 10km von dem am Murrner See entfernt war. Diesen Stellplatz konnten wir weinigstens bis Fronleichnam reservieren - damit stand zumindest unser erstes Ziel fest. Die weitere Planung wollten wir wetterabhängig flexibel gestalten. Das Packen klappt immer besser - das Essen für alle Reise-Tage wurde geplant und eingepackt. Am Abreisetag organisierte ich noch "Grillgut" bei unserem lokalen Metzger. Und dann ging es am Dienstag nachmittags los in Richtung Oberpfalz. Das Seenland ist "nur" knapp 100km weit weg und die A6 an dem Tag relativ leer, so dass wir bereits gegen 18:00 Uhr auf dem Stellplatz ankommen und unseren reservierten Platz mit der Nummer 32 neben zwei Wohnwägen beziehen können.
Das Wetter ist herrlich, die Sonne scheint, die Jungs holen ihr Sandspielzeug und ziehen sofort los um den Kies auf dem Stellplatz umzuschichten. Und wir stellen erst mal Tisch und Stühle raus und genießen den Blick auf den Steinberger See. Vom Ufer aus können wir sogar die riesige Holzkugel sehen, zu der wir morgen fahren wollen.
Nach dem Frühstück geht es los - wir schwingen uns auf unsere Fahrräder und düsen los. Vorher bekommen wir noch einen Tipp von unseren Wohnwagen-Nachbarn, wir sollen direkt am See entlang fahren und nicht an der Straße. Und es gäbe auch einen Weg komplett um den See herum, der ca. 8km lang sein soll. Um den See herum schlängelt sich tatsächlich ein schmaler Schotterweg und die Jungs sind voll begeistert, endlich mal Mountainbike fahren zu können. Das Wetter ist gut - wir haben zwar zu Beginn alle noch unsere Pulis an, aber bei der Holzkugel ist es schon so warm, dass wir auf T-Shirt umstellen können.
Die 40m große Holzkugel-Konstruktion ist bereits von außen sehr imposant. Im Inneren führt ein Rundweg bis zum höchsten Punkt. An den Außenseiten gibt es für die Kids unterschiedliche Geschicklichkeits-Parcours und von ganz oben führt eine 80m lange Röhren-Rutsche zurück zum Eingang. Für die Rutschpartie kann man direkt am Eingang Rutschmatten mitnehmen - was wir ganz klar sofort machen. Wir laufen natürlich bis ganz nach oben und die Aussicht auf den See und das Umland wird immer schöner, je höher wir kommen. Oben genießen wir die Sonne, machen ein paar schöne Fotos und dann benutzen wir die coole Rutsche. Die Jungs sind so begeistert von der Fahrt, dass wir sofort wieder hoch laufen und ein zweites Mal rutschen müssen.
Danach machen wir kurze Mittags-Rast in der angrenzenden Gaststätte. Wir kaufen dort zwei Holzkugeln für die Jungs die danach stundenlang die 6 riesigen Kugelbahnen ausprobieren. Ich genehmige mir das leckere "Kugel-Bier" und nehme noch einen "Kugel-Schnaps" fürs spätere Grillen mit - Merchandising haben die hier drauf. Chrissi und ich dösen danach noch ein wenig in den Liegestühlen, während Henry in den Kletterpark geht und Rufus weiter mit seiner Kugel spielt.
Vor der Heimfahrt gibt es noch ein Eis und dann geht es auf dem Schotterweg um den See herum zurück zum Wohnmobil. Henry zerlegt es auf den ersten Metern - und Rufus ein paar Kilometer weiter. Schotterfahren ist auch mit dem Mountainbike tückisch und muss geübt werden 😎. Insgesamt sind es aber nur sehr lockere 4km bis zurück zum Stellplatz. Unsere Wohnwagen-Nachbarn aus Coburg haben einen kleinen Hund Alfi - sehr zur Freude von Rufus - und auch einige Jungs dabei, worüber wiederum Henry sehr erfreut ist. Wir unterhalten uns sehr nett mit allen (der zweite Wohnwagen mitsamt Besitzern kommt aus Ludwigsburg), sitzen in der Sonne und genießen den schönen Nachmittag.
Später werfe ich den Grill an, da packen unsere Nachbarn bereits zusammen - schade, mit denen wäre es bestimmt auch ein netter Abend geworden. Allerdings sind sie schon eine Woche da und die Wettervorhersage für den nächsten Tag ist ja eher pessimistisch. Und irgendwie kann ich nachvollziehen, dass sie die Vorzelte ihrer Wohnwägen nicht im stömenden Regen abbauen möchten.
Nachdem wir uns von den Nachbarn verabschiedet haben, gehen wir in den angrenzenden Spielplatz Movin Ground, der ab 19 Uhr kostenlos ist und wo die Jungs noch intensiv Trampolin springen und mit Gemüsekisten die Rutsche runter fahren können. Bei schönem Wetter ist der Spielplatz bestimmt noch cooler - es gibt sogar eine Rusche direkt in den See. Vorsichtshalber räumen auch wir am späten Abend die Stühle und den Tisch in die Garage - was sich als gute Idee heraustellt, denn nachts beginnt es tatsächlich zu regnen. Am Donnerstag ist damit wieder "Innen-Frühstück" angesagt. Danach schnalle ich noch die Räder fest, wir entleeren noch das Wohnmobil und wir starten in Richtung Heimat. Kurz bevor wir losfahren hört der Regen auf und die Sonne kommt wieder raus. Wir überlegen kurz, ob wir nicht doch lieber noch einen Tag am See bleiben - entscheiden uns aber angesichts der Wettervorhersage dagegen. Für Donnserstag ist dort nämlich ganztags Regen angesagt.
Stattdessen fahren wir in Richtung Erlebnispark Schloss Thurn, wo es ab Mittag keinen Regen mehr geben soll. Direkt am Parkplatz soll es auch Stellplätze für Wohnmobile geben - oder wir fahren von da aus noch bis Bamberg - wollen wir abends spontan entscheiden. Unterwegs regnet es zwar noch, aber es gibt auch schon Wolkenlücken. Kurz vor dem Parkplatz des Erlebnisparks ist die Straße durch Feuerwehr und THW gesperrt. Es gibt einen "Festzug" und wir sollen warten bis dieser vorüber ist. Also parken wir in der Ortseinfahrt auf dem Edeka-Parkplatz, wo nach kürzester Zeit strömender Regen einsetzt. Nachdem der auch nach 30 Minuten nicht aufhört und der Familien-Eintritt für Schloss Thurn bei stolzen 133€ liegt, ist das keine Option und wir suchen fieberhaft nach Alternativen in der Nähe. Als einzig sinvolle Option stellt sich tatsächlich "nur" das Königsbad in Forchheim heraus (wo wir auch so häufiger sind) - den Kurztrip hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt - die Stimmung ist im Keller. Das bessert sich nicht, als wir am überfüllten Parkplatz des Königsbads ankommen. Auf der Homepage des Bads wird bereits darauf hingewisen, dass keine Leute mehr hereingelassen werden. Läuft wieder mal super..
Chrissi holt wenigstens die Badesachen ab, die wir bei unserem letzten Besuch vergessen hatten. Und bevor wir nach Hause fahren, schauen wir uns noch fix den Wohnmobil-Stellplatz in Forchheim an, der direkt am Kanal liegt. Eigentlich nett - sollten wir uns merken, wenn wir uns mal Forchheim anschauen wollen. Unterwegs halten wir noch beim Brothaus und kaufen noch Burger-Buns. Wenn schon kein Kurzurlaub, dann wenigstens gutes Essen. Als "krönenden" Abschluss des vermasselten Wochenendes hole ich mir beim Parken vor unserem Haus einen Kratzer in der WoMo Stoßstange, weil ich diesmal nicht nah genug an die zwischenzeitlich sehr auslandende Hecke unserer Nachbarn heranfahre. Oh mann - der Schaden ist zwar minimal, ich ärgere mich über mich aber noch das halbe Wochenende. Wie zum Hohn regnet es nach unserer Ankunft nur noch einmal kurz und danach bleibt bis zum Abend alles trocken.
